Ein bisschen Provokation muss es schon sein bei Reinhard Sprenger. Aber das ist sein Credo: Mut zur Entscheidung, zur Selbstverantwortung. Nicht andere steuern mein Leben: die berühmten Sachzwänge, der Chef, der Terminkalender, die Erwartungen meiner lieben Mitmenschen. Ich selbst kann bestimmen, wohin ich gehen will.
Glück ist eben nicht Glückssache.
Sprenger ist das beste Beispiel für selbst bestimmtes Handeln, Aushängeschild der eigenen Lebensphilosophie. Er gab seinen Lehrberuf auf, den relativ sicheren Job an den Unis Berlin, Bochum, Essen, Köln, den als wissenschaftlicher Referent in der nordrheinwestfälischen Landesregierung und den als Leiter der Personalentwicklung bei 3M ebenso.
Keynote-Speaker bei Kongressen, das macht er ab und zu, oder er berät Topmanager, oder er schreibt Bücher.
Nur eines, das hat Reinhard Sprenger nie aufgegeben, die Musik:
Das war Ende der 60iger Jahre, wir probten alle die Revolution und Menschen wie F.J. Degenhardt, Donovan, Bob Dylan waren unsere Helden. So ähnlich klingen wie die, das fanden wir mächtig gut. Also habe ich das gemacht, was die auch machten, eine Gitarre gekauft, damals noch eine Wandergitarre und Akkorde geschrammelt. Ich habe mein Studium finanziert mit Musikmachen. Wir haben damals gesagt: Ich hab schon auf jedem Klo der Welt gespielt. Interessant ist, dass mich die Musik nach wie vor magisch anzieht, sowohl als Hörender wie als selbst Kreativer. Heute ist es so: Wenn Sie sehr stark kognitiv arbeiten, also sehr stark argumentieren, dann gibt es ein wunderbares Balance-Mittel, und das ist die Musik. Ganz simpel, weil Sie dann so etwas wie Schönheit erzeugen können, Schönheit erzeugen, Schönheit erleben ist als Balance-Mittel ausgesprochen hilfreich.
Doch Sprenger nutzt seine musikalischen Fähigkeiten nicht nur als schönen Ausgleich zur mitunter hässlichen Alltagswelt. Bei Konferenzen oder in Beratungen greift er zur Gitarre oder er trägt seine Songtexte als Gedichte vor. Dann lächeln die Menschen, sagt er, und seien ganz anders berührt, als wenn er theoretische Herleitungen oder Anweisungen formuliere. Der "Rebell unter Deutschlands Management-Beratern", wie ihn die "Wirtschaftswoche" nennt, sieht aber auch direkte Zusammenhänge zwischen Musik und Management, Beispiel Teamarbeit:
Wenn ich sehr häufig versuche, meinen Zuhörern Bilder anzubieten wie "was kann gute Zusammenarbeit bedeuten", dann ist eine gute Jazzband oder eine Rockband ein sehr sprachstarkes Bild. Im Sinne von: Wir sind wirklich auf Zusammenarbeit angelegt, wir können nicht ohne einander, nur gemeinsam liefern wir ein Produkt, das einen Unterschied im Leben eines anderen Menschen macht. Jeder spielt ja eine sehr besondere Rolle, niemand macht etwas Gleiches oder Ähnliches. Wir sind wirklich aufeinander angewiesen, und wenn wir gut sein wollen, dann müssen wir uns mit jeder Faser unserer Existenz wechselseitig signalisieren, ich brauche dich. Selbst wenn es dort Führung gibt, wenn es dort Hierarchie gibt und Macht. Das ist ja nichts Böses. Macht kommt ja nicht von oben, entwickelt sich ja zwischen Menschen zirkulär und sofort. Derjenige, der vielleicht Bandleader ist, Musikgruppenführer ist, der ist einfach gut beraten in der Rolle des Gastgebers, der dafür sorgt, dass jeder seiner Gäste glänzen kann, dass jeder in seiner Rolle gut dasteht, weil das Gemeinsame davon profitiert.
Das Gemeinsame, das Musikstück, der Song oder aber das Produkt, die Vermarktungsstrategie, die Neustrukturierung. Wenn alle mitmachen, als wäre es ein Stück von ihnen selbst, dann kann nichts mehr schief gehen. Allerdings - und das ist eine weitere wichtige Facette der Sprengerschen Unternehmens- und Lebensphilosophie: Es darf nicht unter Zwang passieren.
Ich finde es sinnvoll, sich den Aspekt der Freiwilligkeit noch einmal vor Augen zu führen, der dort, in der Musik, noch stärker zu greifen ist. Da treffen sich freiwillig Menschen, um etwas zu tun, etwas gemeinsam zu kreieren, Schönheit zu erzeugen und die Möglichkeit des Wählens oder Abwählens ist leichter als in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Das Bewusstsein des Wählens, des sich Bindens in Freiheit, ist ein ganz wichtiger Aspekt. Wenn ich das mal auf das Leben, das Unternehmen zurück überspiele, dann ist jemand eigentlich nur eine gute Führungskraft, wenn er Menschen findet, die ihm freiwillig folgen, wo er gewissermaßen eine Führungskraft ist, wo die Menschen sagen: Gut, dass du da bist. Du trägst etwas dazu bei, zu meiner Lebensqualität, was ich haben möchte.
Glück ist eben nicht Glückssache.
Sprenger ist das beste Beispiel für selbst bestimmtes Handeln, Aushängeschild der eigenen Lebensphilosophie. Er gab seinen Lehrberuf auf, den relativ sicheren Job an den Unis Berlin, Bochum, Essen, Köln, den als wissenschaftlicher Referent in der nordrheinwestfälischen Landesregierung und den als Leiter der Personalentwicklung bei 3M ebenso.
Keynote-Speaker bei Kongressen, das macht er ab und zu, oder er berät Topmanager, oder er schreibt Bücher.
Nur eines, das hat Reinhard Sprenger nie aufgegeben, die Musik:
Das war Ende der 60iger Jahre, wir probten alle die Revolution und Menschen wie F.J. Degenhardt, Donovan, Bob Dylan waren unsere Helden. So ähnlich klingen wie die, das fanden wir mächtig gut. Also habe ich das gemacht, was die auch machten, eine Gitarre gekauft, damals noch eine Wandergitarre und Akkorde geschrammelt. Ich habe mein Studium finanziert mit Musikmachen. Wir haben damals gesagt: Ich hab schon auf jedem Klo der Welt gespielt. Interessant ist, dass mich die Musik nach wie vor magisch anzieht, sowohl als Hörender wie als selbst Kreativer. Heute ist es so: Wenn Sie sehr stark kognitiv arbeiten, also sehr stark argumentieren, dann gibt es ein wunderbares Balance-Mittel, und das ist die Musik. Ganz simpel, weil Sie dann so etwas wie Schönheit erzeugen können, Schönheit erzeugen, Schönheit erleben ist als Balance-Mittel ausgesprochen hilfreich.
Doch Sprenger nutzt seine musikalischen Fähigkeiten nicht nur als schönen Ausgleich zur mitunter hässlichen Alltagswelt. Bei Konferenzen oder in Beratungen greift er zur Gitarre oder er trägt seine Songtexte als Gedichte vor. Dann lächeln die Menschen, sagt er, und seien ganz anders berührt, als wenn er theoretische Herleitungen oder Anweisungen formuliere. Der "Rebell unter Deutschlands Management-Beratern", wie ihn die "Wirtschaftswoche" nennt, sieht aber auch direkte Zusammenhänge zwischen Musik und Management, Beispiel Teamarbeit:
Wenn ich sehr häufig versuche, meinen Zuhörern Bilder anzubieten wie "was kann gute Zusammenarbeit bedeuten", dann ist eine gute Jazzband oder eine Rockband ein sehr sprachstarkes Bild. Im Sinne von: Wir sind wirklich auf Zusammenarbeit angelegt, wir können nicht ohne einander, nur gemeinsam liefern wir ein Produkt, das einen Unterschied im Leben eines anderen Menschen macht. Jeder spielt ja eine sehr besondere Rolle, niemand macht etwas Gleiches oder Ähnliches. Wir sind wirklich aufeinander angewiesen, und wenn wir gut sein wollen, dann müssen wir uns mit jeder Faser unserer Existenz wechselseitig signalisieren, ich brauche dich. Selbst wenn es dort Führung gibt, wenn es dort Hierarchie gibt und Macht. Das ist ja nichts Böses. Macht kommt ja nicht von oben, entwickelt sich ja zwischen Menschen zirkulär und sofort. Derjenige, der vielleicht Bandleader ist, Musikgruppenführer ist, der ist einfach gut beraten in der Rolle des Gastgebers, der dafür sorgt, dass jeder seiner Gäste glänzen kann, dass jeder in seiner Rolle gut dasteht, weil das Gemeinsame davon profitiert.
Das Gemeinsame, das Musikstück, der Song oder aber das Produkt, die Vermarktungsstrategie, die Neustrukturierung. Wenn alle mitmachen, als wäre es ein Stück von ihnen selbst, dann kann nichts mehr schief gehen. Allerdings - und das ist eine weitere wichtige Facette der Sprengerschen Unternehmens- und Lebensphilosophie: Es darf nicht unter Zwang passieren.
Ich finde es sinnvoll, sich den Aspekt der Freiwilligkeit noch einmal vor Augen zu führen, der dort, in der Musik, noch stärker zu greifen ist. Da treffen sich freiwillig Menschen, um etwas zu tun, etwas gemeinsam zu kreieren, Schönheit zu erzeugen und die Möglichkeit des Wählens oder Abwählens ist leichter als in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Das Bewusstsein des Wählens, des sich Bindens in Freiheit, ist ein ganz wichtiger Aspekt. Wenn ich das mal auf das Leben, das Unternehmen zurück überspiele, dann ist jemand eigentlich nur eine gute Führungskraft, wenn er Menschen findet, die ihm freiwillig folgen, wo er gewissermaßen eine Führungskraft ist, wo die Menschen sagen: Gut, dass du da bist. Du trägst etwas dazu bei, zu meiner Lebensqualität, was ich haben möchte.