Dieser Patient steht hier seit Dienstag, den 13.4. und hat eine so genannte Labmagenverlagerung, die hier operiert worden ist. Labmagen ist der vierte Magen nach dem Pansen und ist ungefähr adäquat zu unserem menschlichen Magen, der bei den Hochleistungsrindern gerne sich nach links oder rechts verlagert, sehr, sehr groß wird, sehr voller Gas ist, und der dann zurückverlagert werden muss durch verschiedene Operationstechniken.
Im Kellergeschoss eines Nebengebäudes ist gerade eine Operation im Gange. So hört es sich an, wenn die Luft nach einem kurzen Schnitt aus dem Magen entweicht. In den Rinder-OP kann jeder übrigens während eines Eingriffs einfach so hineinspazieren, kein Warnlicht leuchtet, kein Mundschutz oder andere hygienische Maßnahmen sind erforderlich. Die Rinder sind gänzlich unempfindlich,was Infektionen anbelangt – im Gegensatz zu Pferden etwa. Draußen in den Ställen wird praxisnah unterrichtet.
Die Praxisnähe an der Tierärztlichen Hochschule Hannover ist kein Zufall, sondern gehört zur Philosophie, erklärt Dr. Martin Höltershinken – und das nicht nur an der Rinderklinik, sondern auch an den vier anderen Kliniken der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der Klinik für Pferde, für Geflügel, für kleine Haustiere und für kleine Klauentiere:
Die Studenten haben hier sehr viele Möglichkeiten, sehr engen Tierkontakt zu bekommen. Sie kriegen eigene Patienten zugewiesen, die sie auch mal am Wochenende, nachmittags, abends untersuchen können, also nicht nur über Video oder neue Medien ihren Stoff lernen, sondern praxisnah dran sind.
Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt, der ganzheitliche Ansatz, wie Prof. Jörg Hartung, der Leiter des Instituts für Tierschutz und Tierhygiene erklärt:
Unsere Kliniken sind ja tierartenspezifisch geordnet, nicht nach Disziplinen, meinetwegen innere Medizin oder Chirurgie, sondern nach Tierarten, so dass der Student einen ganzheitlichen Eindruck von den Erkrankungen eines Tieres bekommt.
Das scheint den Studierenden zu gefallen, ebenso wie die räumliche Nähe der fünf Kliniken und 13 Institute. Wer Veterinärmedizin studieren will, den drängt es nach Hannover. Rund 1400 junge Menschen studieren hier, im Schnitt 11 Semester lang. Auf jeden freien Studienplatz bewerben sich 5,7 Studierende. Die Nachfrage ist bundesweit Spitze. Es folgen Gießen, Berlin, München und Leipzig – doch an allen vier Orten ist Tiermedizin nur eine von vielen Fakultäten. In Hannover eben nicht, freut sich Julia Menzel, eine Studentin im zweiten Semester:
Das Gemeinschaftsgefühl ist sehr ausgeprägt an der TiHo, würde ich sagen. Ich hab’ vorher schon mal ein Semester Jura studiert in Hamburg, da war das weniger der Fall. Und das ist hier schon eine Gemeinschaft, das merkt man, dadurch, dass es eben eine eigene Hochschule ist.
Die TiHo genießt auch international einen guten Ruf. Seit 15 Jahren hat die EU hier ihr Referenzzentrum für Schweinepest. Die Weltgesundheitsorganisation hat ein Zentrum für Gesundheit im Veterinärbereich an die Hochschule angegliedert. Und oft schauen Fachleute aus dem Ausland vorbei, um sich über bestimmte Aspekte der Tiermedizin zu informieren. Professor Hartung hat gerade Besuch aus dem Baltikum und aus Frankreich:
Von einem dort ganz bekannten Institut aus der Bretagne, und die möchten bei uns hereinschauen, wie man dann kontinuierlich z.B. solche Schadstoffe wie Staub und auch Mikroorganismen in der Stallluft misst. Der Kollege aus Estland ist da, um sich überhaupt zu orientieren über die Verhältnisse der modernen Tierhaltung in Westeuropa, um dann nach dem 1. Mai auch noch besser gerüstet zu sein.
Der Blick geht auch in Hannover in die Zukunft. Vor einem Jahr hat die TiHo den Status einer Stiftung bekommen. Volker Moennig, der Leiter des Instituts für Virologie und ehemaliger Rektor der Hochschule, sieht darin eine große Chance:
Wir werden sicherlich mehr Bewegungsfreiheit haben als normale staatliche Hochschulen. Wir sind z.B. nicht so eng an die Vorschriften der staatlichen Haushaltsordnungen angebunden. Wir können z.B. unternehmerische Entscheidungen treffen, die vielleicht die eine oder andere staatliche Hochschule nicht treffen könnte, und damit werden wir für den kommenden Wettbewerb der Hochschulen untereinander gut gerüstet sein.
Im Kellergeschoss eines Nebengebäudes ist gerade eine Operation im Gange. So hört es sich an, wenn die Luft nach einem kurzen Schnitt aus dem Magen entweicht. In den Rinder-OP kann jeder übrigens während eines Eingriffs einfach so hineinspazieren, kein Warnlicht leuchtet, kein Mundschutz oder andere hygienische Maßnahmen sind erforderlich. Die Rinder sind gänzlich unempfindlich,was Infektionen anbelangt – im Gegensatz zu Pferden etwa. Draußen in den Ställen wird praxisnah unterrichtet.
Die Praxisnähe an der Tierärztlichen Hochschule Hannover ist kein Zufall, sondern gehört zur Philosophie, erklärt Dr. Martin Höltershinken – und das nicht nur an der Rinderklinik, sondern auch an den vier anderen Kliniken der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der Klinik für Pferde, für Geflügel, für kleine Haustiere und für kleine Klauentiere:
Die Studenten haben hier sehr viele Möglichkeiten, sehr engen Tierkontakt zu bekommen. Sie kriegen eigene Patienten zugewiesen, die sie auch mal am Wochenende, nachmittags, abends untersuchen können, also nicht nur über Video oder neue Medien ihren Stoff lernen, sondern praxisnah dran sind.
Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt, der ganzheitliche Ansatz, wie Prof. Jörg Hartung, der Leiter des Instituts für Tierschutz und Tierhygiene erklärt:
Unsere Kliniken sind ja tierartenspezifisch geordnet, nicht nach Disziplinen, meinetwegen innere Medizin oder Chirurgie, sondern nach Tierarten, so dass der Student einen ganzheitlichen Eindruck von den Erkrankungen eines Tieres bekommt.
Das scheint den Studierenden zu gefallen, ebenso wie die räumliche Nähe der fünf Kliniken und 13 Institute. Wer Veterinärmedizin studieren will, den drängt es nach Hannover. Rund 1400 junge Menschen studieren hier, im Schnitt 11 Semester lang. Auf jeden freien Studienplatz bewerben sich 5,7 Studierende. Die Nachfrage ist bundesweit Spitze. Es folgen Gießen, Berlin, München und Leipzig – doch an allen vier Orten ist Tiermedizin nur eine von vielen Fakultäten. In Hannover eben nicht, freut sich Julia Menzel, eine Studentin im zweiten Semester:
Das Gemeinschaftsgefühl ist sehr ausgeprägt an der TiHo, würde ich sagen. Ich hab’ vorher schon mal ein Semester Jura studiert in Hamburg, da war das weniger der Fall. Und das ist hier schon eine Gemeinschaft, das merkt man, dadurch, dass es eben eine eigene Hochschule ist.
Die TiHo genießt auch international einen guten Ruf. Seit 15 Jahren hat die EU hier ihr Referenzzentrum für Schweinepest. Die Weltgesundheitsorganisation hat ein Zentrum für Gesundheit im Veterinärbereich an die Hochschule angegliedert. Und oft schauen Fachleute aus dem Ausland vorbei, um sich über bestimmte Aspekte der Tiermedizin zu informieren. Professor Hartung hat gerade Besuch aus dem Baltikum und aus Frankreich:
Von einem dort ganz bekannten Institut aus der Bretagne, und die möchten bei uns hereinschauen, wie man dann kontinuierlich z.B. solche Schadstoffe wie Staub und auch Mikroorganismen in der Stallluft misst. Der Kollege aus Estland ist da, um sich überhaupt zu orientieren über die Verhältnisse der modernen Tierhaltung in Westeuropa, um dann nach dem 1. Mai auch noch besser gerüstet zu sein.
Der Blick geht auch in Hannover in die Zukunft. Vor einem Jahr hat die TiHo den Status einer Stiftung bekommen. Volker Moennig, der Leiter des Instituts für Virologie und ehemaliger Rektor der Hochschule, sieht darin eine große Chance:
Wir werden sicherlich mehr Bewegungsfreiheit haben als normale staatliche Hochschulen. Wir sind z.B. nicht so eng an die Vorschriften der staatlichen Haushaltsordnungen angebunden. Wir können z.B. unternehmerische Entscheidungen treffen, die vielleicht die eine oder andere staatliche Hochschule nicht treffen könnte, und damit werden wir für den kommenden Wettbewerb der Hochschulen untereinander gut gerüstet sein.