Er besitzt einen Golfplatz:
"Mein Name ist Marcel Mertens."
Und auch er betreibt einen:
"Mein Name ist Elmar Klaus."
Bei ihm geht es darum:
"Den Ball zu spielen, wie er liegt und mit möglichst wenigen Schlägen vom T aufs Grün zu spielen und dann ins Loch natürlich."
Das ist bei Herrn Mertens in den Niederlanden ähnlich:
"Das Ziel - so wenig möglich schlagen, dass der Parcours abzulegen."
Bei der Ausrüstung haben die Herren unterschiedliche Standards:
"Man braucht eine Golftasche, da passen mehrere Schläger rein. Die fangen an bei den langen Hölzern und enden dann bei den kurzen Eisen und zuletzt auch beim Putter, damit der Ball nicht mehr fliegt, sondern ins Loch rollt."
In den Niederlanden, was braucht man da, Herr Mertens?
"Ja, das ist ein Klumpklück - nennen wir das. Das ist ein Holzschuh, an einem Stock. Man schlägt einen Lederball. Sehr einfach."
Egal ob kurze Eisen oder Klumpenschuhe am Holzstock - wer auf dem Golfplatz Bälle schlagen möchte, muss doch sicherlich die Platzreife haben:
"Auf dem großen Meisterschaftsplatz sollte man schon ein Handicap haben. Damit man sich da gut einreihen kann, ist Handicap 36 schon Voraussetzung bei uns."
Für die Version von Herrn Mertens muss man das hier können:
"Gar nichts. Es wird erzählt, wie das Spiel geht und dann muss man selbst anfange. Das geht - gut."
Und das sind noch nicht alle Unterschiede: Auf dem herkömmlichen Golfplatz spielt man bei Herrn Klaus am Niederrhein für 40 Euro auf einem gepflegten Rasen. In idyllischer Ruhe versenkt man Golfbälle in 18 Löcher. Hingegen auf den niederländischen Kuhweiden bezahlt man nur acht Euro und muss dann bunte Lederbälle in Eimer befördern, möglichst vorbei an Kühen und Kuhfladen. Ein niederländischer Landwirt soll sich das sogenannte Boerengolf - auf Deutsch Bauerngolf - vor etwa zehn Jahren ausgedacht haben. In der Regel bilden vier bis fünf Spieler ein Team.
Auf dem Hof der Mertens sind an diesem Sonntag mehrere Gruppen zum Golf spielen angemeldet. Der Bauernhof mit dem alternativen Golfplatz ist in Kessel in den Niederlanden zu Hause. Hier leben etwa 4200 Einwohner. Der Ort ist Teil einer Gemeinde der Provinz Limburg. Die nächsten größeren Städte sind Venlo und - auf der anderen Seite der Grenze in Deutschland - Mönchengladbach.
Eine Mitarbeiterin des Hofes erklärt Gästen aus der Nachbargemeinde die Regeln. Eine Großfamilie - mit 18 Leuten sind die Joostens gekommen. Sie bilden Teams und suchen sich viel versprechende Namen aus.
"Wir sind die … wir sind die Toppers."
"Wir sind die Champions."
"Wir sind die Supergirls."
Der ein oder andere hat Golf- oder Minigolferfahrung. Bauerngolf hat aber noch keiner ausprobiert:
"Das ist das erste Mal, dass wir das machen. Wir wissen auch nicht wie das geht. Wir kommen hier aus der Nähe, aus Helden. Manche aus Königs. Ganz in der Nähe hier. Wir haben das schön öfter gesehen, wenn wir hier neben fahren mit Auto. Jetzt haben wir einen Familientag und jetzt machen wir zusammen Boerengolf und dann ... abwarten."
Die ersten Versuche sind noch ungelenk. Die Spieler schlagen den Ball abwechselnd - auf dem Weg zu den insgesamt zehn Eimern. Die sind in den Boden eingelassen. Eine rote Fahne mit gelber Nummer darauf markiert die Stelle. Sie ist auch aus der Ferne noch gut sichtbar. Immerhin spielt man auf einer Fläche so groß wie etwa 20 Fußballfelder. Die Anzahl der Schläge wird notiert. Am Ende hat das Team mit den wenigsten Schlägen gewonnen."
Vater, Mutter, Tante, Onkel, Großeltern und Enkel - jeder ist mal dran.
Mal wird gelacht, dann wird über Regeln diskutiert oder Kritik an der Technik der Mitspieler geübt.
Während die Joostens unter Zäunen herkrabbeln und um die Kühe auf der Weide herumspielen, tuckert auf dem anliegenden Fluss, der Maas, immer mal wieder ein Boot vorbei.
Auch eine deutsche Gruppe ist auf dem Platz unterwegs. Der zehnjährige Sam spielt wie die meisten Besucher hier zum ersten Mal Bauerngolf:
"Macht eigentlich ganz Spaß und gerade eben hat eine Kuh einen Kopfball gemacht. Also, wir haben diesen Ball geschlagen, der ist hochgegangen und dann ist die Kuh in diesem Moment aufgestanden und dann ist der auf den Hinterkopf drauf und dann ist der Ball ganz zur Seite geflogen. Das war lustig."
Die vier deutschen Familien kennen sich seit der Schulzeit und machen jedes Jahr einen gemeinsamen Ausflug. Ein Ehepaar plant jeweils eine Überraschung für die anderen:
"Die haben sich diese Gegend ausgesucht und geguckt, was man hier in der Gegend machen kann. Was man mit so vielen machen kann. Wir sind ja 16 und mit Kindern vor allen Dingen. Und so sind die auf diese Geschichte hier gekommen."
Bauerngolf ist mittlerweile ein beliebter Nebenverdienst von Landwirten. Es gibt fast 190 Anlagen in den Niederlanden und auch in den Nachbarländern werden es immer mehr. Betriebsausflüge, Hochzeitsgesellschaften und Schülergruppen buchen das Golfspiel gerne. Aber auch Turniere gibt es mittlerweile. Bauer Marcel Mertens hat mit als Erster das Bauerngolf auf seinem Hof angeboten.
"Das war eine sehr touristische Umgebung. Viele Leute kommen hier lang. Und wir hatten einfach zu wenig Einkommen aus der Landwirtschaft. Und dann sind wir hiermit gestartet. Und das ist jedes Jahr mehr geworden."
Als das Einkommen aus der Landwirtschaft nicht mehr reichte, wollte Mertens den Hof nicht aufgeben. Er und seine vier Geschwister wurden alle hier im Haus geboren:
"Ich wohne hier 47 Jahre. Das ist von 1823 ist die Hof von meine Familie erbaut worden. Deswegen kann man zurück rechnen. Das ist mein Urururgroßvater. Ja, das ist meine Umgebung. Ich geh hier nit weg. Nee, nee. Ein Bruder wohnt hier gegenüber, bei die Milchkühe und der andere Bruder wohnt auch auf einem Hof. Der hat einen Käsehof. Der macht Käse. Ich habe noch zwei Schwestern. Die sind im Dorf."
Mit seiner Frau Gerry betreibt er auch ein Kaffee. Auf ihrer Terrasse - umrandet vom gepflegten Bauernhaus - ist Platz für 100 Gäste. Die Bedienungen servieren Kirschstreusel, Stachelbeerkuchen, Eis und Kaffee. Neben dunkelgrünen Fensterläden aus Holz leuchten rote Rosen. Es riecht - ja, es riecht nicht nach Blumen, sondern nach Kühen.
Die Joostens haben nach knapp zweieinhalb Stunden den Parcours geschafft. Zeit für kühle Getränke und ein Plätzchen im Schatten. Ron Ardan rechnet aus, welches Team gewonnen hat:
"Wir, die Champions. Ja, ja. Haben wir vorausgesagt. 91 Punkte, der Rest alle über 100. Also, ganz gut."
Aber so wichtig ist das Gewinnen dann beim Bauerngolf auch nicht.
"Zusammen. Im Team das war schön. Zusammen. Eine geht gut, der andere geht gar nicht. Da lachen wir rum zusammen. Das bringt uns zusammen. Das war super."
"Mein Name ist Marcel Mertens."
Und auch er betreibt einen:
"Mein Name ist Elmar Klaus."
Bei ihm geht es darum:
"Den Ball zu spielen, wie er liegt und mit möglichst wenigen Schlägen vom T aufs Grün zu spielen und dann ins Loch natürlich."
Das ist bei Herrn Mertens in den Niederlanden ähnlich:
"Das Ziel - so wenig möglich schlagen, dass der Parcours abzulegen."
Bei der Ausrüstung haben die Herren unterschiedliche Standards:
"Man braucht eine Golftasche, da passen mehrere Schläger rein. Die fangen an bei den langen Hölzern und enden dann bei den kurzen Eisen und zuletzt auch beim Putter, damit der Ball nicht mehr fliegt, sondern ins Loch rollt."
In den Niederlanden, was braucht man da, Herr Mertens?
"Ja, das ist ein Klumpklück - nennen wir das. Das ist ein Holzschuh, an einem Stock. Man schlägt einen Lederball. Sehr einfach."
Egal ob kurze Eisen oder Klumpenschuhe am Holzstock - wer auf dem Golfplatz Bälle schlagen möchte, muss doch sicherlich die Platzreife haben:
"Auf dem großen Meisterschaftsplatz sollte man schon ein Handicap haben. Damit man sich da gut einreihen kann, ist Handicap 36 schon Voraussetzung bei uns."
Für die Version von Herrn Mertens muss man das hier können:
"Gar nichts. Es wird erzählt, wie das Spiel geht und dann muss man selbst anfange. Das geht - gut."
Und das sind noch nicht alle Unterschiede: Auf dem herkömmlichen Golfplatz spielt man bei Herrn Klaus am Niederrhein für 40 Euro auf einem gepflegten Rasen. In idyllischer Ruhe versenkt man Golfbälle in 18 Löcher. Hingegen auf den niederländischen Kuhweiden bezahlt man nur acht Euro und muss dann bunte Lederbälle in Eimer befördern, möglichst vorbei an Kühen und Kuhfladen. Ein niederländischer Landwirt soll sich das sogenannte Boerengolf - auf Deutsch Bauerngolf - vor etwa zehn Jahren ausgedacht haben. In der Regel bilden vier bis fünf Spieler ein Team.
Auf dem Hof der Mertens sind an diesem Sonntag mehrere Gruppen zum Golf spielen angemeldet. Der Bauernhof mit dem alternativen Golfplatz ist in Kessel in den Niederlanden zu Hause. Hier leben etwa 4200 Einwohner. Der Ort ist Teil einer Gemeinde der Provinz Limburg. Die nächsten größeren Städte sind Venlo und - auf der anderen Seite der Grenze in Deutschland - Mönchengladbach.
Eine Mitarbeiterin des Hofes erklärt Gästen aus der Nachbargemeinde die Regeln. Eine Großfamilie - mit 18 Leuten sind die Joostens gekommen. Sie bilden Teams und suchen sich viel versprechende Namen aus.
"Wir sind die … wir sind die Toppers."
"Wir sind die Champions."
"Wir sind die Supergirls."
Der ein oder andere hat Golf- oder Minigolferfahrung. Bauerngolf hat aber noch keiner ausprobiert:
"Das ist das erste Mal, dass wir das machen. Wir wissen auch nicht wie das geht. Wir kommen hier aus der Nähe, aus Helden. Manche aus Königs. Ganz in der Nähe hier. Wir haben das schön öfter gesehen, wenn wir hier neben fahren mit Auto. Jetzt haben wir einen Familientag und jetzt machen wir zusammen Boerengolf und dann ... abwarten."
Die ersten Versuche sind noch ungelenk. Die Spieler schlagen den Ball abwechselnd - auf dem Weg zu den insgesamt zehn Eimern. Die sind in den Boden eingelassen. Eine rote Fahne mit gelber Nummer darauf markiert die Stelle. Sie ist auch aus der Ferne noch gut sichtbar. Immerhin spielt man auf einer Fläche so groß wie etwa 20 Fußballfelder. Die Anzahl der Schläge wird notiert. Am Ende hat das Team mit den wenigsten Schlägen gewonnen."
Vater, Mutter, Tante, Onkel, Großeltern und Enkel - jeder ist mal dran.
Mal wird gelacht, dann wird über Regeln diskutiert oder Kritik an der Technik der Mitspieler geübt.
Während die Joostens unter Zäunen herkrabbeln und um die Kühe auf der Weide herumspielen, tuckert auf dem anliegenden Fluss, der Maas, immer mal wieder ein Boot vorbei.
Auch eine deutsche Gruppe ist auf dem Platz unterwegs. Der zehnjährige Sam spielt wie die meisten Besucher hier zum ersten Mal Bauerngolf:
"Macht eigentlich ganz Spaß und gerade eben hat eine Kuh einen Kopfball gemacht. Also, wir haben diesen Ball geschlagen, der ist hochgegangen und dann ist die Kuh in diesem Moment aufgestanden und dann ist der auf den Hinterkopf drauf und dann ist der Ball ganz zur Seite geflogen. Das war lustig."
Die vier deutschen Familien kennen sich seit der Schulzeit und machen jedes Jahr einen gemeinsamen Ausflug. Ein Ehepaar plant jeweils eine Überraschung für die anderen:
"Die haben sich diese Gegend ausgesucht und geguckt, was man hier in der Gegend machen kann. Was man mit so vielen machen kann. Wir sind ja 16 und mit Kindern vor allen Dingen. Und so sind die auf diese Geschichte hier gekommen."
Bauerngolf ist mittlerweile ein beliebter Nebenverdienst von Landwirten. Es gibt fast 190 Anlagen in den Niederlanden und auch in den Nachbarländern werden es immer mehr. Betriebsausflüge, Hochzeitsgesellschaften und Schülergruppen buchen das Golfspiel gerne. Aber auch Turniere gibt es mittlerweile. Bauer Marcel Mertens hat mit als Erster das Bauerngolf auf seinem Hof angeboten.
"Das war eine sehr touristische Umgebung. Viele Leute kommen hier lang. Und wir hatten einfach zu wenig Einkommen aus der Landwirtschaft. Und dann sind wir hiermit gestartet. Und das ist jedes Jahr mehr geworden."
Als das Einkommen aus der Landwirtschaft nicht mehr reichte, wollte Mertens den Hof nicht aufgeben. Er und seine vier Geschwister wurden alle hier im Haus geboren:
"Ich wohne hier 47 Jahre. Das ist von 1823 ist die Hof von meine Familie erbaut worden. Deswegen kann man zurück rechnen. Das ist mein Urururgroßvater. Ja, das ist meine Umgebung. Ich geh hier nit weg. Nee, nee. Ein Bruder wohnt hier gegenüber, bei die Milchkühe und der andere Bruder wohnt auch auf einem Hof. Der hat einen Käsehof. Der macht Käse. Ich habe noch zwei Schwestern. Die sind im Dorf."
Mit seiner Frau Gerry betreibt er auch ein Kaffee. Auf ihrer Terrasse - umrandet vom gepflegten Bauernhaus - ist Platz für 100 Gäste. Die Bedienungen servieren Kirschstreusel, Stachelbeerkuchen, Eis und Kaffee. Neben dunkelgrünen Fensterläden aus Holz leuchten rote Rosen. Es riecht - ja, es riecht nicht nach Blumen, sondern nach Kühen.
Die Joostens haben nach knapp zweieinhalb Stunden den Parcours geschafft. Zeit für kühle Getränke und ein Plätzchen im Schatten. Ron Ardan rechnet aus, welches Team gewonnen hat:
"Wir, die Champions. Ja, ja. Haben wir vorausgesagt. 91 Punkte, der Rest alle über 100. Also, ganz gut."
Aber so wichtig ist das Gewinnen dann beim Bauerngolf auch nicht.
"Zusammen. Im Team das war schön. Zusammen. Eine geht gut, der andere geht gar nicht. Da lachen wir rum zusammen. Das bringt uns zusammen. Das war super."