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Ein altes Sternbild

Unter einem sternübersäten Nachthimmel kann man ganz besonders gut seine Vorstellungskraft nutzen. Seit mehreren tausend Jahren haben Menschen unzählige Geschichten über die Schönheit und Ordnung des Himmels erzählt. Sie berichten von kosmischen Ozeanen, über die Mond und Sonne segeln - von kristallenen Sphären, die Sterne und Planeten halten - von Göttern und Göttinnen, die den Himmel bewegen - und von Bildern, die Sterne an das Firmament zeichnen.

Damond Benningfield |
    Zu den ältesten solcher Bilder zählt der Stier. Ihn finden Sie heute Abend besonders leicht, weil der Mond ihn besucht. Rechts unterhalb vom Mond fällt Ihnen ein rötlich leuchtender Stern auf. Das ist Aldebaran - das rote Auge des Stiers.

    Bereits vor 5000 Jahren bestimmten die Sumerer das Sternbild Stier. Damals war es besonders wichtig, weil die Sonne zur Frühlingstagundnachtgleiche im Stier stand - also in der Zeit des Neubeginns und der Wiedergeburt.

    Allerdings könnte das Sternbild noch älter sein. Auch die alten Ägypter kannten es. Sie könnten es von einer alten Wüstenkultur übernommen haben, die Tiere anbeteten. Auch eine etwa 13000 Jahre alte Höhlenzeichnung in Frankreich zeigt die Sterne des Stiers.

    Wie die Himmelsbeobachter alter Kulturen können auch wir unsere Phantasie spielen lassen, wenn wir die Sterne des Stiers anschauen - heute Abend in Mondnähe.