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Ein Bürgerteleskop in Köln

Pünktlich zu ihrem 50-jährigen Bestehen hat die Volkssternwarte Köln in diesem Herbst ein neues, größeres Teleskop und damit ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art erhalten.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Das rund 100.000 Euro teure Instrument wurde nicht mit öffentlichen Geldern erworben, sondern ganz aus privaten Spenden finanziert. Mit einem Spiegeldurchmesser von rund 60 Zentimetern ist es das derzeit größte allgemein zugängliche Fernrohr in Nordrhein-Westfalen.

    Eigentlich hatten die Kölner Sternfreunde, die das Observatorium im Südwesten der Stadt ehrenamtlich betreiben, ihre Sternwarte durch ein Planetarium erweitern wollen. Ziel war, den Besuchern bei den oftmals schlechten Wetterbedingungen am Rhein zumindest einen künstlichen Sternenhimmel zu präsentieren. Entsprechend boten sie viele Jahre hindurch Sternpatenschaften an, eine für jeden der mehr als 5000 virtuellen Sterne an diesem Kölner Planetariumshimmel.

    Am Ende hätte das Geld zwar für einen Spezialprojektor reichen können, doch für das ebenfalls notwendige Gebäude – den Vortragssaal unter einer kuppelförmigen Projektionsfläche – konnten sie weder öffentliche noch private Mittel einwerben.

    So entschieden sich die Sternfreunde schließlich, das Geld ersatzweise für ein deutlich größeres Teleskop zu nutzen – eine Option, für die sie bei den Spendern von Anfang an um Erlaubnis gebeten hatten. Dank der Weiterentwicklung digitaler Planetariumsprogramme kann die Volkssternwarte Köln nun beides anbieten – einen künstlichen Himmel auf der Leinwand und ein großes Teleskop in der Kuppel.

    Bericht zur Einweihung des Kölner Bürgerteleskops

    Website der Volkssternwarte Köln
    Im 60-cm-Spiegel des neuen Teleskops spiegeln sich der Montierungskopf (links) und der Teleskoptubus (rechts)
    Im 60-cm-Spiegel des neuen Teleskops spiegeln sich der Montierungskopf (links) und der Teleskoptubus (rechts) (Hahn)