
Die anderen legten sich auf keine der beiden Wertungen fest.
Menschen ohne Religionszugehörigkeit besonders verunsichert
Das Gefühl der Bedrohung bekundeten 38 Prozent der Menschen ohne Religionszugehörigkeit und 34 Prozent der Mitglieder christlicher Konfessionen. Am wenigsten verbreitet ist die Angst vor der religiösen Pluralisierung unter hier lebenden Muslimen (20 Prozent).
Gegenüber dem Religionsmonitor 2013 ist die Offenheit der Menschen für Anhänger anderer Religionen zurückgegangen. Damals hatten 89 Prozent aller Befragten gesagt, man solle "gegenüber allen Religionen offen sein". Im neuen Religionsmonitor ist dieser Wert auf 80 Prozent gesunken. Um 13 Punkte auf 59 Prozent ging die Zustimmung zu der Aussage zurück, dass "jede Religion einen wahren Kern" habe.
Weniger Toleranz für andere Glaubensrichtungen
Zugleich ist die Wertschätzung der Religionsfreiheit sowie des Rechts auf den Wechsel oder das Ablegen des Bekenntnisses mit 93 Prozent sehr hoch. Nach Einschätzung der Autoren des aktuellen Religionsmonitors um die Religionssoziologin El-Menouar löst sich der gesellschaftliche Konsens auf, wenn es um die Haltung gegenüber unterschiedlichen religiösen Wahrheiten als auch um die Einschätzung der Relevanz von Religion für die Moderne geht.
Laut der aktuellen Studie meinen 59 Prozent aller Befragten, Religion passe "nicht mehr in unsere Zeit". Hieran zeigt sich nach Meinung der Autoren "eine zunehmende Kluft zwischen dem Drittel der Bevölkerung, das keinen Bezug zur Religion hat, und einem kleineren Kreis von Menschen, deren Leben stark religiös geprägt ist".
Auseinanderdriftende gesellschaftliche Gruppen
Zu den Anteilen der Religionsgemeinschaften und zur Größe der Gruppe ohne Religionszugehörigkeit ergab die Studie, dass 50 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen Christen sind und fast 36 Prozent keiner Religionsgemeinschaft angehören. Es folgen Muslime mit 8,5 Prozent sowie kleinere Gruppen wie Buddhisten, Hindus und Juden (0,3 Prozent).