Spricht man mit Tim Simenon über sein Projekt Bomb The Bass, spricht man automatisch über Pop-Geschichte. Schon mit zehn Jahren begann er, Platten zu sammeln. 1982 fiel ihm, er ist 15, diese Single in die Hände: "Being Boiled" von The Human League, ein absoluter Klassiker des New Wave.
"Die Anfangssequenz bildet für mich das Fundament für den ganzen Song. Ich kann sie immer wieder hören, ohne mich zu langweilen, in Dauerschleife, bevor überhaupt der Gesang einsetzt."
"Being Boiled" zeigte ihm, welche enorme Kraft in einem simplen Arrangement stecken kann. Und dafür brauchte es nur einen Synthesizer und einen Drum Computer. Mit 19 veröffentlicht Tim Simenon seine erste Single, für ganze 500 Pfund in drei Tagen aufgenommen und gemischt. "Beat Dis" ist vor allem ein Sample-Feuerwerk und vereint die Kultur frühen amerikanischen Raps mit der aufkommenden Housemusik in England.
"Und die Baseline hat alles zusammengehalten. Daher kommt auch der Name Bomb The Bass: Die Baseline wird förmlich mit all diesen Ideen und Samples bombardiert. Und dann wurde "Beat Dis" ein Überraschungshit. Für mich war das ein Schock."
"Beat Dis" kletterte auf Platz zwei der britischen Charts. Tim Simenon hört auf zu kellnern und widmet sich ganz der Musik. In den 90ern wird Bomb The Bass zusammen mit Massive Attack, Portishead oder Tricky zum Aushängeschild der grassierenden Trip Hop-Welle. Der Song "Bug Powder Dust" von 1995 wabert durch seine Verwendung auf den Kruder und Dorfmeister-Sessions durch sämtliche Bars jener Zeit. Tim Simenon wird ein gefragter Produzent. "Buffalo Stance" von Neneh Cherry und das große Zäsuralbum von Depeche Mode, "Ultra", entstehen unter seiner Regie.
"Ich bin wirklich sehr stolz auf dieses Album, das war eine grandiose Zeit. Schließlich war ich als Kid großer Depeche-Fan. Und nach "Ultra" stellte sich die Frage: Was soll jetzt noch kommen?"
Erst mal kam nichts. Nach zehn Jahren intensiven Arbeitens ist Tim Simenon ausgebrannt und gönnt sich eine zehnjährige Auszeit. Erst 2008 veröffentlicht er das Comeback-Album "Future Chaos". Nun erscheint "In The Sun", das dritte Album dieser zweiten Phase von Bomb The Bass. War die erste Phase der 80er- und 90er-Jahre vor allem durch die Verwendung von Samples gekennzeichnet, besinnt sich Tim Simenon nun wieder aufs Wesentliche.
"Ich wollte wieder zurück zu "Being Boiled". Ein Drumcomputer, ein Synth, Gesang – fertig. Wenn du damit keine Geschichte erzählen kannst – vergiss es."
Auf "In The Sun" verzichtet Tim Simenon sogar gänzlich auf Gastsänger, die immer ein wesentliches Element bei Bomb The Bass waren. Sein Mitstreiter Paul Conboy singt sämtliche Titel. "In The Sun" ist ein Album ohne herausstechende Hits, aber das ist gewollt. Das Album lebt von der Atmosphäre, die sich über die gesamte Länge erstreckt: ein entspanntes Dahingleiten durch Zeit und Raum.
"Das Album ist wie eine Reise. Wir wollten nicht die üblichen Songstrukturen. Wir wollten vor allem Musik kreieren. Paul singt mal für zwölf Takte oder sechzehn, dann kommt wieder ein Break ... Es ist wirklich was anderes, als was wir sonst produzieren."
"In The Sun" klingt dabei klassisch und modern zugleich. Auf dem Gesang liegt eine Menge Hall, was an die Psychedelich Bands der 60er und 70er erinnert. Etliche Sounds klingen wiederum wie aus den 90ern mitgebracht. Und doch ist die Produktion modern, was vor allem an ihrer Geschlossenheit liegt.
"Genau diese Idee verfolge ich mehr und mehr: Stimmungen erzeugen und von Anfang eine Geschichte erzählen. Natürlich hat diese Geschichte eine Dynamik, und es geht hin und her. Aber es gibt ein generelles Thema, einen gemeinsamen Raum."
"In The Sun" ist keine Revolution, hier wird das Rad nicht neu erfunden. Aber gerade in seiner Ruhe und produktionstechnischen Überlegenheit liegt seine Kraft. Tim Simenon kennt seine Stärken und spielt sie voll aus. Ein reifes Werk eines hoch sympathischen Produzenten, der niemandem mehr was beweisen muss.
"Ich will eigentlich immer weiter zum Kern kommen, daran arbeite ich wirklich hart. Seit 25 Jahren bin ich besessen von Lautstärkepegeln und Reduktion – und würde gerne noch 25 Jahre dranhängen."
"Die Anfangssequenz bildet für mich das Fundament für den ganzen Song. Ich kann sie immer wieder hören, ohne mich zu langweilen, in Dauerschleife, bevor überhaupt der Gesang einsetzt."
"Being Boiled" zeigte ihm, welche enorme Kraft in einem simplen Arrangement stecken kann. Und dafür brauchte es nur einen Synthesizer und einen Drum Computer. Mit 19 veröffentlicht Tim Simenon seine erste Single, für ganze 500 Pfund in drei Tagen aufgenommen und gemischt. "Beat Dis" ist vor allem ein Sample-Feuerwerk und vereint die Kultur frühen amerikanischen Raps mit der aufkommenden Housemusik in England.
"Und die Baseline hat alles zusammengehalten. Daher kommt auch der Name Bomb The Bass: Die Baseline wird förmlich mit all diesen Ideen und Samples bombardiert. Und dann wurde "Beat Dis" ein Überraschungshit. Für mich war das ein Schock."
"Beat Dis" kletterte auf Platz zwei der britischen Charts. Tim Simenon hört auf zu kellnern und widmet sich ganz der Musik. In den 90ern wird Bomb The Bass zusammen mit Massive Attack, Portishead oder Tricky zum Aushängeschild der grassierenden Trip Hop-Welle. Der Song "Bug Powder Dust" von 1995 wabert durch seine Verwendung auf den Kruder und Dorfmeister-Sessions durch sämtliche Bars jener Zeit. Tim Simenon wird ein gefragter Produzent. "Buffalo Stance" von Neneh Cherry und das große Zäsuralbum von Depeche Mode, "Ultra", entstehen unter seiner Regie.
"Ich bin wirklich sehr stolz auf dieses Album, das war eine grandiose Zeit. Schließlich war ich als Kid großer Depeche-Fan. Und nach "Ultra" stellte sich die Frage: Was soll jetzt noch kommen?"
Erst mal kam nichts. Nach zehn Jahren intensiven Arbeitens ist Tim Simenon ausgebrannt und gönnt sich eine zehnjährige Auszeit. Erst 2008 veröffentlicht er das Comeback-Album "Future Chaos". Nun erscheint "In The Sun", das dritte Album dieser zweiten Phase von Bomb The Bass. War die erste Phase der 80er- und 90er-Jahre vor allem durch die Verwendung von Samples gekennzeichnet, besinnt sich Tim Simenon nun wieder aufs Wesentliche.
"Ich wollte wieder zurück zu "Being Boiled". Ein Drumcomputer, ein Synth, Gesang – fertig. Wenn du damit keine Geschichte erzählen kannst – vergiss es."
Auf "In The Sun" verzichtet Tim Simenon sogar gänzlich auf Gastsänger, die immer ein wesentliches Element bei Bomb The Bass waren. Sein Mitstreiter Paul Conboy singt sämtliche Titel. "In The Sun" ist ein Album ohne herausstechende Hits, aber das ist gewollt. Das Album lebt von der Atmosphäre, die sich über die gesamte Länge erstreckt: ein entspanntes Dahingleiten durch Zeit und Raum.
"Das Album ist wie eine Reise. Wir wollten nicht die üblichen Songstrukturen. Wir wollten vor allem Musik kreieren. Paul singt mal für zwölf Takte oder sechzehn, dann kommt wieder ein Break ... Es ist wirklich was anderes, als was wir sonst produzieren."
"In The Sun" klingt dabei klassisch und modern zugleich. Auf dem Gesang liegt eine Menge Hall, was an die Psychedelich Bands der 60er und 70er erinnert. Etliche Sounds klingen wiederum wie aus den 90ern mitgebracht. Und doch ist die Produktion modern, was vor allem an ihrer Geschlossenheit liegt.
"Genau diese Idee verfolge ich mehr und mehr: Stimmungen erzeugen und von Anfang eine Geschichte erzählen. Natürlich hat diese Geschichte eine Dynamik, und es geht hin und her. Aber es gibt ein generelles Thema, einen gemeinsamen Raum."
"In The Sun" ist keine Revolution, hier wird das Rad nicht neu erfunden. Aber gerade in seiner Ruhe und produktionstechnischen Überlegenheit liegt seine Kraft. Tim Simenon kennt seine Stärken und spielt sie voll aus. Ein reifes Werk eines hoch sympathischen Produzenten, der niemandem mehr was beweisen muss.
"Ich will eigentlich immer weiter zum Kern kommen, daran arbeite ich wirklich hart. Seit 25 Jahren bin ich besessen von Lautstärkepegeln und Reduktion – und würde gerne noch 25 Jahre dranhängen."