Von den vielen Villen mit Parks ist nur noch eine einzige übriggeblieben. Die Villa Albani. Sie liegt versteckt hinter hohen Mauern. Auch von den Fenstern der umliegenden Wohnhäuser aus, die Ende des 19. Jahrhunderts errichtet worden sind, gibt es keinen Einblick in diese zehn Hektar große und grüne Oase mitten in der chaotischen Metropole. Die Bäume, viele von ihnen fast 200 Jahre alt, sind so hoch, dass die Bewohner der Villa ungestört tun und lassen können, was sie wollen. Nur durch ein barockes Eisentor an einer der Ecken des mauerbewehrten Parks lässt sich einen Blick in den Park erhaschen. Zu sehen ist eine mehrere hundert Meter lange Allee, die auf eine ganz in der Ferne liegende Fassade zuführt. Die Villa Albani, meint Prinz Lillo Ruspoli, ein enger Freund der Besitzer, ist eines der wenigen römischen Architekturjuwele, die den Bauboom der letzten 100 Jahre überlebt haben:
Es war eines der eindrucksvollsten Mitglieder der Familie Albani, Alessandro Albani, Neffe von Papst Klemenz XI., der Mitte des 18. Jahrhunderts diese Villa errichten ließ. Baumeister war Carlo Marchionni. Mitarbeiter an diesem Projekt war auch ein Deutscher Landsmann, der Archäologe Johann Joachim Winkelmann. Kardinal Alessandro Albani war ein reicher Mann und so ließ er sich eine der schönsten barocken Villen Roms bauen.
Prinz Lillo Ruspoli kennt die Villa Albani. Ihren Park und die von Kunstexperten als unschätzbar bezeichnete Kunstsammlung in den Sälen der Villa. Damit gehört der Prinz zu jenen wenigen Römern, die Zugang zu diesem Schatz haben. Roms Bürgermeister Walter Veltroni hat sich jetzt mit der Adelsfamilie Torlonia, den aktuellen Besitzern der Villa Albani, angelegt, damit auch andere, damit alle Römer in den Park und die Villa gelangen können. Mit einer in Italien bislang einmaligen Einscheidung hat das Rathaus verkündet, dass man die Villa verstaatlichen werde, sollten sich die Prinzen Torlonia nicht von sich aus dazu bereit erklären, ihren immensen Besitz für Besucher zu öffnen. Bürgermeister Veltroni geht es ihm auch darum, dass die Schätze der Torlonia endlich öffentlich werden. Neben zahlreichen Gemälden der Privatgalerie sind das vor allem altrömische Skulpturen. Die Torlonias besitzen die weltweit größte private Sammlung antiker Skulpturen. Ein Kulturschatz, der einem breiten Publikum unzugänglich ist. Dazu Alberta Campitelli aus dem Kulturassessorat der Stadt Rom:
Die Villa Albani wurde errichtet, damit deren Besitzer sich in ihre Privatsphäre zurückziehen konnten und so halten es auch die heutigen Besitzer. Die Stadt Rom hingegen will, dass alle Bürger etwas von der Natur und der Kunst haben. Sehen Sie, wir brauchen einen Park in dieser Gegend Roms, einen Park, in dem man sich ausruhen kann, in dem Kinder spielen können. Hinzu kommt, dass es sich um die einzige römische Villa mit Park handelt, die seit dem Barock nie mehr umgebaut wurde.
Die Familie Torlonia findet das Vorgehen der Stadt Rom unerhört. Sie ließ den Bürgermeister wissen, dass sie gar nicht daran denke, Park und Villa öffentlich zu machen. Walter Veltroni will mit seiner Entscheidung einen Präzedenzfall schaffen. Italiens Adel besitzt hunderte von Schlössern, Burgen und Villen. Die meisten dieser Bauten enthalten tausende von Kunstschätzen. Im Gegensatz zu Blaublütern in Frankreich und Großbritannien - wo adlige Familien erkannt haben, dass man mit zahlendem Publikum viel Geld verdienen kann - scheut man sich in Italien Haus und Hof zu öffnen. Hinzu kommt, beklagen nicht nur die Torlonias, dass es in Italien keine steuerlichen Vergünstigungen für jene Aristokraten gibt, die Besucher auf ihren Privatbesitz lassen. So fordern Italiens Schlossbesitzer, dass der Staat ihnen entgegenkommen müsse. Solange das nicht der Fall sei, drohen sie, blieben die Pforten zu ihren Residenzen verschlossen. Auch die Pforten zur Villa Albani. Doch Roms Bürgermeister ist fest entschlossen die Villa der Torlonias für seine Bürger zu öffnen. Notfalls mit richterlicher Gewalt. Ein Vorgehen, dass auch in Florenz, in Venedig und in Neapel Nachahmer finden könnte. Auch dort haben Bürgermeister ähnliche Pläne.
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Es war eines der eindrucksvollsten Mitglieder der Familie Albani, Alessandro Albani, Neffe von Papst Klemenz XI., der Mitte des 18. Jahrhunderts diese Villa errichten ließ. Baumeister war Carlo Marchionni. Mitarbeiter an diesem Projekt war auch ein Deutscher Landsmann, der Archäologe Johann Joachim Winkelmann. Kardinal Alessandro Albani war ein reicher Mann und so ließ er sich eine der schönsten barocken Villen Roms bauen.
Prinz Lillo Ruspoli kennt die Villa Albani. Ihren Park und die von Kunstexperten als unschätzbar bezeichnete Kunstsammlung in den Sälen der Villa. Damit gehört der Prinz zu jenen wenigen Römern, die Zugang zu diesem Schatz haben. Roms Bürgermeister Walter Veltroni hat sich jetzt mit der Adelsfamilie Torlonia, den aktuellen Besitzern der Villa Albani, angelegt, damit auch andere, damit alle Römer in den Park und die Villa gelangen können. Mit einer in Italien bislang einmaligen Einscheidung hat das Rathaus verkündet, dass man die Villa verstaatlichen werde, sollten sich die Prinzen Torlonia nicht von sich aus dazu bereit erklären, ihren immensen Besitz für Besucher zu öffnen. Bürgermeister Veltroni geht es ihm auch darum, dass die Schätze der Torlonia endlich öffentlich werden. Neben zahlreichen Gemälden der Privatgalerie sind das vor allem altrömische Skulpturen. Die Torlonias besitzen die weltweit größte private Sammlung antiker Skulpturen. Ein Kulturschatz, der einem breiten Publikum unzugänglich ist. Dazu Alberta Campitelli aus dem Kulturassessorat der Stadt Rom:
Die Villa Albani wurde errichtet, damit deren Besitzer sich in ihre Privatsphäre zurückziehen konnten und so halten es auch die heutigen Besitzer. Die Stadt Rom hingegen will, dass alle Bürger etwas von der Natur und der Kunst haben. Sehen Sie, wir brauchen einen Park in dieser Gegend Roms, einen Park, in dem man sich ausruhen kann, in dem Kinder spielen können. Hinzu kommt, dass es sich um die einzige römische Villa mit Park handelt, die seit dem Barock nie mehr umgebaut wurde.
Die Familie Torlonia findet das Vorgehen der Stadt Rom unerhört. Sie ließ den Bürgermeister wissen, dass sie gar nicht daran denke, Park und Villa öffentlich zu machen. Walter Veltroni will mit seiner Entscheidung einen Präzedenzfall schaffen. Italiens Adel besitzt hunderte von Schlössern, Burgen und Villen. Die meisten dieser Bauten enthalten tausende von Kunstschätzen. Im Gegensatz zu Blaublütern in Frankreich und Großbritannien - wo adlige Familien erkannt haben, dass man mit zahlendem Publikum viel Geld verdienen kann - scheut man sich in Italien Haus und Hof zu öffnen. Hinzu kommt, beklagen nicht nur die Torlonias, dass es in Italien keine steuerlichen Vergünstigungen für jene Aristokraten gibt, die Besucher auf ihren Privatbesitz lassen. So fordern Italiens Schlossbesitzer, dass der Staat ihnen entgegenkommen müsse. Solange das nicht der Fall sei, drohen sie, blieben die Pforten zu ihren Residenzen verschlossen. Auch die Pforten zur Villa Albani. Doch Roms Bürgermeister ist fest entschlossen die Villa der Torlonias für seine Bürger zu öffnen. Notfalls mit richterlicher Gewalt. Ein Vorgehen, dass auch in Florenz, in Venedig und in Neapel Nachahmer finden könnte. Auch dort haben Bürgermeister ähnliche Pläne.
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