Georg Ehring: Durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe, abgekürzt FCKW, hat der Mensch die Ozonschicht beschädigt. Sie befindet sich in großer Höhe über der Erde. Das Ozon schirmt schädliche ultraviolette Strahlung ab, die beim Menschen zu Hautkrebs führen kann. Vor allem über der Südhalbkugel entstand das Ozonloch. Im Jahr 1987 verabschiedete die Staatengemeinschaft deshalb das Protokoll von Montreal. Der Gebrauch von FCKW wurde schrittweise untersagt, um den Abbau des Ozons zu stoppen. Ein langwieriger Prozess, der Erfolg ließ auf sich warten. Doch so langsam scheint sich die Ozonschicht wieder zu erholen. Zu diesem Ergebnis ist jedenfalls Jörg Mäder von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich gekommen. Vor dieser Sendung habe ich mit Jörg Mäder gesprochen. Meine erste Frage war, woher man das wissen kann.
Jörg Mäder: Das basiert vor allem auf Messungen rund um den Globus. Das sind etwa 110 Stationen, die vom Boden aus die gesamte Ozonschicht ausmessen.
Ehring: Kann man da einfach die Daten nehmen und vergleichen?
Mäder: Ganz so einfach ist das nicht, weil die Ozonschicht, die Menge, die variiert sehr stark über die Jahre, auch unter den Jahren. Das heißt, man muss sehr genau schauen, welche Faktoren die Ozonschicht beeinflussen, welche natürlichen und welche menschengemachten Faktoren das sind und wie sich diese entwickelt haben in der letzten Zeit.
Ehring: Und da hat sich jetzt offenbar ein Trend nach unten herausgebildet. Wie eindeutig ist der und wie viel von der Ozonschicht ist schon wieder repariert?
Mäder: In der Nordhemisphäre ist dieser Trendwechsel unterdes meiner Meinung nach eindeutig. Hier gibt es auch genügend Stationen, die das belegen. Für die Südhemisphäre sieht es ein bisschen schwieriger aus, hier hat es viel weniger Stationen, und man könnte so grob gesagt sagen, ein Fünftel ist wieder zurück, also von dem, was man weggenommen hat.
Ehring: Kann man denn sagen, dass das ein Erfolg des Protokolls von Montreal ist?
Mäder: Ich würde sagen, ja. Es gibt keine wirklich naheliegenden anderen Faktoren, die diesen Trendwechsel erklären könnten. Das Montreal-Protokoll scheint, die beste Erklärung für diese Änderung zu sein.
Ehring: Wie schnell erholt sich die Ozonschicht denn jetzt? Wann ist sie ganz wiederhergestellt?
Mäder: Das ist schwieriger zu sagen, weil natürlich wie gesagt andere Faktoren auch Einfluss haben, und wie sich die in Zukunft entwickeln, kann man nicht vorhersagen. Auch die Klimaerwärmung könnte hier ein bisschen hineinspielen. Je nach Ort, je nach nördlicher oder südlicher Breite kann das etwa zwischen 30 und 80 Jahren sein.
Ehring: Der Mensch stößt seit langer Zeit die Treibhausgase aus. Beeinflusst das auch die Ozonschicht?
Mäder: Indirekt ja, weil diese Treibhausgase auch die Zirkulation in der Atmosphäre beeinflussen, wie stark sie sind, wo genau und zu welchem Zeitpunkt im Jahr, und entsprechend gibt es indirekte Einflüsse auf die Ozonschicht, aber keine, würde ich mal sagen, unmittelbaren chemischen Reaktionen.
Ehring: Der Erfolg ist ja auf das Montreal-Protokoll zurückzuführen. Das ist eines der weltweiten Umweltabkommen. Was heißt das für den Kampf gegen den Klimawandel? Macht Ihnen das Mut?
Mäder: Ja, das macht mir sehr viel Mut. Es zeigt dieser Erfolg, dass es möglich ist, Wirtschaft, Politik, die Öffentlichkeit, aber natürlich auch die Wissenschaft in ein Boot zu bringen und hier vorwärts zu arbeiten und Lösungen zu erarbeiten und auch diese zustande zu bringen.
Ehring: Was heißt das denn jetzt für uns am Boden? Vor Sonnenbaden vor allem auf der Südhalbkugel wird ja wegen des Ozonloches gewarnt. Wird das jetzt wieder gesünder?
Mäder: Das wird, wenn überhaupt, längere Zeit brauchen. Ein Teil dieser zusätzlichen Krebserkrankungen kommt wahrscheinlich auch daher, dass wir immer öfter Haut zeigen. Früher ging man mit wesentlich mehr Kleidung in die Sonne und heute sind die Bikinis teilweise wirklich sehr eng geschnitten, entsprechend viel Haut präsentiert man, entsprechend ist auch die Gefahr höher.
Ehring: Herzlichen Dank! – Das war Dr. Jörg Mäder von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.
Jörg Mäder: Das basiert vor allem auf Messungen rund um den Globus. Das sind etwa 110 Stationen, die vom Boden aus die gesamte Ozonschicht ausmessen.
Ehring: Kann man da einfach die Daten nehmen und vergleichen?
Mäder: Ganz so einfach ist das nicht, weil die Ozonschicht, die Menge, die variiert sehr stark über die Jahre, auch unter den Jahren. Das heißt, man muss sehr genau schauen, welche Faktoren die Ozonschicht beeinflussen, welche natürlichen und welche menschengemachten Faktoren das sind und wie sich diese entwickelt haben in der letzten Zeit.
Ehring: Und da hat sich jetzt offenbar ein Trend nach unten herausgebildet. Wie eindeutig ist der und wie viel von der Ozonschicht ist schon wieder repariert?
Mäder: In der Nordhemisphäre ist dieser Trendwechsel unterdes meiner Meinung nach eindeutig. Hier gibt es auch genügend Stationen, die das belegen. Für die Südhemisphäre sieht es ein bisschen schwieriger aus, hier hat es viel weniger Stationen, und man könnte so grob gesagt sagen, ein Fünftel ist wieder zurück, also von dem, was man weggenommen hat.
Ehring: Kann man denn sagen, dass das ein Erfolg des Protokolls von Montreal ist?
Mäder: Ich würde sagen, ja. Es gibt keine wirklich naheliegenden anderen Faktoren, die diesen Trendwechsel erklären könnten. Das Montreal-Protokoll scheint, die beste Erklärung für diese Änderung zu sein.
Ehring: Wie schnell erholt sich die Ozonschicht denn jetzt? Wann ist sie ganz wiederhergestellt?
Mäder: Das ist schwieriger zu sagen, weil natürlich wie gesagt andere Faktoren auch Einfluss haben, und wie sich die in Zukunft entwickeln, kann man nicht vorhersagen. Auch die Klimaerwärmung könnte hier ein bisschen hineinspielen. Je nach Ort, je nach nördlicher oder südlicher Breite kann das etwa zwischen 30 und 80 Jahren sein.
Ehring: Der Mensch stößt seit langer Zeit die Treibhausgase aus. Beeinflusst das auch die Ozonschicht?
Mäder: Indirekt ja, weil diese Treibhausgase auch die Zirkulation in der Atmosphäre beeinflussen, wie stark sie sind, wo genau und zu welchem Zeitpunkt im Jahr, und entsprechend gibt es indirekte Einflüsse auf die Ozonschicht, aber keine, würde ich mal sagen, unmittelbaren chemischen Reaktionen.
Ehring: Der Erfolg ist ja auf das Montreal-Protokoll zurückzuführen. Das ist eines der weltweiten Umweltabkommen. Was heißt das für den Kampf gegen den Klimawandel? Macht Ihnen das Mut?
Mäder: Ja, das macht mir sehr viel Mut. Es zeigt dieser Erfolg, dass es möglich ist, Wirtschaft, Politik, die Öffentlichkeit, aber natürlich auch die Wissenschaft in ein Boot zu bringen und hier vorwärts zu arbeiten und Lösungen zu erarbeiten und auch diese zustande zu bringen.
Ehring: Was heißt das denn jetzt für uns am Boden? Vor Sonnenbaden vor allem auf der Südhalbkugel wird ja wegen des Ozonloches gewarnt. Wird das jetzt wieder gesünder?
Mäder: Das wird, wenn überhaupt, längere Zeit brauchen. Ein Teil dieser zusätzlichen Krebserkrankungen kommt wahrscheinlich auch daher, dass wir immer öfter Haut zeigen. Früher ging man mit wesentlich mehr Kleidung in die Sonne und heute sind die Bikinis teilweise wirklich sehr eng geschnitten, entsprechend viel Haut präsentiert man, entsprechend ist auch die Gefahr höher.
Ehring: Herzlichen Dank! – Das war Dr. Jörg Mäder von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.