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Ein hilfreiches Werkzeug

Eines der wichtigsten Werkzeuge in der modernen Astronomie ist kein Riesenteleskop, Supercomputer oder Satellit. Es ist ein einfaches Diagramm – ein Diagramm, das uns viel über das Leben einzelner Sterne verrät und uns Einblick in ihre inneren Abläufe gibt.

Damond Benningfield |
    Es ist das Hertzsprung-Russell-Diagramm – benannt nach den beiden Wissenschaftlern, die es entwickelten: Ejnar Hertzsprung und Henry Norris Russell. Letzterer wurde morgen vor 125 Jahren im US-Bundesstaat New York geboren. Henry Norris Russell war der erste Astronom, der die Vermutung äußerte, dass unsere Sonne vorwiegend aus Wasserstoff bestehen müsse. Damit traf er voll ins Schwarze.

    Am bekanntesten ist er jedoch durch das Hertzsprung-Russell-Diagramm geworden. Er entdeckte eine Verbindung zwischen der Farbe eines Sterns und seiner Helligkeit. Als er diese Eigenschaften von vielen Sterne aufgezeichnet hatte, erkannte er, dass sich die Sterne in dem Diagramm nicht zufällig oder gleichmäßig verteilen. Die meisten Sterne ordnen sich entlang der Hauptreihe an. Russell erkannte auch, dass helle Rote Sterne in einer Gruppe abseits der Hauptreihe platziert sind. Es sind sehr große, massereiche Sterne, die sich ihrem Lebensende nähern.

    Der dänische Astronom Ejnar Hertzsprung griff die Gedanken von Russell auf und vervollständigte das Diagramm. Damit konnten Astronomen je nach der Position eines Sterns im Hertzsprung-Russell-Diagramm Informationen über Masse, Alter, Geschichte und über sein Schicksal ablesen.