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Ein Himmelspionier aus Chile

In den chilenischen Anden stehen inzwischen mehr Großteleskope als in allen anderen Ländern der Welt zusammen. Der Sternwartenboom dort nahm Anfang der 60er-Jahre seinen Lauf.

Von Dirk Lorenzen |
    Damals hatte eine kleine Gruppe von Pionieren um den aus Hamburg stammenden Astronomen Jürgen Stock erkannt, dass der Norden Chiles für die Sternforscher der Himmel auf Erden ist.

    Zu diesem Team, das mit seiner Entdeckung die Astronomie bis heute prägt, gehörte Guillermo Romero, der an der Sternwarte von Santiago tätig war.

    Jahre zuvor hatte er sich auf einer Antarktisexpedition bewährt - vor der Küste des Südkontinents erinnert bis heute der Romero-Felsen an seine Verdienste.

    Bei der Suche nach einem geeigneten Sternwartenplatz hatte er es mit ganz anderen Felsen zu tun. Gemeinsam mit seinen Kollegen ritt Guillermo Romero auf Berge in der Umgebung von Santiago und der Stadt La Serena.

    Es ging darum, nachts auf den Gipfeln zu messen, wie klar und ruhig die Luft ist. Für den Bau einer Großsternwarte muss ein Berg exzellente Sichtbedingungen bieten.

    Guillermo Romero nahm an diesen Exkursionen knapp ein Jahr lang teil. Dann trat er eine Stelle in Temuco im Süden Chiles an.

    Als in den 70er-Jahren die politischen Rahmenbedingungen für die Wissenschaft in Chile immer schlechter wurden, wanderte Guillermo Romero nach Deutschland aus. Er war viele Jahre Physiklehrer in Bremen und hat seinen Schülern die Begeisterung für das Universum vermittelt.

    Guillermo Romero, einer der Astronomiepioniere Chiles, feiert heute seinen 92. Geburtstag.

    Website des Cerro Tololo Interamerican Observatory

    Die Sternwarte La Silla in Chile

    Das Paranal-Observatorium in Chile

    Die Sternwarte Las Campanas in Chile

    Geographische Angaben zum Romero-Felsen