Regina Brinkmann: Seit dem Sturz von Saddam Hussein vor sieben Jahren sind die Menschen im Irak noch weit davon entfernt, in Frieden zu leben. Es gibt nach wie vor Gewaltausbrüche, Anschläge und Entführungen, und das Auswärtige Amt warnt ausdrücklich vor Reisen in das Land. In dieser schwierigen Gemengelage versucht der Deutsche Akademische Austauschdienst, den Wiederaufbau vor Ort aktiv zu unterstützen, und zwar mit einem Programm, das die langfristige Zusammenarbeit deutscher und irakischer Hochschulen stärken soll. Diese Zusammenarbeit war auch Anlass der ersten deutsch-irakischen Netzwerkkonferenz im nordirakischen Erbil, die heute zu Ende gegangen ist. Einer der rund 200 Teilnehmer war Professor Sefik Alp Bahadir vom Institut für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Erlangen-Nürnberg. Ich habe ihn gefragt, mit welchen Eindrücken und Ergebnissen er von diesem ersten Netzwerktreffen nach Deutschland zurückkehren wird.
Sefik Alp Bahadir: Die Wichtigste war, dass während dieser Konferenz gestern eine Vereinbarung getroffen worden ist zwischen der DAAD und dem kurdischen Ministerium für Erziehung, und zwar über die Versendung von ungefähr jährlich bis zu 400 Doktoranden- und Masterstudenten an deutsche Universitäten, und zwar, das Interessante und Neue daran ist, nicht so wie früher einfach hin und dann sie studieren dort voll vom Anfang bis zum Ende, sondern ein gemeinsames Studium ein Jahr in Erbil oder im Irak an einer Universität, und ein Jahr an einer deutschen Universität. Und sowohl die Masterstudenten als auch Doktorstudenten werden von zwei, einem deutschen und einem irakischen Professor gemeinsam betreut.
Brinkmann: Sie sind mit der Hochschule Erlangen-Nürnberg ein Partner von deutscher Seite in diesem Netzwerk. Wie unterstützt Ihre Hochschule den Wiederaufbau der Hochschulen im Irak?
Bahadir: Unser Beitrag zu diesem gesamten Programm ist insbesondere auf dem Gebiet der Ökonomie und Betriebswirtschaftslehre, und wir machen ein Dual-Degree Masterprogramm, also das, was heute beschlossen ist, das haben wir vor einem Jahr schon mit dem DAAD, mit denen als Pilotprojekt angefangen.
Brinkmann: Also einen doppelten Abschluss. Können Sie uns denn vielleicht mal so einen Eindruck vermitteln, wie man sich so die Hochschullandschaft im Irak jetzt inzwischen vorstellen muss, sieben Jahre nach dem Sturz von Saddam Hussein? Wo ist da noch ein großer Reformbedarf?
Bahadir: Das Ganze ist in einer Durchbruchsphase. Irakische Universitäten waren in den 60er- und 70er-Jahren, also vor dem Beginn des ersten Golfkrieges zwischen Iran und Irak, ziemlich die stärksten Universitäten im arabischen Raum, wirklich sehr anspruchsvoll, aber in den letzten vergangenen 30 Jahren sind sie sehr heruntergekommen, kann man das so buchstäblich sagen, und zwar entweder sind die besten Fachleute von den Universitäten ab ins Ausland ausgewandert, alle, die eine Arbeit finden konnten, also die qualifiziert sind, und dann die anderen haben sich zurückgezogen von der Universität, und diese Emigration. Und dann auch systematisches Erschießen, Mord an Professoren, insbesondere in den letzten drei bis fünf Jahren hat das Ganze also sehr geschwächt. Und jetzt versucht man, das alles durch massive Maßnahmen, Reformmaßnahmen zu kompensieren. Das ist natürlich eine sehr schwierige Herausforderung. Nach 30-jähriger Isolation von der Welt und sozusagen Ausbluten der irakischen Intelligenz ist es ein ziemlich schwieriges Problem, aber natürlich, je früher man das anpackt, desto besser.
Brinkmann: Und beim Wiederaufbau anpacken will das deutsch-irakische Universitätsnetzwerk, das sich erst mals im nordirakischen Erbil zu einer Konferenz getroffen hat. Über die Ergebnisse dieser Runde habe ich mit Professor Sefik Alp Bahadir vom Institut für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Erlangen-Nürnberg gesprochen.
Sefik Alp Bahadir: Die Wichtigste war, dass während dieser Konferenz gestern eine Vereinbarung getroffen worden ist zwischen der DAAD und dem kurdischen Ministerium für Erziehung, und zwar über die Versendung von ungefähr jährlich bis zu 400 Doktoranden- und Masterstudenten an deutsche Universitäten, und zwar, das Interessante und Neue daran ist, nicht so wie früher einfach hin und dann sie studieren dort voll vom Anfang bis zum Ende, sondern ein gemeinsames Studium ein Jahr in Erbil oder im Irak an einer Universität, und ein Jahr an einer deutschen Universität. Und sowohl die Masterstudenten als auch Doktorstudenten werden von zwei, einem deutschen und einem irakischen Professor gemeinsam betreut.
Brinkmann: Sie sind mit der Hochschule Erlangen-Nürnberg ein Partner von deutscher Seite in diesem Netzwerk. Wie unterstützt Ihre Hochschule den Wiederaufbau der Hochschulen im Irak?
Bahadir: Unser Beitrag zu diesem gesamten Programm ist insbesondere auf dem Gebiet der Ökonomie und Betriebswirtschaftslehre, und wir machen ein Dual-Degree Masterprogramm, also das, was heute beschlossen ist, das haben wir vor einem Jahr schon mit dem DAAD, mit denen als Pilotprojekt angefangen.
Brinkmann: Also einen doppelten Abschluss. Können Sie uns denn vielleicht mal so einen Eindruck vermitteln, wie man sich so die Hochschullandschaft im Irak jetzt inzwischen vorstellen muss, sieben Jahre nach dem Sturz von Saddam Hussein? Wo ist da noch ein großer Reformbedarf?
Bahadir: Das Ganze ist in einer Durchbruchsphase. Irakische Universitäten waren in den 60er- und 70er-Jahren, also vor dem Beginn des ersten Golfkrieges zwischen Iran und Irak, ziemlich die stärksten Universitäten im arabischen Raum, wirklich sehr anspruchsvoll, aber in den letzten vergangenen 30 Jahren sind sie sehr heruntergekommen, kann man das so buchstäblich sagen, und zwar entweder sind die besten Fachleute von den Universitäten ab ins Ausland ausgewandert, alle, die eine Arbeit finden konnten, also die qualifiziert sind, und dann die anderen haben sich zurückgezogen von der Universität, und diese Emigration. Und dann auch systematisches Erschießen, Mord an Professoren, insbesondere in den letzten drei bis fünf Jahren hat das Ganze also sehr geschwächt. Und jetzt versucht man, das alles durch massive Maßnahmen, Reformmaßnahmen zu kompensieren. Das ist natürlich eine sehr schwierige Herausforderung. Nach 30-jähriger Isolation von der Welt und sozusagen Ausbluten der irakischen Intelligenz ist es ein ziemlich schwieriges Problem, aber natürlich, je früher man das anpackt, desto besser.
Brinkmann: Und beim Wiederaufbau anpacken will das deutsch-irakische Universitätsnetzwerk, das sich erst mals im nordirakischen Erbil zu einer Konferenz getroffen hat. Über die Ergebnisse dieser Runde habe ich mit Professor Sefik Alp Bahadir vom Institut für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Erlangen-Nürnberg gesprochen.