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Ein Kontinent mit langem Sündenregister

Typisch John Wamsley: Schmort lieber in der Hölle, als auch nur eine Tierart dem Aussterben Preis zu geben. Der Australier mit dem Dickschädel und dem weißen Rauschebart ist Handlungsreisender in Sachen Artenschutz: Melbourne, Adelaide, das Outback im Landesinneren - überall besitzt Wamsleys Umwelt-Organisation Earth Sanctuaries Schutzgebiete. Sein neuestes Projekt ist ein ehemaliger Freiluft-Zoo vor den Toren von Sydney: Zusammen mit seinen Mitstreitern will der 66jährige dafür sorgen, dass sich in Warratah Klein-Känguruhs wie das Pottaruh wieder vermehren können, die seit mehr als zehn Millionen Jahren auf dem Fünften Kontinent leben.

Von Michael Frantzen | 07.08.2004
    Es ist das erste Mal überhaupt, dass mich alle unterstützt haben bei einem Projekt: Die Kommune, der Bund, die Nationalpark-Behörde. Das war anfangs, vor dreißig Jahren, noch anders: Da gab es massiven Widerstand. Damals hat sich in Australien niemand für Umweltschutz interessiert. Die Leute hatten auch keinen blassen Schimmer, welche Tiere bei uns vom Aussterben bedroht waren. In den Schulen lernten die Kinder, dass Panther gefährdet seien - Tiger und Elefanten. Also Tiere, die bei uns gar nicht vorkommen. Da hat sich viel getan. Heute engagieren sich alleine in Warratah zwanzig Freiwillige, die Wurzeln herausziehen und das Gelände renaturieren. Die Leute vertrauen uns. Letztes Jahr bin ich vom Premierminister zum führenden Umweltschützer in Australien gewählt worden.

    Umweltschutz genießt heute in Australien einen hohen Stellenwert. Das zeigen auch Umfragen. So rangiert die Bewahrung der Natur auf der Liste wahlentscheidender Themen auf Rang drei - direkt hinter Gesundheit und Bildung. Und noch etwas hat sich verändert: Immer mehr Australier machen sich für die Umwelt stark.

    Beispiel Australian Conservation Foundation: In Australiens größter Umweltschutz-Organisation engagieren sich heute 40.000 Mitglieder, fast doppelt so viele wie vor zwanzig Jahren. Artenschützer und Biologen sind darunter, aber neuerdings auch Banker und Hausfrauen aus den Vororten von Melbourne und Sydney, betont Don Henry, der Direktor der Conservation Foundation. Leute also, die früher mit Umweltschutz nicht viel am Hut hatten.

    Es ist schon paradox: Einerseits wurde Australien erst vor zweihundert Jahren industrialisiert, das heißt, bei uns finden sich noch viel mehr wunderschöne, unberührte Landschaften als auf den meisten anderen Kontinenten: das Great Barrier Reef zum Beispiel, unsere Wälder oder auch die Kakadu Feuchtgebiete im Norden. Sie existieren noch, weil die Zeit zu knapp war, sie auszubeuten und zu zerstören. Andererseits haben die europäischen Siedler nie besonders viel Verständnis für das Land gehabt: Dass es ein sehr alter, zerbrechlicher Kontinent ist. Dementsprechend groß ist das Ausmaß der Zerstörung gewesen.

    Die Zersiedlung des Landes, Smog, der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft: Australiens Umwelt-Probleme ähneln denen vieler anderer westlicher Industrie-Nationen. Hinzu kommen die Folgen der globalen Klimaerwärmung. Letztes Jahr erlebte der ohnehin schon trockenste Kontinent der Welt die längste Dürre-Periode seiner Geschichte - mit Rekord-Temperaturen jenseits der vierzig Grad und verheerenden Buschbränden, die zwischenzeitig die Millionen-Metropole Sydney einzukesseln drohten. Akute Wassernot war die Folge. Noch heute ist der Wasserverbrauch in fast allen australischen Großstädten stark eingeschränkt.

    "Problem erkannt, wir handeln" - Australiens Bundes-Umweltminister David Kemp rief letztes Jahr ein landesweites Programm zum Wasserschutz ins Leben. Der konservativen Regierung von Premierminister John Howard ist nicht verborgen geblieben, dass sich mit Umweltschutz punkten lässt - besonders in einem Wahljahr. Offiziell hat der Wahlkampf zwar noch nicht begonnen, aber schon im Juni öffnete Howard sein Öko-Füllhorn und kündigte an, er werde eine halbe Milliarde australische Dollar für erneuerbare Energien zur Verfügung stellen.

    Positive Resonanz in der Öffentlichkeit und den Medien. Don Henry aber bleibt skeptisch. Wenn man so will, betreibt die Australian Conservation Foundation auch Wahlkampf - mit ihrem Nachhaltigkeits-Test: Wie halten es Konservative, Sozialdemokraten, Demokraten und Grüne mit Treibhaus-Gasen, der nachhaltigen Nutzung von Land und Wasser und dem Schutz der Wälder?

    Der Ansatz der Bundesregierung beim Umweltschutz ist leider nicht gerade berauschend - sieht man einmal davon ab, dass sie vor kurzem weitere Flächen des Great Barrier Reef unter Schutz gestellt haben. Aber ansonsten? Klimawandel; Abholzung der Urwälder, Schutz unserer Flüsse - da hätte die Regierung viel mehr tun können. Aber sie ist konservativ - und sehr wirtschaftsorientiert, nach dem Motto: erst die Wirtschaft, dann die Umwelt. Ich finde das nicht zeitgemäß. Es müsste sich doch herumgesprochen haben: Ohne eine gesunde Umwelt und Nachhaltigkeit fängt auch die Wirtschaft irgendwann an zu kränkeln. Da herrscht bei dieser Regierung noch eine ziemliche Schieflage.

    Tatsächlich hat die Howard-Regierung immer noch nicht das Kyoto-Protokoll unterzeichnet, weigert sich weiter - anders als die oppositionellen Sozialdemokraten - den Anteil erneuerbarer Energien von zwei auf fünf Prozent zu erhöhen. Kyoto - heißt es als Begründung - bedrohe Zehntausende Arbeitsplätze, außerdem betrage der Anteil Australiens am weltweiten Ausstoß von Treibhaus-Gasen nur 2,1 Prozent.

    "Die aktuelle Regierung ist eindeutig pro Business" - findet auch Nick Economous, Politikwissenschaftler von der Monash University in Melbourne. Doch anders als Don Henry gibt er der australischen Regierung keine durchweg schlechten Noten in Sachen Umweltschutz.

    Die Howard-Regierung betreibt sehr wohl eine weitreichende Umweltpolitik. Es gibt zum Beispiel das Natural Heritage Trust Program- einen Fonds, dessen Zinsen lokalen Umweltgruppen zugute kommt. Wenn also eine Gruppe Bäume als Renaturierungs-Maßnahme anpflanzen will, bekommt sie dafür Gelder aus dem Fonds. Dementsprechend unterstützen kleinere Umweltgruppen und Kommunen dieses Programm - im Gegensatz zu den großen Umweltorganisationen. Die sind sauer, weil sie außen vor bleiben. Die Regierung vergibt ja nur Gelder an kleine Umweltgruppen. Also: Auf lokaler Ebene kann man der Regierung wirklich nicht vorwerfen, sie wäre untätig.

    Proo Geddes ist nicht besonders gut zu sprechen auf das Natural Heritage Trust Program. Die Frau von John Wamsley hat vor zwei Jahren die Geschäftsführung von Earth Sanctuaries übernommen - und einen Strategie-Wechsel vollzogen: Weg vom reinen Umweltschutz hin zu Öko-Entwicklungs-Projekten. Zur Zeit sucht Earth Sanctuaries nach einem Gelände, um dort Ferienhäuser am Rande eines Naturschutzgebietes zu bauen.

    Ich kann nur sagen: Geld und Umweltschutz sind immer noch Reiz-Themen. Da geht ein richtiger Riss durch die Umwelt-Bewegung in Australien. Einige Gruppen argumentieren: "Geld sollte beim Umweltschutz keine Rolle spielen." Für die ist Umweltschutz unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten tabu. Die haben von Nachhaltigkeit keinen blassen Schimmer. Das alles erschwert unnötigerweise unsere Arbeit: Earth Sanctuaries bekommt zum Beispiel keine Gelder aus dem Topf des Natural Heritage Trust Fund - obwohl in der Satzung der Stiftung explizit steht: "Wir unterstützen Nachhaltigkeit." Wir sind eine nachhaltige Umwelt-Organisation! Aber: Sie geben uns kein Geld, weil wir Gewinn machen wollen. Dass wir den Gewinn reinvestieren - und zwar nachhaltig - das spielt keine Rolle. Das ist doch verrückt. Letzten Endes geben sie ihr Geld für Projekte aus, die nicht nachhaltig sind.

    Nachhaltigkeit - ein Thema, auf das auch immer wieder die australischen Grünen pochen. Die Öko-Partei ist in den letzten Jahren zu einer ernsthaften politischen Größe geworden. Bei Umfragen kommt die Partei auf sieben bis acht Prozent, Wahl-Forscher gehen davon aus, dass sie bei den anstehenden Wahlen Sitze dazugewinnen wird - wenn auch wahrscheinlich nur in der zweiten Kammer, dem Senat, wo anders als im Repräsentantenhaus das Verhältnis-Wahlrecht gilt.

    David Risstrom dürfte das freuen. Der Spitzenkandidat der Grünen im Bundesstaat Victoria hat gute Chancen, den Sprung in den Senat zu schaffen. Der Mittvierziger kommt aus der Umwelt-Bewegung: Alternatives Milieu, Anti-Establishment. Doch genau wie Joschka Fischer und Co in Deutschland ist aus dem Revoluzzer von einst längst ein Realpolitiker geworden.

    Ich denke, es ist unbestritten, dass die Sozialdemokraten und Konservativen ihre Politik unseretwegen geändert haben. Wir üben Einfluss aus. Nehmen Sie mich: Ich bin der einzige Grüne im Stadtrat von Melbourne. Trotzdem habe ich es geschafft, seit meiner Wahl 1999 die Hälfte meiner Gesetzesvorschläge durchzubringen - immerhin achtzig. Auf meinen Vorschlag hin wurde ein 5-Millionen-Dollar-Fonds eingerichet, aus dem sich Bürger bedienen können, die eine gute Idee haben, um die Umwelt nachhaltig zu schützen. Oder mein Wasser-Programm: Die Stadt hat sich jetzt verpflichtet, ihren Wasserverbrauch bis 2020 um vierzig Prozent zu senken.

    Hier hat alles angefangen: In Warrawong - hoch oben in den Hügeln der südaustralischen Metropole Adelaide - eröffnet John Wamsley vor knapp zwanzig Jahren sein erstes Schutzgebiet für australische Fauna. Der Mann, der von sich selbst sagt, er sei immer ein "sturer Einzelgänger" gewesen, sorgt damals für einen Skandal nach dem anderen: Fällt alle nicht-einheimischen Bäume im Park, um sie durch Eukalyptus und Akazien zu ersetzen; legt Teiche und Sümpfe an; und dann ist da noch die Sache mit den Katzen.

    "John Wamsley - der Katzen-Schlächter" - lauten Anfang der 90er die Schlagzeilen. Dazu muss man wissen: Katzen kommen in Australien natürlicherweise genauso wenig vor wie Füchse und Hunde, sie wurden erst von den europäischen Siedlern ins Land gebracht - mit katastrophalen Folgen: Innerhalb von zweihundert Jahren rotteten sie fast alle kleineren und mittleren Säugetiere des Kontinents aus, die bis dahin keine natürlichen Feinde hatten.

    Lange Zeit jagen Katzen auch in Warrawong kleine Känguruhs und Wallabies, bis John Wamsley dem ganzen ein Ende bereitet: Als erstes zäunt er die Schutzzone Stück für Stück mit einem Elektro-Zaun ein. So können zumindest keine Katzen mehr rein. Und die, die noch drin sind, werden abgeschossen. Legal ist das damals zwar nicht, aber John Wamsley wäre nicht John Wamsley, wenn ihn das stören würde. Im Gegenteil: 1991 erscheint er im australischen Fernsehen mit einer Mütze aus Katzenfell.

    Ich habe diese Katzen-Mütze getragen, um die Leute aufzurütteln und eine Debatte in Gang zu setzen. Ich wollte die Gesetze ändern. Das habe ich auch erreicht. Inzwischen darf ich Katzen in unseren Schutz-Gebieten abschießen, selbst wenn sie ein Halsband tragen. Wir haben also letzten Endes gewonnen, aber es war ein ziemlicher Kampf. Ich habe Morddrohungen erhalten.

    Mord-Drohungen bekommt John Wamsley zwar immer noch - meist von erbosten Katzen-Liebhabern - ansonsten aber genießt der 66jährige hohes Ansehen. Seine Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt. Wamsley ist es zu verdanken, dass sechs Tierarten vor dem Aussterben gerettet wurden - darunter der Ameisen-Beutler.
    Entweder die australische Tierwelt oder die fremde! Bryan Parsons hat sich längst entschieden. Der Mittvierziger leitet das Hanson Bay Sanctuary auf Kangaroo Island in Süd-Australien - mit 9500 Hektar eines der größten Schutz-Gebiete von Earth Sanctuaries. Auch hier dasselbe Problem wie auf dem Festland: Katzen und Füchse dezimieren immer mehr einheimische Tiere. Hilft nur ein Schutzzaun, Ende nächsten Jahres soll er fertig sein. Dann wäre zumindest ein Problem gelöst.

    Laut Gesetz darf man Katzen oder Füchse zwar abschießen, man darf die Kadaver aber nicht entfernen. Und das Fleisch nutzen. Die Kadaver sind natürlich ein gefundenes Fressen für die Wildkatzen. Schauen Sie sich nur um: Überall tote Tiere am Wegesrand. Diese künstliche Nahrungs-Quelle hat nicht nur zur Folge, dass die Katzen das Essen quasi frei Haus bekommen: Sie vermehren sich auch stärker. Für uns bedeutet das: Es ist noch schwieriger, die Wild-Katzen von unserer Insel zu entfernen.

    Darf man Katzen und Hunde einfach töten? Darüber wird in Australien immer noch gestritten. "Auf keinen Fall" - findet John Wamsleys Erzfeindin Christine Pierson vom Tierschutz-Verein CATS. "Durchaus" - findet Don Henry. Der Direktor der Australian Conservation Foundation kann sich noch gut an die Aktion mit der Katzen-Mütze erinnern.

    So groß das Land - so groß auch die Umwelt-Probleme: Da droht der wilde Murray River zu einem Rinnsaal zu versiegen; gefährdet die globale Klima-Erwärmung das Great Barrier Reef - diesen "Wundergarten der Evolution", wie es einmal die Zeitschrift Geo formuliert hat. Schon seit Jahren muss die zuständige Nationalpark-Behörde tatenlos mitansehen, wie sich die Korallen-Bleiche ausbreitet - und aus den farbenprächtigen Korallen kalkweiße Skelette macht. Und als wenn das nicht alles schon schlimm genug wäre, steht das Land vor einem weiteren Umwelt-Problem.

    Wir dürfen eines nicht vergessen: Das größte Problem sind heute nicht die Katzen: Es ist die Planierraupe. Es wird immer noch viel zu viel Buschland planiert, es werden immer noch viel zu viele Bäume gefällt. Das ist ein immenses Problem in Australien. Im Landesinneren gibt es Riesenwälder, die in den letzten zwanzig Jahren zum Teil massiv abgeholzt wurden, um daraus Weideflächen zu machen. Das ist vielen Leute gar nicht klar. Die Folgen sind katastrophal: Die Erdschicht ist sehr dünn, durch die Rodungen dringt Salz an die Oberfläche und vergiftet die Landschaft. Und davon sind natürlich auch die Tiere betroffen: Es raubt Zehntausenden Koalas und anderen Tieren die Lebensgrundlage.

    Anfang Juni: Umwelt-Demonstrationen in ganz Australien, die größten seit einem Jahrzehnt. Zehntausende protestieren dagegen, dass die Wälder in Tasmanien weiter gerodet werden. Ein Viertel von Australiens größter Insel ist noch Wildnis: Riesige Urwälder, oft undurchdringlich. Sieben Jahre ist es jetzt her - da einigten sich Bundes- und Landesregierung darauf, die Rodung der Urwälder bis 2010 auslaufen zu lassen. Umweltgruppen und vielen Tasmaniern dauert das zu lange. Tatsächlich werden immer noch großflächig mehrere hundert Jahre alte Eukalyptus- und Feigenbäume gefällt, traktiert die Holzindustrie die gerodeten Gebiete immer noch mit Napalm, um zu verhindern, dass einheimische Tiere die Kiefernsetzlinge fressen.

    Die Rollen in Tasmanien sind einigermaßen klar verteilt: Die Konservativen sind pro Holzindustrie, die Grünen pro Baum, nur die Sozialdemokraten wollten sich lange nicht festlegen. Inzwischen aber hat Oppositionsführer Mark Latham verkündet: Falls Labour die Parlamentswahlen gewinnt, bleibt alles beim alten. Arbeitsplatzsicherung geht vor Umweltschutz.

    Den Grünen schmeckt das zwar nicht - gleichzeitig aber wittern sie ihre Chance: Enttäuschte Labour-Wähler könnten zur Öko-Partei überlaufen. Einige Tasmanier fühlen sich bereits zurückversetzt in die Zeit Anfang der 80er, als sich Tausende erfolgreich gegen die Stauung des Franklin River zur Wehr setzten - und damit die Geburtsstunde der australischen Umweltbewegung einläuteten. Tatsächlich haben die Grünen in keinem anderen Bundesstaat so gute Chancen, Sitze im 76köpfigen Senat dazu zu gewinnen. Ein Plus von zwei oder drei Senatoren-posten - betont Politikwissenschafler Nick Economous - und sie könnten in der zweiten Kammer des Parlaments Zünglein an der Waage spielen - und Gesetze blockieren.

    Die Grünen stehen bei uns für eine neue Politik. Sie sind auch längst mehr als eine reine Umwelt-Partei. Sie stehen genauso für progressive Sozialpolitik. Also: Weniger Laissez-Faire in der Wirtschaft; Ausbau des staatlichen Gesundheits- und Schulsystems. Und in der letzten Zeit haben sich die Grünen auch profiliert durch ihre strikte Ablehnung der amerikanischen Außenpolitik und dass die australische Regierung dem amerikanischen Beispiel gefolgt ist - siehe Afghanistan und Irak. Einige Kommentatoren meinen sogar: die Stimmenzuwächse, die die Grünen schon bei der letzten Wahl errungen haben, haben weniger mit ihrer Umweltpolitik zu tun, als vielmehr mit ihren Positionen zur Friedens- und Abrüstungspolitik.

    John Wamsley hat früher auch auf die Grünen gesetzt. Doch seitdem die sich nicht mehr allein um Umweltschutz kümmern wollen, hat sich der Arten-Schützer von der Öko-Partei abgewandt. Noch schlechter weg kommen die beiden großen Parteien.

    Don Henry ist da weniger skeptisch. Klar hätten Konservative und Sozialdemokraten noch Nachholbedarf, aber: dass Umweltschutz im Wahlkampf nicht mehr unter ‚ferner liefen’ auftauche - das allein sei schon ein Meilenstein.

    Die aktuelle Umwelt-Debatte in Australien hat große Bedeutung. Australien steht vor einem Scheideweg. Wir müssen uns entscheiden: Wollen wir wirklich diesen Kontinent weiter zerstören? Oder wollen wir unsere Wirtschaft und unser Verhalten ändern, um mehr im Einklang mit der Natur zu leben?!