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Ein kühnes und tragisches Leben

Wir leben in einem endlosen Universum auf einem kleinen Planeten, von dem es vielleicht viele ähnliche Exemplare gibt. Dieses einfache doch gleichzeitig Ehrfurcht einflößende Konzept ist wesentlich für unser Verständnis vom Universum. Ein Mann, der diesen Gedanken vor mehr als vier Jahrhunderten äußerte, galt jedoch als Ketzer.

Laura Tuma |
    Dieser Mann war der italienische Philosoph und Dichter Giordano Bruno. Er zahlte den höchsten Preis für seine kühnen Ideen vom Platz der Erde im Universum.

    Bruno war ein aufmüpfiger Dominikanermönch, der seinen Orden 1576 verließ, um durch Europa zu wandern und sich mit anderen Zeitgenossen auszutauschen. Er befürwortete die revolutionäre Idee von Nicolaus Copernicus, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums sei. Darüber hinaus glaubte er an ein ewiges und unendliches Universum, in dem die Sterne in Wirklichkeit ferne Sonnen seien, die mit ihren eigenen bewohnten Planeten durch das All ziehen.

    Das religiöse Dogma der Zeit sah die Erde jedoch als das Zentrum des Universums. Brunos Theorien zogen deshalb die Aufmerksamkeit der Inquisition auf sich.

    Als Bruno nach Italien zurückkehrte, verriet ihn sein adeliger Arbeitgeber an die Inquisition. In Rom saß er fast acht Jahr lang im Gefängnis. Er weigerte sich, seine Erkenntnis zu widerrufen. Man verbrannte ihn am 17.2.1600 auf dem Scheiterhaufen – also morgen vor 400 Jahren.