Pro Jahr werden in Deutschland mehr als 41.000 Tonnen Kaninchenfleisch verzehrt. Das entspricht etwa 32 Millionen Tieren. Gerade zu Ostern erlebt der Verkauf von Kaninchenfleisch einen Boom. Von Feld und Wiese oder aus dem Wald kommt allerdings kein Tier. Auch wenn dies viele Verbraucher immer noch glauben, so Dr. Heidrun Betz vom Deutschen Tierschutzbund:
"Es ist in der Bevölkerung noch nicht so weithin bekannt, dass Kaninchen unter extrem industriellen Bedingungen gehalten werden. Und von daher haben wir in diesem Bereich, wo es darum geht, möglichst schnell möglichst viele Kaninchen zu züchten, genau dieselben Missstände wie in der Legehennenhaltung. "
Der Deutsche Tierschutzbund fordert den Bundesverband der Kaninchenfleischerzeuger sowie den Zentralverband der Kaninchenzüchter schon seit Jahren auf, für bessere Haltungsbedingungen in der Kaninchenzucht zu sorgen. Franz Jakobs vom Zentralverband der Kaninchenzüchter:
"Das sind so genannte Batterien. Die haben heute doch schon ganz vernünftige Mastbatterien, und man kann eigentlich sagen, dass das eine ganz gute Sache ist. Man hat heute wunderschöne Kunststoffroste angeschafft in den Batterien und wo auch Ruhebretter drin sind. Also ich kann schon sagen, es ist eine große Verbesserung da eingetreten, obwohl es immer noch eine Haltung ist in Batterien und nicht im Freilauf. "
Nach wie vor fehlt es völlig an entsprechenden Gesetzen und Verordnungen, die die Züchter zwingen, die Kaninchenhaltung zumindest im Ansatz artgerechter zu gestalten. Abgesehen von einem sehr allgemein gehaltenen Paragraphen im Tierschutzgesetz und lebenmittelrechtlichen Vorschriften sind die Züchter sonst an keinerlei Auflagen gebunden, agieren somit im rechtsfreien Raum. Dr. Heidrun Betz:
"Wir haben verschiedene Vorstöße gemacht. Frau Künast hatte als Landwirtschaftsministerin zugesagt, sich um diesen Bereich zu kümmern. Wir haben auch schon mit Bundesminister Seehofer gesprochen und ihn darauf hingewiesen, dass dies ein Bereich ist, der in der nächsten Legislaturperiode dringend überarbeitet werden muss. "
Die sprichwörtliche Vermehrungsrate der Kaninchen ausnutzend, lassen die Kaninchenfleischerzeuger die Weibchen unmittelbar nach dem Werfen erneut decken, so dass die Tiere alle vier bis sechs Wochen Junge produzieren – eine enorme Belastung für die Weibchen. Nicht wenige Weibchen sterben daran oder fressen auch schon mal ihre Jungen auf, weil sie, in engen Wurfkisten gehalten, sich nicht von ihren Jungen zurückziehen können. Damit die Tiere schnell Fleisch ansetzen, bekommen sie meist Trockenfutter, erklärt Franz Jacobs vom Zentralverband der Kaninchenzüchter:
"Es gibt ja heute verschiedene Fertigfuttersorten, der Markt hat auch hier sein Geschäft gesehen, Fertigfutter, Pellets. "
Die Pellets jedoch führen nicht selten zu Verdauungsstörungen und Magen-Darm-Erkrankungen, die häufigsten Todesursachen bei Mastkaninchen. Hinzu kommen Wirbelsäulenerkrankungen durch die zu enge Haltung und Geschwüre an den Pfoten, die vor dem Verkauf allerdings weggeschnitten werden. Dabei könnten die Kaninchen auch unter gewerbsmäßigen Bedingungen artgerechter gehalten werden, zum Beispiel in Gruppenhaltung mit Weideauslauf, mit geringerer Besatzdichte und mit artgemäßer Fütterung in Form von Heu, Gras, Obst und Gemüse. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an die Verbraucher, nachzufragen, woher der Händler das Kaninchenfleisch bezieht. Immer mehr Fleisch wird nämlich aus Osteuropa importiert, wo die Haltungsbedingungen ähnlich sind:
"Der Verbraucher, der Kaninchenfleisch essen möchte, ist am besten beraten, wenn er sich bei ökologischen Betrieben erkundigt und sich auch erkundigt, ob er sich diese Kaninchenhaltung anschauen darf. "
"Es ist in der Bevölkerung noch nicht so weithin bekannt, dass Kaninchen unter extrem industriellen Bedingungen gehalten werden. Und von daher haben wir in diesem Bereich, wo es darum geht, möglichst schnell möglichst viele Kaninchen zu züchten, genau dieselben Missstände wie in der Legehennenhaltung. "
Der Deutsche Tierschutzbund fordert den Bundesverband der Kaninchenfleischerzeuger sowie den Zentralverband der Kaninchenzüchter schon seit Jahren auf, für bessere Haltungsbedingungen in der Kaninchenzucht zu sorgen. Franz Jakobs vom Zentralverband der Kaninchenzüchter:
"Das sind so genannte Batterien. Die haben heute doch schon ganz vernünftige Mastbatterien, und man kann eigentlich sagen, dass das eine ganz gute Sache ist. Man hat heute wunderschöne Kunststoffroste angeschafft in den Batterien und wo auch Ruhebretter drin sind. Also ich kann schon sagen, es ist eine große Verbesserung da eingetreten, obwohl es immer noch eine Haltung ist in Batterien und nicht im Freilauf. "
Nach wie vor fehlt es völlig an entsprechenden Gesetzen und Verordnungen, die die Züchter zwingen, die Kaninchenhaltung zumindest im Ansatz artgerechter zu gestalten. Abgesehen von einem sehr allgemein gehaltenen Paragraphen im Tierschutzgesetz und lebenmittelrechtlichen Vorschriften sind die Züchter sonst an keinerlei Auflagen gebunden, agieren somit im rechtsfreien Raum. Dr. Heidrun Betz:
"Wir haben verschiedene Vorstöße gemacht. Frau Künast hatte als Landwirtschaftsministerin zugesagt, sich um diesen Bereich zu kümmern. Wir haben auch schon mit Bundesminister Seehofer gesprochen und ihn darauf hingewiesen, dass dies ein Bereich ist, der in der nächsten Legislaturperiode dringend überarbeitet werden muss. "
Die sprichwörtliche Vermehrungsrate der Kaninchen ausnutzend, lassen die Kaninchenfleischerzeuger die Weibchen unmittelbar nach dem Werfen erneut decken, so dass die Tiere alle vier bis sechs Wochen Junge produzieren – eine enorme Belastung für die Weibchen. Nicht wenige Weibchen sterben daran oder fressen auch schon mal ihre Jungen auf, weil sie, in engen Wurfkisten gehalten, sich nicht von ihren Jungen zurückziehen können. Damit die Tiere schnell Fleisch ansetzen, bekommen sie meist Trockenfutter, erklärt Franz Jacobs vom Zentralverband der Kaninchenzüchter:
"Es gibt ja heute verschiedene Fertigfuttersorten, der Markt hat auch hier sein Geschäft gesehen, Fertigfutter, Pellets. "
Die Pellets jedoch führen nicht selten zu Verdauungsstörungen und Magen-Darm-Erkrankungen, die häufigsten Todesursachen bei Mastkaninchen. Hinzu kommen Wirbelsäulenerkrankungen durch die zu enge Haltung und Geschwüre an den Pfoten, die vor dem Verkauf allerdings weggeschnitten werden. Dabei könnten die Kaninchen auch unter gewerbsmäßigen Bedingungen artgerechter gehalten werden, zum Beispiel in Gruppenhaltung mit Weideauslauf, mit geringerer Besatzdichte und mit artgemäßer Fütterung in Form von Heu, Gras, Obst und Gemüse. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an die Verbraucher, nachzufragen, woher der Händler das Kaninchenfleisch bezieht. Immer mehr Fleisch wird nämlich aus Osteuropa importiert, wo die Haltungsbedingungen ähnlich sind:
"Der Verbraucher, der Kaninchenfleisch essen möchte, ist am besten beraten, wenn er sich bei ökologischen Betrieben erkundigt und sich auch erkundigt, ob er sich diese Kaninchenhaltung anschauen darf. "