Ig-Nobelpreise
Ein lebender Fisch bewegt sich mehr als ein toter Fisch - aber nicht viel

Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) sind zum 34. Mal die satirischen Ig-Nobelpreise verliehen worden. Mit den Preisen werden besonders kuriose Forschungsobjekte geehrt, die erst zum Lachen und dann zum Denken anregen sollen. Ig steht für "ignoble", auf Deutsch etwa "unehrenhaft".

    Professor James Liao hält lächelnd einen Stoff-Fisch in die Höhe.
    Professor James Liao hat den Ig-Nobel-Preis für seine Forschung an toten Fischen erhalten (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Steven Senne)
    Den Ig-Nobelpreis gab es in diesem Jahr unter anderem für ein Team aus Hamburg. Sie stellten ihr Forschungsergebnis vor, wonach falsche Medizin mit schmerzhaften Nebenwirkungen effektiver sein kann als falsche Medizin ohne schmerzhafte Nebenwirkungen. In der Kategorie Botanik wurden Forscher für die Erkenntnis ausgezeichnet, dass echte Pflanzen manchmal die Formen von benachbarten Plastikpflanzen imitieren. 
    Die Untersuchung des Biologen James Liao von der University of Florida zum Schwimmverhalten toter Fische erhielt den Ig-Nobelpreis für Physik. "Ich habe herausgefunden, dass ein lebender Fisch sich mehr bewegt als ein toter Fisch, aber nicht viel", sagte Liao und hielt eine Fischattrappe hoch. Eine tote Forelle, die hinter einem Stock hergezogen wird, schlägt demnach im Takt der Strömung mit dem Schwanz - ebenso wie es ein lebender Fisch tut, der auf Strömungswirbeln reagiert und die Energie seiner Umgebung aufnimmt. "Ein toter Fisch macht ähnliche Dinge wie ein lebender Fisch", sagte Liao.
    Erstmals seit der Corona-Pandemie fand die schrille Ig-Nobelpreis-Gala wieder vor Publikum am MIT in den USA statt. Die Vorträge der Preisträger wurden mehrmals von einem Mädchen unterbrochen, das auf die Bühne kam und schrie "Bitte hört auf. Mir ist langweilig."
    Diese Nachricht wurde am 14.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.