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Ein Observatorium wächst heran

Mehr als 5000 Meter über dem Meeresspiegel ist man den Sternen zwar nicht wesentlich näher, hat aber den größten Teil der Luftfeuchte unter sich gelassen. Vor allem dann, wenn man sich im Norden Chiles unweit den Andenhauptkammes befindet.

Von Hermann-Michael Hahn | 25.08.2010
    Dort entsteht ein Radioteleskop der Superklasse: Alma, das Atacama Large Millimeter Array – eine Antennenanlage zum Nachweis extrem kurzwelliger Radiostrahlung aus dem Weltall.

    Weil diese Millimeter- und Submillimeterstrahlung in den unteren Schichten der Erdatmosphäre vor allem durch Wasserdampfmoleküle absorbiert wird, ist die Hochebene von Chajnantor ein idealer Standort.

    Insgesamt sollen dort in einer internationalen Kooperation mehr als 60 Parabolantennen von je zwölf Metern Durchmesser installiert werden. 25 davon werden in Duisburg gebaut. Von dort stammte bereits die Antenne für das Apex-Teleskop, das vom Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Auftrag gegeben wurde und seit Jahren am Alma-Standort erfolgreich beobachtet.

    Die Antennenanlage soll in einigen Jahren fertig montiert sein und kann dann in verschiedenen Anordnungen betrieben werden: Im Kompaktmodus passen sie alle auf eine Fläche von 160 mal 250 Metern. Für ein hohes Auflösungsvermögen können sie auch auf ein Gebiet von 16 Kilometern Durchmesser verteilt werden. Dazu dienen zwei Spezialtransporter, Otto und Lore, mit sieben Achsen, 28 Reifen, zehn Metern Breite und zwanzig Metern Länge sowie einem Gewicht von 120 Tonnen.

    Auf bundesdeutschen Straßen hätten solche Fahrzeuge keinen Platz – wohl aber in der Atacama.

    Mehr über Alma

    Die offizielle Eso-Seite zu Alma