Anschlag vor Synagoge in Manchester
Ein Opfer womöglich durch Polizeischüsse getötet

Eines der beiden Todesopfer nach dem Anschlag vor einer Synagoge im britischen Manchester ist womöglich durch Schüsse aus einer Polizeiwaffe getötet worden. Entsprechend äußerte sich der Polizeipräsident von Manchester, Watson. Die Polizei gehe nicht davon aus, dass der Täter im Besitz einer Schusswaffe gewesen sei. Auch einer der drei Verletzten sei von Schüssen getroffen worden. Diese Verletzung sei glücklicherweise nicht lebensbedrohlich, hieß es.

    Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Manchester trösten sich gegenseitig nach einem Anschlag nahe der Synagoge.
    Zwei Menschen wurden bei dem Anschlag nahe einer Synagoge getötet, vier weitere verletzt. (AP / Peter Byrne)
    Unterdessen gaben die Ermittler Einzelheiten zum Attentäter bekannt. Demnach handelt es sich um einen 35-jährigen britischen Staatsbürger mit syrischen Wurzeln. Inzwischen habe man drei Verdächtige festgenommen. Bei ihnen bestehe der Verdacht der Begehung, Vorbereitung und Anstiftung zu terroristischen Handlungen.
    Bei dem Anschlag am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur waren gestern vor der Synagoge in Manchester zwei Menschen getötet und vier weitere Menschen schwer verletzt worden. Der Täter wurde wenige Minuten nach dem Anschlag von Polizisten erschossen. Zuvor soll der Mann noch versucht haben, in die vollbesetzte Synagoge zu gelangen. Die beiden Todesopfer waren den Angaben zufolge Mitglieder der jüdischen Gemeinde.

    Zusätzlicher Polizeischutz

    Das britische Staatsoberhaupt König Charles III. sprach von einem schrecklichen Vorfall und dankte den Rettungskräften für ihr schnelles Handeln. Premierminister Starmer kündigte zusätzlichen Polizeischutz für Synagogen im ganzen Land an. Der mutmaßliche Täter habe Juden angegriffen, weil sie Juden seien. Man werde alles tun, um die jüdische Gemeinschaft zu schützen. Polizeichef Watson dankte den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde und dem Sicherheitspersonal für ihren Mut, mit dem sie ein Eindringen des Angreifers in die Synagoge verhindert hätten.

    Trauer in Israel

    Der israelische Ministerpräsident Netanjahu erklärte, sein Land trauere mit der jüdischen Gemeinde in Großbritannien. Der israelische Staatspräsident Herzog sagte, in Großbritannien und weiteren Ländern hätten Fälle von gewalttätigem Antisemitismus ein beispielloses Ausmaß erreicht. Er legte einen Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg nahe. Die freie Welt dürfe nicht zulassen, dass der Konflikt zu einem politischen Instrument gegen das jüdische Volk werde, betonte Herzog.
    Diese Nachricht wurde am 03.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.