Nach dem Ortskern von Arona biegen Sie rechts nach Tuñez ab, nach 1200 Metern den Hügel steil bergab, erklärt Helga Müller am Telefon. Auf Hinweisschilder haben sie und ihr Mann verzichtet. Denn Mariposa ist kein Vorzeigekunstpark mit Werken zum ehrwürdigen Bestaunen. Mariposa lädt zum Verweilen ein, zur Inspiration.
Über einen gewundenen Steinweg gelangt der Besucher ins Innere, vorbei an mannshohen Kakteen, an Skulpturen aus Holz und Stein. Internationale Künstler haben hier ihre Werke in größtmöglicher Harmonie in die Natur integriert. Das war die Idee von Helga und Hans-Jürgen Müller, als sie vor zwanzig Jahren mit dem Projekt begonnen haben, alles finanziert aus eigener Tasche.
"Das sind 25.000 Quadratmeter Land, und auf diesem Land war seit 100 Jahren kein Bauer mehr tätig, das war eine völlig verwilderte, alte Finca. Es war alles überwuchert von Kakteen und wild wachsenden Pflanzen. Nun hatten wir vor einen Ort der Schönheit und Kunst zu bauen ..."
Etwas erhöht auf dem Gelände, versteckt zwischen Bäumen und Gebüsch, entspringt aus einem rund drei Meter hohen Edelstahl-Herz eine Quelle. Das Wasser fließt über drei Kaskaden nach unten. Schräg darunter entdeckt man einen Pavillon. Der Vorhang besteht aus Tausenden, blauen Glasperlen. Eine Referenz an Hesses Glasperlenspiel. "Mein Mann und ich waren, bevor wir mit Mariposa begannen, viele Jahre im Kunstgeschäft tätig", erzählt die resolute Dame mit dem langen, grauen Pferdschwanz. Hans-Jürgen Müller - 2009 verstorben – zählte seit den 60ern zu den namhaften Galeristen im Rheinland.
"All das, was damals keine Kunst war, hat mein Mann ausgestellt. Er war ein Missionar für die Kunst, er liebte die Kunst und die Künstler, es ging ihm nie um Geld, sondern Geld war immer dazu da, um Kunst zu kaufen oder jemandem zu helfen."
Ende der 80er kam die große Enttäuschung: Kunstwerke wurden zu Spekulationsobjekten. Das Ehepaar Müller beschloss, etwas zu ändern.
"In einer Novembernacht saßen wir dann in der Galerie. Und in dieser Nacht kristallisierte sich heraus: Was fehlt der Welt? Warum ist es so, und was können wir dagegen tun? Und die Antwort war: Der Welt fehlt Schönheit, und der Welt fehlt Kultur, ich rede von der Hochkultur."
So entstand nach und nach die Idee für Mariposa. Auf einem weißen Plateau stehen ein Tisch, ein paar Stühle und ein Galgenkegelspiel. Mit einem schwingenden Kegel müssen die Stehenden getroffen werden.
"Oh, ... hervorragend..! "
" "Wir haben hier verschiedene Möglichkeiten zu spielen, weil siehe Hannah Arendt, Adorno, man soll aus dem aktiven Leben in das kontemplative Leben, in das Spielerische und zurück. Man muss entspannt sein, um Einfälle zu haben."
Daneben: Der "Konferenzraum": ein weißes Wasserbassin, darum herum in die Natur eingebettete Steinhocker, Schatten geben die Kakteen.
Mariposa ist nicht nur ein Kunstpark, sondern vor allem eine Denkwerkstatt. Künstler, Politiker und Wissenschaftler werden zu Mariposien eingeladen, um gemeinsam einem neuen Denken Raum zu geben. Nachhaltigkeitsprojekte, Filme und politische Ideen sind so schon entstanden. Seit 2006 lädt Helga Müller auch Schüler zu Jugend-Mariposien ein, um in der Schönheit der Natur über die Bildungsarbeit nachzudenken. Leila, 18 Jahre, aus Stuttgart, war vor einem Jahr dabei.
"Wir hatten morgens immer ein Seminar und haben uns aber den ganzen Tag weiter mit den Fragen, die das Seminar aufgeworfen hat, beschäftigt. Und das war überall, z. B. hier an diesem Becken. Man konnte eben ganz frei sprechen. Es wurde gestritten, aber ohne den anderen fertigzumachen, sondern auf eine positive Art."
Mariposa, sagt Leila, sei für sie ein Ort der Ruhe, der freien Gedanken und ein Gesamtkunstwerk, in dem alle Einzelteile unaufgeregt zueinanderpassen.
"Es kommen immer neue Dinge auf einen zu, und das ist diese Faszination. Natürlich ist es schön, aber Mariposa ist für mich nicht nur ein Ort der Schönheit, sondern ein Ort des Faszinierenden."
Wenn Helga Müller nicht auf Teneriffa ist, dann organisiert sie von Stuttgart aus Vorträge über Mariposa, die Denkwerkstatt des 21. Jahrhunderts.
"Wir haben keine Visionen mehr und das ist ein riesen Problem. Kreativität, das große Modewort und kein Mensch weiß, was das ist. Kreativität ist, sich etwas vorzustellen, was es nicht gibt, Imagination. Wo lernt man das? In der bildenden Kunst."
Über einen gewundenen Steinweg gelangt der Besucher ins Innere, vorbei an mannshohen Kakteen, an Skulpturen aus Holz und Stein. Internationale Künstler haben hier ihre Werke in größtmöglicher Harmonie in die Natur integriert. Das war die Idee von Helga und Hans-Jürgen Müller, als sie vor zwanzig Jahren mit dem Projekt begonnen haben, alles finanziert aus eigener Tasche.
"Das sind 25.000 Quadratmeter Land, und auf diesem Land war seit 100 Jahren kein Bauer mehr tätig, das war eine völlig verwilderte, alte Finca. Es war alles überwuchert von Kakteen und wild wachsenden Pflanzen. Nun hatten wir vor einen Ort der Schönheit und Kunst zu bauen ..."
Etwas erhöht auf dem Gelände, versteckt zwischen Bäumen und Gebüsch, entspringt aus einem rund drei Meter hohen Edelstahl-Herz eine Quelle. Das Wasser fließt über drei Kaskaden nach unten. Schräg darunter entdeckt man einen Pavillon. Der Vorhang besteht aus Tausenden, blauen Glasperlen. Eine Referenz an Hesses Glasperlenspiel. "Mein Mann und ich waren, bevor wir mit Mariposa begannen, viele Jahre im Kunstgeschäft tätig", erzählt die resolute Dame mit dem langen, grauen Pferdschwanz. Hans-Jürgen Müller - 2009 verstorben – zählte seit den 60ern zu den namhaften Galeristen im Rheinland.
"All das, was damals keine Kunst war, hat mein Mann ausgestellt. Er war ein Missionar für die Kunst, er liebte die Kunst und die Künstler, es ging ihm nie um Geld, sondern Geld war immer dazu da, um Kunst zu kaufen oder jemandem zu helfen."
Ende der 80er kam die große Enttäuschung: Kunstwerke wurden zu Spekulationsobjekten. Das Ehepaar Müller beschloss, etwas zu ändern.
"In einer Novembernacht saßen wir dann in der Galerie. Und in dieser Nacht kristallisierte sich heraus: Was fehlt der Welt? Warum ist es so, und was können wir dagegen tun? Und die Antwort war: Der Welt fehlt Schönheit, und der Welt fehlt Kultur, ich rede von der Hochkultur."
So entstand nach und nach die Idee für Mariposa. Auf einem weißen Plateau stehen ein Tisch, ein paar Stühle und ein Galgenkegelspiel. Mit einem schwingenden Kegel müssen die Stehenden getroffen werden.
"Oh, ... hervorragend..! "
" "Wir haben hier verschiedene Möglichkeiten zu spielen, weil siehe Hannah Arendt, Adorno, man soll aus dem aktiven Leben in das kontemplative Leben, in das Spielerische und zurück. Man muss entspannt sein, um Einfälle zu haben."
Daneben: Der "Konferenzraum": ein weißes Wasserbassin, darum herum in die Natur eingebettete Steinhocker, Schatten geben die Kakteen.
Mariposa ist nicht nur ein Kunstpark, sondern vor allem eine Denkwerkstatt. Künstler, Politiker und Wissenschaftler werden zu Mariposien eingeladen, um gemeinsam einem neuen Denken Raum zu geben. Nachhaltigkeitsprojekte, Filme und politische Ideen sind so schon entstanden. Seit 2006 lädt Helga Müller auch Schüler zu Jugend-Mariposien ein, um in der Schönheit der Natur über die Bildungsarbeit nachzudenken. Leila, 18 Jahre, aus Stuttgart, war vor einem Jahr dabei.
"Wir hatten morgens immer ein Seminar und haben uns aber den ganzen Tag weiter mit den Fragen, die das Seminar aufgeworfen hat, beschäftigt. Und das war überall, z. B. hier an diesem Becken. Man konnte eben ganz frei sprechen. Es wurde gestritten, aber ohne den anderen fertigzumachen, sondern auf eine positive Art."
Mariposa, sagt Leila, sei für sie ein Ort der Ruhe, der freien Gedanken und ein Gesamtkunstwerk, in dem alle Einzelteile unaufgeregt zueinanderpassen.
"Es kommen immer neue Dinge auf einen zu, und das ist diese Faszination. Natürlich ist es schön, aber Mariposa ist für mich nicht nur ein Ort der Schönheit, sondern ein Ort des Faszinierenden."
Wenn Helga Müller nicht auf Teneriffa ist, dann organisiert sie von Stuttgart aus Vorträge über Mariposa, die Denkwerkstatt des 21. Jahrhunderts.
"Wir haben keine Visionen mehr und das ist ein riesen Problem. Kreativität, das große Modewort und kein Mensch weiß, was das ist. Kreativität ist, sich etwas vorzustellen, was es nicht gibt, Imagination. Wo lernt man das? In der bildenden Kunst."