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Ein Planet zieht um

Jupiter, der ganz große Bruder der Erde, läuft in den kommenden Nächten aus den Fischen in den Widder. Er zieht also von einem Sternbild ins nächste.

Von Dirk Lorenzen |
    Früher waren Sternbilder einfach fantasievoll erdachte Figuren am Himmel. Der Übergang zwischen zwei Sternbildern war fließend, was manches Mal zu einiger Verwirrung führte: Gehört ein bestimmter Stern zu der einen oder zur anderen Figur?

    Im Jahr 1928 legte die Internationale Astronomische Union die exakten Grenzen der Sternbilder fest. Der belgische Astronom Eugène Delporte hatte sie in deren Auftrag ausgearbeitet.

    Die Grenzen verlaufen entlang der himmlischen Längen- und Breitenkreise. Die Sternbilder am Himmel haben also alle rechtwinklige Umrisse, ähnlich den US-Bundesstaaten Colorado und Utah.

    Bis Sonntag kreuzt nun der Planet Jupiter die Grenze zwischen den Fischen und dem Widder. Am Himmel zu sehen ist diese Grenzlinie natürlich nicht. Heute Abend hat der Mond Kallisto bereits die Grenze zum Widder überschritten, während Jupiter selbst und seine drei anderen galileischen Monde noch in den Fischen verweilen.

    Übermorgen Abend stehen sogar schon drei Monde in einem anderen Sternbild als der Planet selbst - dann allerdings folgt Jupiter bald der Vorhut.

    Schon im Mai eilen Jupiter und seine Monde weiter in den Stier. Zurück im Widder sind sie erst wieder im Jahre 2023.

    Auch wenn die Grenzen am Firmament nicht zu sehen sind: Blicken Sie heute Abend nach Einbruch der Dunkelheit an den Südosthimmel. Dort strahlt Jupiter, der in den kommenden Nächten ein kosmischer Grenzgänger ist.

    Das Sternbild Widder

    Die Einführung der offiziellen Sternbildgrenzen