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Ein Prestigeobjekt der Vereinten Nationen

Jahrelang herrschte in Sierra Leone einer der grausamsten Bürgerkriege Westafrikas. Die Kämpfe sind seit gerade mal fünf Jahren offiziell vorbei. Am Samstag steht das Land vor den zweiten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen seiner Nachkriegsgeschichte. Die Wahlen gelten als Test für die Stabilität des Friedens und der jungen Demokratie.

Von Bettina Rühl | 09.08.2007
    Eine Gruppe von Musikern drängt sich mit traditionellen Blasinstrumenten und Schellen durch die jubelnde Menge. Ihr Ziel ist die Stadthalle von Kono, einer Kleinstadt im Osten des westafrikanischen Staates Sierra Leone.

    Es ist später Nachmittag, die Stimmung ausgelassen und leicht überdreht. Die Menge ist schon seit Stunden auf den Beinen, um den Jahrestag der Unabhängigkeit Sierra Leones - und ihre politische Partei, die regierende SLPP zu feiern. Erkennbar ist ihre Parteizugehörigkeit an den vielen grünen T-Shirts im Gedränge. Der eine oder andere junge Mann aus dem Publikum hat im Laufe des Tages offenbar schon mehr als ausreichend Alkohol getrunken; hier und da kippt die Fröhlichkeit innerhalb von Sekunden in hitzige Aggressivität. Plötzlich wird greifbar, welches Potential an Wut bei manchen unter einem Firnis von Freude gebändigt ist:

    Viele der jungen Männer haben jahrelang als Kinder oder Heranwachsende in einem der grausamsten Bürgerkriege Westafrikas gekämpft und Brutalität als Verhaltensweise verinnerlicht. Die Kämpfe sind seit gerade mal fünf Jahren offiziell vorbei. Am Samstag steht das Land vor den zweiten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen seiner Nachkriegsgeschichte. Die Wahlen gelten als Test für die Stabilität des Friedens und der jungen Demokratie.

    " Ich werde bestimmt der erste am Wahllokal sein, um meine Stimme abzugeben - ich werde wählen, weil das mein Recht als Bürger ist. "

    Baisaidu Bangura ist Händler und hat seinen Stand mit Seife, Zahnpasta, Hautcreme und anderen Kosmetikartikeln am Rand einer Straße im Stadtzentrum aufgebaut. Für ihr Recht zu Wählen haben die Bürger extreme Grausamkeiten erduldet: Rebellen der "Revolutionären Vereinigten Front", kurz RUF, hackten während des elf Jahre dauernden Bürgerkriegs zehntausenden Menschen die Hände und Arme ab - oft mit dem makaberen Hinweis, dass ihre Opfer nun nie wieder würden wählen können. Der Hintergrund: Ahmad Tejan Kabbah, bis zu den kommenden Wahlen amtierender Präsident, wurde erstmals im Kriegsjahr 1996 gewählt. Sein damaliger Wahlspruch: "Die Zukunft des Landes liegt in Euren Händen".

    Begonnen hatten die Kämpfe 1991 als Putsch und Aufstand gegen ein zutiefst korruptes Regime, das die Bevölkerung in Armut und Elend hielt. Doch bald kämpften alle beteiligten Parteien nur noch um den Zugriff auf Macht, Diamanten und andere Bodenschätze. Ungezählte Zivilisten wurden verstümmelt und getötet, Kinder missbraucht und als Soldaten zwangsrekrutiert. Nach jahrelangen Bemühungen von Soldaten der westafrikanischen Friedenstruppe ECOMOG und bis zu 17.000 Blauhelmen der Vereinten Nationen wurden die Kämpfe 2002 beendet. Um den Frieden zu sichern, blieben Truppen der UN für weitere drei Jahre im Land.

    " Ich fühle mich frei, weil der Krieg zu Ende ist. Uns allen geht es deshalb ziemlich gut. Vor mir liegt eine glänzende Zukunft, wenn die Regierung ein bisschen was für uns tut. "

    Baisaidu Banguras Glaube an die Demokratie ist offenbar unerschütterlich. Denn die Fakten könnten ihn an seiner Zukunft durchaus zweifeln lassen: die Wirtschaftsdaten haben sich seit dem Ende des Krieges kaum verbessert. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung leben von weniger als einem Dollar täglich und damit unterhalb der Armutsgrenze. Die durchschnittliche Lebenserwartung von einst siebenunddreißig Jahren ist auf gerade Mal zweiundvierzig Jahre gestiegen.

    Noch immer sind alarmierende achtzig Prozent aller Jugendlichen und jungen Männer ohne Arbeit - eine gefährliche Zahl, weil die Perspektivlosigkeit der Jugend zu den wichtigsten Kriegsgründen gehört. Dasselbe gilt für die Korruption, die noch immer ein gefährliches Ausmaß hat.

    Natürlich will Baisaidu Bangura sein Leben verbessern, aber eben mit friedlichen Mitteln. Deshalb wird er nicht für Solomon Berewa stimmen, den Präsidentschaftskandidaten der jetzigen Regierungspartei SLPP, der "Sierra Leone People' s Party". Wem er seine Stimme geben wird, verrät er nicht - zeigt sich aber davon überzeugt, dass die Wahl eine Verbesserung bringt.

    Baisaidu Banguras Optimismus wird längst nicht von allen Bürgern geteilt - bei vielen laufen die Kampagnen der Parteien ins Leere.

    " Die Politiker sind doch alle gleich: korrupt, durch und durch korrupt! Deshalb werde ich nicht wählen gehen. Ich habe es in diesem Land noch immer zu nichts gebracht, nichts hat sich hier entwickelt, obwohl wir schon seit 46 Jahren von Großbritannien unabhängig sind. "

    Auf dem löchrigen Asphalt vor Alice Cissé liegen etliche Paar Schuhe, viele von ihnen sehen schäbig aus und sind gebraucht. Von ihrem Verkauf lebt der 26-jährige Händler, der sich mit seinen Einnahmen so gerade am Leben erhält. Wie Baisaidu Bangura musste auch er die Schule während des Krieges abbrechen und verdient bis heute nicht genug, um eine Ausbildung zu bezahlen. Seine Resignation und Mutlosigkeit werden von vielen jungen Menschen in Sierra Leone geteilt.

    Eines immerhin hat sich geändert: Während sich das politische Establishment früher kaum für die Situation der jungen Wähler interessierte, werden sie heute von den drei wichtigsten politischen Parteien offensiv umworben. Grund dafür ist nicht zuletzt die neue Konkurrenz: Durch die Spaltung der Regierungspartei SLPP gibt es nun, neben der langjährigen Oppositionspartei APC, eine weitere ernst zu nehmende Gruppierung.
    Die Politologin Judy Smith-Höhn vom "Leibniz Institut für Globale und Regionale Studien" hat die Programme der Parteien verglichen:

    " Es ist eigentlich so, dass diese sich wenig unterscheiden. Es ist natürlich klar dass in so einem Post-conflict-Staat, wo jahrelang Krieg regiert hat, wo die ganze Infrastruktur kaputt ist, dass die Ziele auch immer gleich sind, und dass sind auch immer hehre Ziele. Also wir wollen die Korruption aus dem Weg räumen, wir wollen die Infrastruktur aufbauen, das Gesundheitssystem, das Bildungssystem und so weiter, also die unterscheiden sich wenig. Nur hat zum Beispiel die SLPP recht wenig Fortschritte gemacht in der Zeit. Also die wissen zwar was sie sagen müssen, aber das heißt nicht unbedingt, dass da auch Taten drauf folgen werden. "

    Politisch wirklich unverbraucht ist keiner der Kandidaten, alle Bewerber gehören zum politischen Establishment. Die SLPP des jetzigen Präsidenten Ahmad Tejan Kabbah schickt den amtierenden Vizepräsidenten ins Rennen, Solomon Berewa. Beobachter räumen ihm die größten Chancen ein; als sein wichtigster Gegenspieler gilt Ernest Koroma vom All People's Congress, kurz APC.

    " Was die Vorbereitungen angeht scheint es doch so zu sein, dass es recht regelmäßig gelaufen ist, dass die Kommission auch eigentlich unparteiisch ist, und die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die Wahlen frei und fair ablaufen. Was bei den Wahlen eher problematisch zu sein scheint, dass es mitten in die Regensaison fällt, es wird problematisch sein für viele Leute zu den Wahllokalen zu finden, da wird es dann natürlich auch für Beobachter schwierig, die werden ja auch Schwierigkeiten haben überhaupt zu den Wahllokalen zu kommen , aber an sich scheint es alles regelmäßig gelaufen zu sein. "

    Allerdings gab es in verschiedenen Landesteilen Unruhen und Schlägereien zwischen Anhängern verschiedener Parteien, zahlreiche Häuser wurden in Brand gesteckt. Doch obwohl niemand mit einer größeren Gewaltwelle rechnet, sind alle Verantwortlichen wachsam, und auch die internationale Gemeinschaft ist angespannt: Der Staat Sierra Leone, einst durch Korruption und Krieg kollabiert, wurde mit Unterstützung der Vereinten Nationen erfolgreich wieder aufgebaut und gilt bei ihnen als ein Prestigeobjekt. Sie sicherten noch die erste - gewaltfreie - Nachkriegswahl im Jahr 2002 und zogen erst Ende 2005 den letzten Blauhelm ab.

    Nun muss sich zeigen, ob Sierra Leone auch allein eine friedliche Abstimmung schafft. Ganz auf sich gestellt ist das Land allerdings nicht: Die Britische Regierung hat erklärt, im Krisenfall innerhalb von 48 Stunden einzugreifen. Auch finanziell ist die Internationale Gemeinschaft weiterhin engagiert: Zwei Drittel des Budgets für die Wahlen werden von den Vereinten Nationen und der Europäischen Union gezahlt.

    Weiß und sehr modern ist der Müllwagen, der am Rand einer Straße von Freetown steht, der Hauptstadt von Sierra Leone. Sechs junge Männer sind damit beschäftigt, einen Berg Abfall vom Straßenrand in das Innere des Fahrzeugs zu verladen. Über Nacht haben etliche weitere junge Männer den Müll vor den Häusern in den umliegenden Straßen eingesammelt und zum Abtransport auf einen zentralen Haufen gepackt.

    Die jungen Männer arbeiten für das Unternehmen "Klin Salone", das den Müll im Auftrag der Stadtverwaltung zusammen trägt. "Klin Salone" wurde mit Unterstützung der deutschen staatlichen Entwicklungshilfeorganisation GTZ gegründet, der "Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit". So entstanden binnen kurzer Zeit mehr als 600 Arbeitsplätze, und der weitere Ausbau des jungen Unternehmens ist geplant. Mohammed Sankoh ist Leiter der Schicht und koordiniert rund 260 Müllmänner.

    " Ich wäre auf der Straße gelandet, wenn ich diese Stelle nicht bekommen hätte. Wenn Sie sich umschauen, sehen sie viele junge Leute, die auf der Straße herumlungern. Sie leben in Ghettos, rauchen und denken sich Übles aus. Aber seit es diese Jobs hier gibt, beschäftigen wir viele von ihnen. Tagsüber arbeiten sie, nachts müssen sie sich ausruhen. Ich kenne so viele Leute, die früher an Gewalttaten beteiligt waren: Sie waren Rebellen oder Gangmitglieder, haben gestohlen, geraubt und was sonst noch alles. Dass wir ihnen Arbeit geben können und sie beschäftigen, ist für das Land unglaublich wichtig, denn das stiftet Frieden. Und unsere Familien können ein normales Leben führen. "

    Mohammed Sankoh ist sechsundzwanzig Jahre alt, und es scheint ihm wie eine Gnade Gottes, dass er Arbeit bekommen hat. Tatsächlich ist ein festes Einkommen, und sei es als Müllmann, in Sierra Leone so etwas wie ein Lottogewinn. Obwohl er selbst das große Los gezogen hat, ist Mohammed Sankoh nicht zufrieden: Es müsste Arbeit für viel mehr Menschen geben, sagt er.

    " Wenn Du keine Arbeit hast, wirst du den ganzen Tag darüber nachdenken, welche Art von Verbrechen du begehen kannst. Denn wenn du kein Geld in der Tasche hast aber etwas kaufen willst und es niemanden gibt, der dir helfen kann - dann wirst du irgendeinen schlechten Plan fassen. "

    Diese Sorge wird von vielen politischen Beobachtern geteilt. Vor allem die Lage der ehemaligen Kämpfer gilt als Gefahr für den Frieden. Seit dem Ende des Krieges wurden nach UN-Angaben rund 75.000 Kämpfer aller Fraktionen entwaffnet, rund ein Zehntel davon waren Kinder. Programme zur ihrer gesellschaftlichen Reintegration wurden aufgelegt, das heißt: Sie lernten andere Verhaltensweisen als nur Gewalt, wurden Schreiner, Mechaniker, Friseurin oder Elektriker. Die Maßnahmen gelten international als vorbildlich - und öffneten dennoch den weitaus meisten trotzdem keinen Weg in die Zukunft, ganz einfach, weil es keine Arbeit gibt. Und so ist die Sorge weit verbreitet, dass gerade die ehemaligen Kämpfer wieder zur Waffe greifen, wenn es für sie kein friedliches Auskommen gibt.

    Das Zentrum der Stadt Kenema ist quirlig und belebt, obwohl die Spuren des Krieges unübersehbar sind: viele Häuser sind zerstört und ausgebrannt. Die Siedlung im Südosten des Landes war eine Hochburg der Rebellen und wurde entsprechend heftig umkämpft. Manche Dörfer der Region wurden sieben oder acht Mal von Rebellen und Soldaten überrollt, bis buchstäblich fast nichts mehr übrig blieb.
    Nun preisen Händler mit Flüstertüten ihre Waren an, zwischen Hütten ohne Dächer trocknet Wäsche, und zwischen den schwarzen Mauern ausgebrannter Ruinen haben Frauen ihre Garküchen errichtet. Zwar steht hier und da ein neues Haus, sind Mauern mit Wellblech neu gedeckt, doch noch immer sind siebzig Prozent der Gebäude zerstört, schätzt Karlheinz Eyrich von der GTZ. Von einer friedlichen Normalität kann längst noch keine Rede sein.

    " In vielen Dörfern sind noch Kommandantes und Rebellen, nach acht oder zehn Jahren Krieg sind die dann zurück in ihre Dörfer - man kann sich das ja eigentlich gar nicht vorstellen wenn man dann zurückkommt und sagt: Der hat jemanden umgebracht, der war da und da, und kann dann wieder in einer Gesellschaft sein. Aber die Gesellschaft redet nicht drüber, ... der ehemalige Kommandant, der besetzt das schönste Haus und besetzt das beste Land - niemand schickt den raus. Das Haus gehört dem nicht, das Land gehört dem nicht, aber niemand hat den Mut zu sagen: Also jetzt raus. Weil er immer noch verehrt wird von vielen, dass er so ein Führer war. Natürlich produziert das Unruhe, und irgendwann, haben wir die Befürchtung, dass das mal wieder ausbricht. "

    Der Versöhnungsprozess ist in Sierra Leone nie abgeschlossen worden, und manch ein Beobachter sagt, er habe nie richtig begonnen. Eine "Wahrheitskommission" begann im Frühjahr 2003 mit ihren Anhörungen, wurde aber von vielen Opfern gemieden: Nach Beobachtungen der Hilfsorganisation "medico international" zeigten viele Täter keinerlei Reue. Ihr Auftreten war zum Teil so herrisch, als sei ihre Macht noch ungebrochen. Die Täter schüchterten die Zeugen dadurch so sehr ein, dass viele die Anhörungen mieden. Nach Abschluss ihrer Arbeit veröffentlichte die Kommission einen Katalog von Empfehlungen an die Regierung, darunter die Einrichtung eines Fonds zur Entschädigung der Opfer. Bis heute gibt es ihn nicht.

    Ein Kleinkind läuft einer Gruppe von Küken hinterher, die Mutter steht nicht weit davon entfernt an der öffentlichen Wasserstelle und füllt ihre gelben Kanister. Einige andere Frauen stampfen in hölzernen Mörsern, reden bei der Hausarbeit und lachen. Doch nur auf den ersten Blick sieht die kleine ländliche Siedlung aus wie ein normales Dorf: Viele Kinder, Frauen und Männer haben nur noch Stümpfe an Stelle ihrer Arme oder Beine, tragen Prothesen oder sitzen im Rollstuhl. Die Siedlung ist eine Art Ghetto für Behinderte, denn auch wenn Freetown nur acht Kilometer entfernt ist, dauert eine Fahrt über die schlechte Piste mehr als zwei Stunden.

    " Wir sind froh darüber, dass wir hier zusammen angesiedelt worden sind. Vorher haben wir unter normalen Leuten gelebt, die nicht behindert sind. Sie haben uns immer wieder beleidigt. Wenn man Streit mit ihnen hatte, sagten sie oft: So wie du dich aufführst ist es kein Wunder, dass dir die Rebellen die Hand abgehackt haben! So was ist uns sehr häufig passiert. "

    Jusu Jarka ist Vorsitzender der "Vereinigung der Verstümmelten und Verwundeten des Krieges". Zehntausende wurden während des Krieges grausam verletzt; niemand weiß, wie viele von ihnen in den Wäldern verbluteten und starben. Etwa 20.000 Menschen überlebten ihre schweren Verletzungen und begannen 2002 sich zu organisieren. Nicht nur Jusu Jarka fühlt sich von der Nachkriegsgesellschaft gemieden, verletzt und diskriminiert: Die Verstümmelten sind das lebende Symbol für den Krieg. Ihr Anblick erinnert diejenigen, die äußerlich unversehrt blieben, an die eigenen Traumata des Krieges.

    Abu Brima hat schon während des Krieges für Gerechtigkeit und Demokratie gekämpft, hat für diese Werte sein Leben riskiert: Er setzte und setzt sich vor allem dafür ein, dass der Reichtum aus den Diamantenminen gerecht verteilt wird und nicht in die Hände einiger Weniger fällt. Auch nach dem Krieg ist der Diamantensektor die Schlüsselindustrie, sind Exportsteuern und Lizenzgebühren die wichtigste Einnahmequelle des Staates. Trotzdem leben die rund 100.000 Diamantenschürfer noch immer im Elend und oft unter sklavenähnlichen Verhältnissen. Eine bittere Bilanz, auch wenn Abu Brima dem scheidenden Präsidenten dann doch einige Erfolge zugesteht.

    " Er war ein Präsident der Nachkriegszeit, und er hat das Land beim Übergang in den Frieden tatsächlich unterstützt. Außerdem hat er eine Reihe von Reformen in Angriff genommen. Die Verfassung wurde in einigen Punkten überarbeitet, Gesetze revidiert. Dazu gehören solche, die den Abbau der Bodenschätze regeln. Das waren alles gute und wichtige Initiativen, nur wurden leider einige davon nicht mit der nötigen Entschlossenheit umgesetzt. Das gilt vor allem für eine Kommission zum Kampf gegen die Korruption - die war so gut wie wirkungslos. "

    Die Vorbereitung der Wahlen war trotz einiger Probleme so glaubwürdig, dass kaum jemand mit massiven Fälschungen rechnet. Für die politische Stabilität der unmittelbaren Zukunft ist das von unschätzbarem Wert: Wenn Wähler und Kandidaten die Abstimmung für fair und transparent halten, werden die Verlierer ihre Niederlage eher anerkennen statt zu versuchen, das Ergebnis gewaltsam zu ihren Gunsten zu verändern.