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Ein roter Schein auf dem Mond

Einst hatte unser Mond aktive Vulkane. Seit Millionen von Jahren sind sie jedoch erloschen. Trotzdem scheint es manchen Beobachtern bei einem Blick durch ein Teleskop Aktivitäten zu geben.

Deborah Byrd |
    Am 4. Mai 1783 sah man beispielsweise in der Nähe des Kraters Aristarch einen rötlichen Schein. Niemand geringerer als William Herschel berichtete von der Beobachtung. Andere folgten mit einer ähnlichen Beschreibung. Man glaubte, dass die Leuchterscheinungen von ausgebrochenen Vulkanen stammten.

    Beim Krater Aristarch hat man den roten Schein des öfteren beobachtet. So auch im Jahr 1969 - gerade als die Apollo 11 in die Mondumlaufbahn ging. Das Kontrollzentrum in Houston erhielt mehrere Anrufe von Amateurastronomen, die angeblich in der Nähe von Aristarch rötliches Licht gesehen hatten. Man bat Neil Armstrong, dies zu prüfen. Tatsächlich sah er eine beleuchtete Region in der Nähe des Kraters.

    Heute bezeichnen wir diese Erscheinungen als vorübergehende Mondphänomene. Es können Aufhellungen oder Verdunklungen in rötlicher oder bläulicher Färbung sein. Einige Astronomen ignorieren diese Beobachtungen. Sie glauben, dass sie durch Effekte in der Erdatmosphäre oder durch Lichtveränderungen auf dem Mond entstehen - oder dass sie ganz einfach optische Täuschungen sind. Andere versuchen ernsthaft zu verstehen, wodurch der Effekt entsteht.

    Wenn der rote Schein nicht durch geologische Aktivität auf dem Mond entsteht - was kann es sein? Vielleicht ist es eine Wechselwirkung von Sonnenlicht mit dem Mondboden. Oder es prallen hoch energetische Sonnenpartikel auf den Mond. Niemand weiß es bisher.