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Ein sehr altes Observatorium

Astronomen des Altertums hatten im Vergleich zu ihren heutigen Kollegen einen gravierenden Nachteil: gute Teleskope und elektronische Instrumente standen ihnen nicht zur Verfügung. Um die Positionen von Gestirnen verfolgen zu können, dachten sie sich verschiedene Konstruktionen aus und sie verließen sich auf ihre Augen. Aber wie die modernen Astronomen bauten auch sie Observatorien.

Tamra Andrews |
    Im koreanischen Kyongju steht ein solches Observatorium - das Chomsong-dae. Man schätzt die Bauzeit auf die Jahre 633 bis 647. Damals beobachteten asiatische Astronomen den Himmel, um Kalender aufzustellen, Finsternisse vorauszusagen oder um Feste für Könige oder Kaiser vorzubereiten.

    Chomsong sieht wie die obere Hälfte einer Colaflasche aus, die auf einem quadratischen Fundament steht. Das Bauwerk ist etwa 9 Meter hoch. Oben wird es von einer quadratischen Plattform abgeschlossen, die exakt auf die Himmelsrichtungen Norden - Süden und Osten - Westen ausgerichtet ist. Auf dieser Plattform gibt es ein aus Steinen gelegtes Gitter.

    Viele Astronomen und Geschichtswissenschaftler glauben, dass diese Steine einst ein Instrument getragen haben, das eine genaue Beobachtung der Himmelskörper ermöglichte. Der Turm selbst könnte das Mittelstück einer Sonnenuhr gewesen sein.

    Andere Forscher vermuten, dass Chomsong eine Stätte für religiöse Feste und wichtige Feierlichkeiten gewesen sein könnte. Als Observatorium hat es möglicherweise nur zu ganz bestimmten Zeiten gedient - beispielsweise für die Beobachtung eines Kometen. Auf alle Fälle erinnert es uns daran, dass die Astronomie eine sehr alte Wissenschaft ist.