
Im Frühjahr sind die Voraussetzungen für eine kurze Abendsichtbarkeit stets besonders günstig. Dann nämlich steht Merkur, wenn er sich links von der Sonne aufhält, deutlich nördlicher als diese. Das sorgt für eine spätere Untergangszeit, wie man von der Sonne selbst weiß: Die weit nördlich stehende Sommersonne geht viel später unter als die tief stehende Herbst- oder gar die Wintersonne. So kann Merkur sich in diesen Tagen wieder einmal aus dem Glanz der Sonne lösen und ist am abendlichen Dämmerungshimmel zu erspähen.
Der größte seitliche Abstand – die größte Elongation – wird zwar erst am 1. April erreicht. Aber schon jetzt kann man, perfekt klaren Himmel vorausgesetzt, rund vierzig Minuten nach Sonnenuntergang über dem Westhorizont nach ihm Ausschau halten. Um den Merkur zu finden, sollte man den Westhimmel bei ausgestrecktem Arm etwa eine gute Fausthöhe über dem Horizont absuchen. Dazu muss natürlich der Blick bis herunter zum Horizont frei sein – Bäume, Gebäude oder gar aufragende Hügel und Berge versperren die Sicht auf den tief stehenden Planeten.
Am Abend des 29. März steht die schmale Mondsichel rund acht Grad links von Merkur und dient als Wegweiser.