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Ein Tag auf Saturn

Ein Saturnmond verursacht Probleme. In riesigen Geysiren spuckt er Wasser aus und erschwert den Wissenschaftlern damit die exakte Messung eines Saturntages.

Von Damond Benningfield |
    Dieser Mond ist Enceladus. Durch den Schwerkrafteinfluss von Saturn und zwei anderen Monden wird sein Inneres erwärmt. Unter seiner Oberfläche entstehen dadurch Taschen gefüllt mit flüssigem Wasser. Ein Teil des Wassers entweicht durch Risse in der Mondkruste und bildet riesige Geysire.
    Viel von diesem Wasser gefriert und füttert einen Saturnring mit neuen Eisbrocken. Andere Partikel laden sich elektrisch auf. Und sie sind das Problem.

    Saturn hat keine feste Oberfläche. Wir haben also keinen Referenzpunkt, um die genaue Umdrehungsgeschwindigkeit und damit die Tageslänge des Saturns messen zu können. Deshalb nahmen Wissenschaftler das Magnetfeld zu Hilfe. Während sich Saturn dreht, erzeugt sein Magnetfeld periodische Radiopulse. Die Raumsonde Cassini hat sie aufgenommen. (Cassini Audio)

    Diese Pulse sollten verraten, wie schnell sich der Ringplanet dreht. Doch verzerren die geladenen Partikel vom Mond Enceladus das Magnetfeld. Deshalb hat man bis heute keine genauen Messungen von der Länge eines Saturntages. Die bisher besten Ergebnisse liegen bei 10 Stunden und 39 Minuten - könnten jedoch um einige Minuten daneben liegen. (Cassini Audio)

    Heute Abend finden Sie Saturn rechts unterhalb vom zunehmenden Mond. Er wirkt wie ein goldener Stern. Der wirkliche Stern Regulus im Löwen funkelt links oberhalb vom Erdtrabanten.