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Ein Tag auf Saturn wird länger

Das Sonnensystem ist der Teil des Universums, den wir am besten kennen. Natürlich gibt es dennoch immer wieder Überraschungen. Beispielsweise könnte ein Tag auf Saturn um einige Minuten länger sein, als Forscher in den letzten 25 Jahren gedacht haben.

Von Damond Benningfield |
    Es ist schwer, die Länge eines Saturntages zu messen, weil der Planet ein riesiger Gasball ist. Es gibt keine festen Markierungen, die behilflich bei der Messung der Eigenumdrehung sein könnten. Zwar sehen wir Merkmale in der Atmosphäre - doch sind sie nicht stabil.

    Vor rund 25 Jahren flog die Raumsonde Voyager am Saturn vorbei und maß die Schwankungen der von ihm ausgehenden Radiowellen. Sie zeigten eine Periode von 10 Stunden und 39 Minuten. Astronomen glaubten, dass dies eine gute Angabe für die Länge eines Saturntages sei.

    Seitdem hat sich die Zeitmessung verbessert und die Raumsonde Cassini konnte eine genauere Meßmethode nutzen. Aus der Umlaufbahn um den Saturn hat sie das Magnetfeld des Planeten gemessen. Es unterliegt einem sich ständig wiederholenden Zyklus von 10 Stunden und 47 Minuten - acht Minuten länger als bei den Radiowellenmessungen. Da das Magnetfeld tief im Innern des Saturn entsteht, dürfte der Zyklus die wirkliche Eigenumdrehung angeben - die Länge eines Saturntages.

    Sie finden den goldenen Saturn vor Tagesanbruch etwas links unterhalb vom Mond.