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Ein Tag mehr

Morgen vor einem Jahr war der 1. März 2011. In diesem Jahr ist morgen der 29. Februar. Wir haben einen Schalttag. Die Regel lautet: Jahre, die sich ohne Rest durch vier teilen lassen, sind Schaltjahre.

Von Dirk Lorenzen |
    Das Schalten ist nötig, um den Lauf der Gestirne und den Kalender wieder in Takt zu bringen. Denn die Erde braucht nicht genau 365 Tage, um einmal die Sonne zu umrunden - sondern knapp sechs Stunden mehr.

    Nach vier Jahren haben sich die "vergessenen" sechs Stunden zu einem vollen Tag addiert, der Ende Februar in den Kalender eingefügt wird.

    Würde man ab sofort auf die Schalttage verzichten, so müssten wir uns bald an ungewöhnliche Himmelsphänomene gewöhnen. Der Sommeranfang läge im Jahr 2100 nicht am 21. Juni, sondern erst am 12. Juli.

    Pro Jahrhundert verschöben sich die Jahreszeiten um etwa dreieinhalb Wochen. Das hätte kuriose Folgen: Im Jahr 2400 wäre Herbstanfang erst an Heiligabend.

    Weiße Weihnachten wären dann schon lange völlig unmöglich. Weitere dreihundert Jahre später hätten wir in Europa australische Verhältnisse: Weihnachten im Hochsommer! Aber keine Sorge: Unsere ausgeklügelte Schaltregel hält Heiligabend immer kurz nach der Wintersonnenwende.

    Alle vier Jahre wird geschaltet, nur in vollen Jahrhundertjahren nicht. Die Ausnahme dieser Ausnahme sind Jahrhundertjahre, die sich ohne Rest durch 400 teilen lassen.

    Der Fehler unseres Kalenders summiert sich erst nach mehr als 3000 Jahren zu einem vollen Tag. Das braucht uns dann nicht mehr zu kümmern.

    Informationen zu Zeitzonen und Kalenderregeln

    Die exzellente Schaltregel im Gregorianischen Kalender