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Ein ungewöhnlicher Fall

Morgen vor 20 Jahren beobachteten viele Menschen im Nordosten der USA gegen 19 Uhr 48 Ortszeit eine grelle Feuerkugel, die von Südwesten her über West Virginia und Pennsylvania hinweg zog und schließlich verschwand. Die Erscheinung dauerte rund vierzig Sekunden.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Schon ziemlich früh auf diesem Kurs - in einer Höhe von rund vierzig Kilometern - war die Feuerkugel auseinandergebrochen. Offenbar konnte der mehr als ein Meter große und rund zehn Tonnen schwere Gesteinsbrocken dem gewaltigen Bremsdruck der Erdatmosphäre nicht mehr standhalten.

    Immerhin war er mit rund fünfzehn Kilometern pro Sekunde von außen in die Erdatmosphäre eingedrungen.

    Wenig später prallte ein gut zwölf Kilogramm schweres Trümmerstück in Peekskill - gut sechzig Kilometer nördlich von New York - auf das abgestellte Fahrzeug einer jungen Frau.

    Es erwies sich als typischer Gesteinsmeteorit, dessen Ursprungskörper vor rund 32 Millionen Jahren von einem größeren Brocken abgesprengt worden sein musste.

    Auch die ursprüngliche Bahn des Meteoriten ließ sich rekonstruieren. Danach kreuzte das Objekt bei einer Umlaufzeit von knapp zwei Jahren regelmäßig die Erdbahn und näherte sich im sonnenfernen Teil dem Innenrand des Asteroidengürtels.

    Ein Mitglied des Draconiden-Meteorstroms, der alljährlich um diese Zeit zu beobachten ist, kann es demnach nicht gewesen sein, denn dessen Staubkörner umrunden die Sonne auf einer ganz anderen Bahn mit einer Umlaufzeit von mehr als sechs Jahren.

    Halten Sie heute Nacht Ausschau nach den Draconiden - Sorge um Ihr geparktes Auto brauchen Sie nicht zu haben!

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    Meteoriten zeigen eine typische, schwarze "Brandkruste"
    Meteoriten zeigen eine typische, schwarze "Brandkruste". (Swinburne University)