Gummi Grün – der Name wirkt bieder, das Ambiente auch: Tische und Theken, Schubladenwände und Lampen – alles verströmt den Charme der 50er-Jahre, die Luft ist geschwängert von einem herben Gummigeruch. Kein Chrom, kein Glitzer! Doch davon sollte sich niemand täuschen lassen: Gummi Grün ist in Köln ein ebenso kleines wie feines Warenhaus mit einer ungewöhnlichen Produktpalette: Jacken und Schürzen, Wärmflaschen und Dichtungen, Polster und Pümpel – es gibt fast alles, sogar Saugglocken für verstopfte Abwasserrohre. Einzige Bedingung: Es muss aus natürlichem oder künstlichem Kautschuk hergestellt sein, eben aus Gummi.
"Ich kaufe jetzt einen Schlauch, den brauche ich für meine Terrasse, hier werde ich gut bedient, von der Qualität her, vom Service, ... also Gummi Grün ist eine Institution in Köln, da können Sie nicht dran vorbei gehen, ..."
... schwärmt diese Kundin, die ihren Terrassenschlauch niemals in einem Baumarkt kaufen würde, wirklich niemals, ...
"... sehen Sie den Schlauch hier, den vorherigen, den habe ich ungefähr vor sechs oder sieben Jahren gekauft, und den muss ich jetzt ersetzen, aber nur weil er verdreckt ist, nicht weil er nicht mehr funktionsfähig ist, und dann hole ich mir den hier neu, das ist eine Selbstverständlichkeit, ..."
... die schon 20 Kilometer jenseits der Kölner Stadtgrenze nicht jeder versteht, die aber seit 125 Jahren Teil des Erfolges von Gummi Grün ist. 1884 eröffnete Franz Grün ein Geschäft für Gummiartikel: Laken für Wöchnerinnen, Schürzen, Stiefel – die Produktpalette war noch überschaubar. Doch der Bedarf stieg stetig, und als 1909 sich der Chemiker Friedrich Hofmann das "Verfahren zur Herstellung von künstlichem Kautschuk" patentieren ließ, war der Bann gebrochen: Dichtungen und Schläuche, Stiefel und Bälle, Bänder und Platten – bis auf Autoreifen verkaufte und verkauft Gummi Grün jedes nur denkbare Gummiprodukt.
"So, das sind Dichtungsringe, die auch in kleinerer Form genommen werden, um alte Kassettenrekorder anzutreiben, die Treibriemen davon, die können Sie dafür auch nehmen, ..."
... erzählt Inhaber und Geschäftsführer Gerhard Zilles, der mit fünf Vollzeit- und zwei Teilzeitkräften einen Jahresumsatz von fast einer Million Euro erwirtschaftet. Alle Mitarbeiter sind vom Fach, was auch gut ist, denn mitunter haben die Kunden ausgefallene Wünsche.
"Es gibt auch Leute, die kommen hier mit einer Querschnittszeichnung von einer Konstruktion an und sagen, passt mal auf, das konstruiere ich, da brauch ich eine Dichtung, jetzt macht mal. Und wir machen dann, ..."
... übrigens nicht nur für Laufkundschaft, sondern auch für Mittelständler, die beim Kölner Gummi-Spezialisten einkaufen: Die chemische Industrie ordert Schläuche, Edelstahl-Verarbeiter Gummi-Profile, Rhein- und Moselwerften brauchen Dichtungsringe für Frischwassertanks.
"Jetzt sind wir in der Werkstatt, wo Schaumstoff zugeschnitten wird, Fußmatten zugeschnitten werden, Dichtungen gestanzt werden und, und, und."
Ohne diese Kunden ließe sich der individuelle Service kaum durchhalten, ohne diese Kunden wäre der Standort in unmittelbarer Nähe des Kölner Neumarktes auf Dauer viel zu kostspielig. Immerhin verkauft Gerhard Zilles mit seinem Team Pümpel und Einmachringe neben Wohn-Art und Habitat. Die Mieten in dieser Toplage seien zwar hoch, ...
"... aber Sie müssen halt genug Geld verdienen, um hier zu überstehen. Sache ist ja auch die, ich meine, wenn Sie jetzt ne Ecke in Köln nehmen, wo nur ne Sushi-Bar neben einem Edelladen ist, da fehlt Ihnen was, eine Stadt lebt auch von einer gesunden Vielfalt des Angebots, und die, denke ich, ist hier gegeben."
Der Mensch braucht nicht nur Edelschnickschnack, sondern auch Gummischürzen und Blindstopfen. Gefährdet ist Gummi Grün nicht, dafür hat sich das kleine Warenhaus zu tief in die Seele der Kölner verankert, die nicht nur den Karneval lieben, sondern vor allem sich selbst und ihre alten Traditionen. Um neue Kunden macht sich zwischen Schaumstoffmatten und Dichtungsringen deshalb niemand Sorgen.
"Ja, meistens haben Sie immer Stammkunden, die kennen Sie schon Jahrzehnte und so weiter und so fort, die kommen immer wieder, und bei den Jugendlichen ist es so, die kennen uns mittlerweile durch das Internet, das ist da mehr geworden, und eigentlich simmer zufrieden ..."
" ... und wird auch über uns vermittelt, ich sehe das doch bei meinen Kindern, Nichten und Neffen, wenn die irgendwelche Sachen nötig haben, Gummi Grün, da brauche ich auch nicht lange zu suchen, da weiß ich, wer mir das richtige Teil gibt."
Bleibt zum Schluss die Frage, wie es mit Gummi Grün weitergeht, wenn Gerhard Zilles mal nicht mehr will oder nicht mehr kann.
"Ja gut, mein Vorgänger, unser Exchef, der hat sich auch drum gekümmert, dass es weiter ging, ich werde mich zu gegebener Zeit auch drum kümmern, dass es weiter geht, Sie werden mit Sicherheit jemanden finden, der das hier fortsetzt!"
www.gummi-gruen.de
"Ich kaufe jetzt einen Schlauch, den brauche ich für meine Terrasse, hier werde ich gut bedient, von der Qualität her, vom Service, ... also Gummi Grün ist eine Institution in Köln, da können Sie nicht dran vorbei gehen, ..."
... schwärmt diese Kundin, die ihren Terrassenschlauch niemals in einem Baumarkt kaufen würde, wirklich niemals, ...
"... sehen Sie den Schlauch hier, den vorherigen, den habe ich ungefähr vor sechs oder sieben Jahren gekauft, und den muss ich jetzt ersetzen, aber nur weil er verdreckt ist, nicht weil er nicht mehr funktionsfähig ist, und dann hole ich mir den hier neu, das ist eine Selbstverständlichkeit, ..."
... die schon 20 Kilometer jenseits der Kölner Stadtgrenze nicht jeder versteht, die aber seit 125 Jahren Teil des Erfolges von Gummi Grün ist. 1884 eröffnete Franz Grün ein Geschäft für Gummiartikel: Laken für Wöchnerinnen, Schürzen, Stiefel – die Produktpalette war noch überschaubar. Doch der Bedarf stieg stetig, und als 1909 sich der Chemiker Friedrich Hofmann das "Verfahren zur Herstellung von künstlichem Kautschuk" patentieren ließ, war der Bann gebrochen: Dichtungen und Schläuche, Stiefel und Bälle, Bänder und Platten – bis auf Autoreifen verkaufte und verkauft Gummi Grün jedes nur denkbare Gummiprodukt.
"So, das sind Dichtungsringe, die auch in kleinerer Form genommen werden, um alte Kassettenrekorder anzutreiben, die Treibriemen davon, die können Sie dafür auch nehmen, ..."
... erzählt Inhaber und Geschäftsführer Gerhard Zilles, der mit fünf Vollzeit- und zwei Teilzeitkräften einen Jahresumsatz von fast einer Million Euro erwirtschaftet. Alle Mitarbeiter sind vom Fach, was auch gut ist, denn mitunter haben die Kunden ausgefallene Wünsche.
"Es gibt auch Leute, die kommen hier mit einer Querschnittszeichnung von einer Konstruktion an und sagen, passt mal auf, das konstruiere ich, da brauch ich eine Dichtung, jetzt macht mal. Und wir machen dann, ..."
... übrigens nicht nur für Laufkundschaft, sondern auch für Mittelständler, die beim Kölner Gummi-Spezialisten einkaufen: Die chemische Industrie ordert Schläuche, Edelstahl-Verarbeiter Gummi-Profile, Rhein- und Moselwerften brauchen Dichtungsringe für Frischwassertanks.
"Jetzt sind wir in der Werkstatt, wo Schaumstoff zugeschnitten wird, Fußmatten zugeschnitten werden, Dichtungen gestanzt werden und, und, und."
Ohne diese Kunden ließe sich der individuelle Service kaum durchhalten, ohne diese Kunden wäre der Standort in unmittelbarer Nähe des Kölner Neumarktes auf Dauer viel zu kostspielig. Immerhin verkauft Gerhard Zilles mit seinem Team Pümpel und Einmachringe neben Wohn-Art und Habitat. Die Mieten in dieser Toplage seien zwar hoch, ...
"... aber Sie müssen halt genug Geld verdienen, um hier zu überstehen. Sache ist ja auch die, ich meine, wenn Sie jetzt ne Ecke in Köln nehmen, wo nur ne Sushi-Bar neben einem Edelladen ist, da fehlt Ihnen was, eine Stadt lebt auch von einer gesunden Vielfalt des Angebots, und die, denke ich, ist hier gegeben."
Der Mensch braucht nicht nur Edelschnickschnack, sondern auch Gummischürzen und Blindstopfen. Gefährdet ist Gummi Grün nicht, dafür hat sich das kleine Warenhaus zu tief in die Seele der Kölner verankert, die nicht nur den Karneval lieben, sondern vor allem sich selbst und ihre alten Traditionen. Um neue Kunden macht sich zwischen Schaumstoffmatten und Dichtungsringen deshalb niemand Sorgen.
"Ja, meistens haben Sie immer Stammkunden, die kennen Sie schon Jahrzehnte und so weiter und so fort, die kommen immer wieder, und bei den Jugendlichen ist es so, die kennen uns mittlerweile durch das Internet, das ist da mehr geworden, und eigentlich simmer zufrieden ..."
" ... und wird auch über uns vermittelt, ich sehe das doch bei meinen Kindern, Nichten und Neffen, wenn die irgendwelche Sachen nötig haben, Gummi Grün, da brauche ich auch nicht lange zu suchen, da weiß ich, wer mir das richtige Teil gibt."
Bleibt zum Schluss die Frage, wie es mit Gummi Grün weitergeht, wenn Gerhard Zilles mal nicht mehr will oder nicht mehr kann.
"Ja gut, mein Vorgänger, unser Exchef, der hat sich auch drum gekümmert, dass es weiter ging, ich werde mich zu gegebener Zeit auch drum kümmern, dass es weiter geht, Sie werden mit Sicherheit jemanden finden, der das hier fortsetzt!"
www.gummi-gruen.de