Nun, wir sind heute uneingeschränkt positiv und spenden Lob, Preis und Dank! Der Blumenstrauß geht an den demokratischen US-Politiker Al Gore, Vizepräsident unter Bill Clinton, knapp gescheitert im Rennen gegen George W. Bush, engagierter Umweltaktivist und Klimaschützer.
Der Mann, der für den Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit" den Oskar bekam, ist jetzt dabei, uns im Dienste eben dieser Wahrheit "GröPaZ" zu bescheren, das größte Popkonzert aller Zeiten, das natürlich so nicht heißt sondern "Live Earth": eine musikalische Mega-Demonstration für den Klimaschutz mit acht Konzerten in aller Welt. Zwei Milliarden Menschen sollen dem Spektakel per Live-Übertragung beiwohnen. Morgen früh, 3.10 Uhr MEZ geht's los in Sydney, dann folgen über den ganzen Tag verteilt bis in den Abend Tokio, Jo'burg, Schanghai, Hamburg, London, New York und Rio de Janeiro. Fast alle, die Rang und Namen haben (oder hatten) in der Pop-Musik, treten auf: The Police, Madonna, Bon Jovi, Genesis, UB 40, Gilberto Gil, Snoop Dog, Red Hot Chilli Peppers und und und. Nur Bono, Dröhnemeyer und "Die Töchter Rödelheims" wurden bisher im Programm nicht gesichtet. Aber das kann ja noch kommen an diesem Tag mit dem magischen Datum 7.7.07! Und, wie gesagt, alles für einen guten Zweck: der Ertrag der Benefiz-Konzerte geht an Klimaschutz-Projekte. Nach Abzug der Kosten, versteht sich.
Unverständlich, dass da Leute wie Roger Daltrey von den "Who" an "Live Earth" herummäkeln: "Das Letzte, was dieser Planet braucht, ist ein Rockkonzert." Meint der Sänger. Aber der ist ja nicht mehr so ganz ernsthaft im Geschäft und kann auf die Symbiose zwischen Eventkultur, Wohltätigkeits-Business und Politik durchaus verzichten.
Wer die ganze Chose als Energieverschwendung heruntermacht, der hat die Zeichen der Zeit nun wirklich nicht erkannt: Ein Mega-Event zur Rettung des Weltklimas braucht selbstverständlich auch ein paar Mega-Watt - oder sollen alle nur noch "unplugged" für die gute Sache spielen? Wohin solche Vorwürfe führen, das wissen wir doch spätestens seit den Zeiten, als Bob Dylan von einem Puristen wegen seiner E-Gitarre als Judas beschimpft wurde: "Play fuckin' loud" war die Trotzreaktion. Seitdem ist jedes Rock-Konzert eine akustische Katastrophe, die man ohne Gehörschutz nicht übersteht. Für die Leute am Mixer gehört Taubheit sowieso zur Stellenbeschreibung. Doch das nur nebenbei.
Ach ja, Ökologie und Pop-Konzerte: Also, wegen der Bonus-Meilen für die vielfliegenden "Celebrities" und dem ganzen Dreck, den die Jets hinten rauspusten, da machen wir uns jetzt auch mal keine Gedanken: "Opfer müssen gebracht werden", das erklärte schon der Flugpionier Otto Lilienthal, der mit diesen Worten nach einem Absturz verschied. Worauf es letzten Endes ankommt, ist allein die Botschaft von "Live Earth": Wir können gegen die Klimakrise angehen und haben auch noch Spaß dabei. - Soll man da meckern? Von mir aus können sich die Musiker morgen die Logos der Sponsoren auf die Backe tätowieren und die Leute im Publikum abrocken bis die Augen schräg stehen: Mir ist alles recht - solange sie dann am übernächsten Tag auch wirklich mal den Stromanbieter wechseln und statt Breitreifen die BahnCard kaufen. Lokführer streiken ja nicht ewig.
Der Mann, der für den Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit" den Oskar bekam, ist jetzt dabei, uns im Dienste eben dieser Wahrheit "GröPaZ" zu bescheren, das größte Popkonzert aller Zeiten, das natürlich so nicht heißt sondern "Live Earth": eine musikalische Mega-Demonstration für den Klimaschutz mit acht Konzerten in aller Welt. Zwei Milliarden Menschen sollen dem Spektakel per Live-Übertragung beiwohnen. Morgen früh, 3.10 Uhr MEZ geht's los in Sydney, dann folgen über den ganzen Tag verteilt bis in den Abend Tokio, Jo'burg, Schanghai, Hamburg, London, New York und Rio de Janeiro. Fast alle, die Rang und Namen haben (oder hatten) in der Pop-Musik, treten auf: The Police, Madonna, Bon Jovi, Genesis, UB 40, Gilberto Gil, Snoop Dog, Red Hot Chilli Peppers und und und. Nur Bono, Dröhnemeyer und "Die Töchter Rödelheims" wurden bisher im Programm nicht gesichtet. Aber das kann ja noch kommen an diesem Tag mit dem magischen Datum 7.7.07! Und, wie gesagt, alles für einen guten Zweck: der Ertrag der Benefiz-Konzerte geht an Klimaschutz-Projekte. Nach Abzug der Kosten, versteht sich.
Unverständlich, dass da Leute wie Roger Daltrey von den "Who" an "Live Earth" herummäkeln: "Das Letzte, was dieser Planet braucht, ist ein Rockkonzert." Meint der Sänger. Aber der ist ja nicht mehr so ganz ernsthaft im Geschäft und kann auf die Symbiose zwischen Eventkultur, Wohltätigkeits-Business und Politik durchaus verzichten.
Wer die ganze Chose als Energieverschwendung heruntermacht, der hat die Zeichen der Zeit nun wirklich nicht erkannt: Ein Mega-Event zur Rettung des Weltklimas braucht selbstverständlich auch ein paar Mega-Watt - oder sollen alle nur noch "unplugged" für die gute Sache spielen? Wohin solche Vorwürfe führen, das wissen wir doch spätestens seit den Zeiten, als Bob Dylan von einem Puristen wegen seiner E-Gitarre als Judas beschimpft wurde: "Play fuckin' loud" war die Trotzreaktion. Seitdem ist jedes Rock-Konzert eine akustische Katastrophe, die man ohne Gehörschutz nicht übersteht. Für die Leute am Mixer gehört Taubheit sowieso zur Stellenbeschreibung. Doch das nur nebenbei.
Ach ja, Ökologie und Pop-Konzerte: Also, wegen der Bonus-Meilen für die vielfliegenden "Celebrities" und dem ganzen Dreck, den die Jets hinten rauspusten, da machen wir uns jetzt auch mal keine Gedanken: "Opfer müssen gebracht werden", das erklärte schon der Flugpionier Otto Lilienthal, der mit diesen Worten nach einem Absturz verschied. Worauf es letzten Endes ankommt, ist allein die Botschaft von "Live Earth": Wir können gegen die Klimakrise angehen und haben auch noch Spaß dabei. - Soll man da meckern? Von mir aus können sich die Musiker morgen die Logos der Sponsoren auf die Backe tätowieren und die Leute im Publikum abrocken bis die Augen schräg stehen: Mir ist alles recht - solange sie dann am übernächsten Tag auch wirklich mal den Stromanbieter wechseln und statt Breitreifen die BahnCard kaufen. Lokführer streiken ja nicht ewig.