Reiner Haupt: Denn das Trockenstabilat hat einen doppelt so hohen Heizwert wie normaler Müll und wir können die Anlage durch das Trockenstabilat so fahren, dass wir den Strom produzieren, den wir brauchen. Gebraucht wird er in der Trockenstabilatanlage selbst. Dadurch nimmt die Energieverwertungsanlage EVA im Abfall-Gesamtkonzept des hessischen Lahn-Dill-Kreises eine zentrale Rolle ein. Und zwar ist sie ein wichtiges Standbein, in der Verwertung von Trockenstabilat. Wir verwerten über die EVA ein Viertel des gesamten Trockenstabilats, das wir in Aßlar produzieren. Weitere Verwertungen sind der Einsatz im Zementwerk und der Einsatz in Kraftwerken als Substitut für Kohle.
Die EVA ist außerdem eine Art Referenzmodell. Bewusst als Kleinkraftwerk realisiert, soll sie zusätzlich ihre Eignung als Heiz- und Kraftwerk für Industriebetriebe beweisen. Diese könnten sich mit der EVA und mit eigenen Abfällen plus Trockenstabilat energetisch selbst versorgen. EVA und Trockenstabilat das rechnet sich, sagen die Betreiber. Bei der konventionellen Müllverbrennung kostet die Tonne 300 bis 600 Mark, bei der EVA aber weniger als 200 Mark. Darüber hinaus brauchen besorgte Bürger sich auch keine Angst um die Reinheit der Luft in ihrer Region machen. Das jedenfalls sagt Geschäftsführer Reiner Haupt nach der Planung und dem 12-monatigen Probebetrieb:
Reiner Haupt: Wir konnten schon im Genehmigungsverfahren durch die theoretischen Werte diese Dinge widerlegen und jetzt, nach einem Jahr Betrieb der EVA können auch durch die realen Werte diese Bedenken entkräftet werden.
Die offizielle Betriebsgenehmigung ist inzwischen jedenfalls da. Jetzt muss noch abgewartet werden, wie sich das Konzept weiter durchsetzt. Weitere Anlagen sind jedenfalls schon geplant - und zwar in Dresden und in Trier.