Das ist eine fast archäologische Arbeit, die Architekt und Baufirmen in der Anna Amalia Bibliothek leisten. Beziehungsweise im Gerippe dieses Hauses, denn der einst strahlende Rokokosaal der Anna-Amalia-Bibliothek ist ausgeräumt, zum Teil demontiert, man schaut auf nackige Fußböden und vom Löschwasser vergilbt und vergraute Wände, die muffelig riechen. Auf den Knien bemühen sich Bauarbeiter, die freigelegten Böden und darunter liegenden Schichten mit einem Staubsauger abzutragen, sorgsam sammeln sie alle Stücke. Entdecken Kacheln von einem Fußboden vor dem Umbau zur Bibliothek, finden Marmorstücke, die von einem Kamin sein könnten. Die ältesten Teile stammen von 1565. Jede Schicht, jedes Detail braucht eine Extrabehandlung. Die Anna Amalia Bibliothek ist eine herausfordernde Baustelle, sagt Architekt Walter Grunberg.
" Ich mache so was seit 37 Jahren - das ist die spannendste."
Die ältesten Balken sind vom Schwamm befallen. Werden nun einzeln herausgezogen und behandelt, zum Teil durch Stahlträger ersetzt. Der Schwamm sitzt auch in den Wänden.
" Nach der DIN "Schwammbekämpfung an Wänden" gibt es eigentlich nur ein anerkanntes Verfahren, das ist ‚Abbrennen'. Nun brennen sie mal in einer Bibliothek etwas ab. Also lieber nicht. Das heißt also: wir säubern sorgfältig die Fugen und die werden dann mit dem Schwammbekämpfungsmittel sehr satt geflutet."
Jedes Detail der Sanierung muss sorgfältig geplant werden. Standardlösungen gibt es nicht. Vor allem das Klima im Gebäude ist ein Risiko, es muss immer gleich bleibend sein.
" Das ist eigentlich die Abwägung zwischen klimatischen Bedingungen, Statikproblemen, Schwammbekämpfung - deswegen sage ich: ohne diese fantastische Teamarbeit wäre so etwas nicht möglich."
11,4 Millionen Euro soll die Wiederherstellung der Bibliothek kosten. Die zweite Galerie des Rokokosaales, die vollständig abgebrannt ist, wird nicht in alter Form wieder aufgebaut. Hier entsteht ein Sonderlesesaal. Der ganze Bau soll zum Zentrum für das alte Buch werden.
Doch was ist mit dem Bestand der Bibliothek? Jürgen Weber, der stellvertretende Direktor der Anna Amalia Bibliothek sagt, 33.000 Bücher sind durch Löschwasser geschädigt, sie wurden gefriergetrocknet und sind zurück in Weimar. Ein Jahr lang wird detailliert der Schaden ermittelt, dann kann entschieden werden, wie sie zu restaurieren sind.
" Dann gibt es die zweite - noch viel schwierigere Schadensgruppe, das sind nämlich die Bücher, die wir aus dem Brandschutt noch geborgen haben, das sind die richtigen ‚Aschebücher', rund 30.000 auch. Die sind noch tiefgefroren. Hier wird noch nach Technologien gesucht, wie man die sehr schonend trocknen kann und wie man die anfassen kann, ohne dass man dort weitere Schäden anrichtet."
Zusammen mit der Fachhochschule Köln werden Verfahren geprüft, wie diese Bücher erfasst und behandelt werden. Geschätzte 50.000 Bücher aber sind beim Brand unwiederbringlich zerstört worden.
Vermutlich zwei Jahrzehnte Arbeit wird es brauchen und 67 Millionen Euro, mutmaßt die Klassikstiftung Weimar. Die Spendenbereitschaft ist aber enorm. Knapp zehn Millionen Euro sind bis heute bei der Stiftung eingegangen.
" Ich mache so was seit 37 Jahren - das ist die spannendste."
Die ältesten Balken sind vom Schwamm befallen. Werden nun einzeln herausgezogen und behandelt, zum Teil durch Stahlträger ersetzt. Der Schwamm sitzt auch in den Wänden.
" Nach der DIN "Schwammbekämpfung an Wänden" gibt es eigentlich nur ein anerkanntes Verfahren, das ist ‚Abbrennen'. Nun brennen sie mal in einer Bibliothek etwas ab. Also lieber nicht. Das heißt also: wir säubern sorgfältig die Fugen und die werden dann mit dem Schwammbekämpfungsmittel sehr satt geflutet."
Jedes Detail der Sanierung muss sorgfältig geplant werden. Standardlösungen gibt es nicht. Vor allem das Klima im Gebäude ist ein Risiko, es muss immer gleich bleibend sein.
" Das ist eigentlich die Abwägung zwischen klimatischen Bedingungen, Statikproblemen, Schwammbekämpfung - deswegen sage ich: ohne diese fantastische Teamarbeit wäre so etwas nicht möglich."
11,4 Millionen Euro soll die Wiederherstellung der Bibliothek kosten. Die zweite Galerie des Rokokosaales, die vollständig abgebrannt ist, wird nicht in alter Form wieder aufgebaut. Hier entsteht ein Sonderlesesaal. Der ganze Bau soll zum Zentrum für das alte Buch werden.
Doch was ist mit dem Bestand der Bibliothek? Jürgen Weber, der stellvertretende Direktor der Anna Amalia Bibliothek sagt, 33.000 Bücher sind durch Löschwasser geschädigt, sie wurden gefriergetrocknet und sind zurück in Weimar. Ein Jahr lang wird detailliert der Schaden ermittelt, dann kann entschieden werden, wie sie zu restaurieren sind.
" Dann gibt es die zweite - noch viel schwierigere Schadensgruppe, das sind nämlich die Bücher, die wir aus dem Brandschutt noch geborgen haben, das sind die richtigen ‚Aschebücher', rund 30.000 auch. Die sind noch tiefgefroren. Hier wird noch nach Technologien gesucht, wie man die sehr schonend trocknen kann und wie man die anfassen kann, ohne dass man dort weitere Schäden anrichtet."
Zusammen mit der Fachhochschule Köln werden Verfahren geprüft, wie diese Bücher erfasst und behandelt werden. Geschätzte 50.000 Bücher aber sind beim Brand unwiederbringlich zerstört worden.
Vermutlich zwei Jahrzehnte Arbeit wird es brauchen und 67 Millionen Euro, mutmaßt die Klassikstiftung Weimar. Die Spendenbereitschaft ist aber enorm. Knapp zehn Millionen Euro sind bis heute bei der Stiftung eingegangen.