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Eine begrabene Atmosphäre

Vor 35 Jahren stand die erste Landung einer US-Raumsonde auf dem Mars kurz bevor. Während des Abstiegs durch die dünne Atmosphäre lieferte Viking 1 wichtige Daten über die Zusammensetzung der Gashülle des Roten Planeten.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Sie besteht vorwiegend aus Kohlendioxid und ist am Marsboden so dünn wie die Erdatmosphäre in rund 35 Kilometern Höhe. Das reicht nicht, um Wasser in flüssiger Form auf dem Mars zu ermöglichen.

    Trotzdem haben die Raumsonden zahlreiche Hinweise darauf gefunden, dass früher größere Wassermengen über längere Zeit in flüssiger Form auf dem Mars existiert haben müssen. Die Marsatmosphäre muss also im Laufe der langen Geschichte stark ausgedünnt sein.

    Möglicherweise hat der Sonnenwind die Marsatmosphäre so dünn werden lassen, eine ständig von der Sonne ausgehende Strahlung elektrisch geladener Teilchen. Beobachtungen der ESA-Sonde Mars Express zeigen, dass die Marsatmosphäre auch heute noch immer dünner wird.

    Jetzt haben Beobachtungen des Mars Reconnaissance Orbiter eine weitere Möglichkeit entdeckt, wie die Atmosphäre viel Kohlendioxid verloren haben könnte: Karbonatgesteine unter der Marsoberfläche. Offenbar wurden in der Frühgeschichte des Mars größere Mengen an Kohlendioxid in Sedimentgesteinen abgelagert.

    Auf der Erde sind solche eisen- und kalziumreichen Karbonate typischerweise am Meeresboden und auf dem Grund großer Seen zu finden. Das stützt die Annahme, dass auch auf dem Mars einst größere Wassermengen existiert haben. Durch die Ablagerung von Karbonatgestein haben sie sich allerdings selbst "das Wasser abgegraben".

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    Mehr über den Mars Reconnaissance Orbiter