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Eine blasse Lichtpyramide

Der Raum zwischen den Planeten ist ein fast perfektes Vakuum – doch wirklich nur fast. Winzige Staubpartikel schwirren durch das Sonnensystem. Sie bilden Wolken, die man zu dieser Jahreszeit am frühen Morgenhimmel gelegentlich sehen kann. Im Moment beeinträchtigt der Mond noch den Anblick. Wichtig ist dabei, dass Sie sich einen perfekt dunklen Beobachtungsort suchen.

Damond Benningfield |
    Die leuchtenden Partikel bezeichnet man als Zodiakallicht oder Tierkreislicht, weil man sie entlang des Tierkreises beobachten kann. Im Tierkreis reihen sich die Sternbilder auf, die unsere Sonne im Laufe des Jahres durchläuft. Astronomen bezeichnen diese Bahn als Ekliptik.

    Das Zodiakallicht ist Sonnenlicht, das von Partikeln entlang der Ekliptik reflektiert wird. Sie sind nicht größer als Sandkörner. Ein Teil stammt wahrscheinlich von Kometen, die Staub auf ihrer Bahn verloren haben. Der andere Teil dürfte seinen Ursprung in der Kollision größerer Objekte haben.

    Als riesige Lichtpyramide sehen Sie das Zodiakalllicht über dem Horizont. Die Pyramidenspitze steht etwa ein Drittel so hoch wie der Abstand zum Zenit. Am besten sieht man dieses Naturschauspiel im9.und Oktober, wenn die Ekliptik fast senkrecht zum Horizont verläuft.

    Suchen Sie nach dem Phänomen vor Tagesanbruch am Osthimmel – am besten ab Ende kommender Woche, wenn der Mond nicht mehr stört. Wenn der Himmel dunkel genug ist, sollten Sie etwas erkennen, das wie eine sehr frühe Morgendämmerung wirkt – die geisterhafte Lichtpyramide des Zodiakallichts.