Fragt man die Griechin Eleni Chatzimichali und die Belgierin Dominique Gillebeert, ob ihnen eigentlich bewusst sei, dass sie als Stipendiatinnen des Darmstädter Graduiertenkollegs genau die Bildungselite repräsentieren, über die hierzulande gerade so viel diskutiert wird - schütteln sie den Kopf:
Eleni Chatzimichali:
Auf keinen Fall, ich weiß nicht was die anderen sagen! Ich freue mich nur, dass ich die Möglichkeit habe, hier weiter zu studieren und ich freue mich, dass ich auch ein Stipendium bekomme, von der DFG. Aber ich bin auch der Meinung, dass es besser wäre, wenn viele Leute die Möglichkeit hätten, so etwas zu machen.
Belgierin Dominique Gillebeert
Ich finde das eigentlich eher ein bisschen komisch. Ich würde es lieber hören, dass man versucht, die Universität und die Wissenschaft für so viele Leute wie möglich zugänglich zu machen. Ich würde sicher nicht so eine Elite-Sache machen.
Dass sich die europäischen Universitäten jetzt alle an Harvard oder Stanford orientieren sollten, findet Dominique Gillebeert, die aus der traditionsreichen Universitätsstadt Gent kommt , genauso befremdlich wie die Athenerin Eleni Chatzimichali, die auf dem klassischen europäischen Bildungsideal besteht:
Ich habe immer den Eindruck, in Amerika geht es immer um Weiterbildung und Spezialisierung, um eine bessere Arbeit zu finden. In Europa ist das nicht immer so, weil es gibt immer die Kultur, die sagt dass Bildung ein Wert ist, und alle Leute können und müssen Eingang zu diesem Wert finden. .
Während man in Deutschland zur Zeit vor allem nach Harvard und Stanford schaut, wenn es um universitäre Vorbilder geht, blicken die jungen griechischen Akademiker nach einer Phase der Amerikaeuphorie gerade wieder verstärkt nach Westeuropa, beobachtet Eleni Chatimichali. Auch sie, die in Darmstadt an einer geschichtswissenschaftlichen Dissertation sitzt, hat in den ersten Monaten am Graduiertenkolleg bereits die Vorzüge vor allem des deutschen Bibliothekssystems schätzen gelernt. Sie vergleicht es mit Athen:
Die Universität in Athen ist eine der größten, aber die Bibliotheken sind nicht sehr gut organisiert. Und es gibt auch dieses Fernleihe-System, das es bei uns nicht gibt.
Über die Universitätsbibliothek ihres Heimatortes Gent will Dominique Gillebeert, die ihre Doktorarbeit zu einem moralphilopischen Thema anfertigt, nun wirklich nicht klagen - die sei besser als in Darmstadt, sagt sie. Anders als in Griechenland sei es zur Zeit in Belgien aber grundsätzlich eher so wie in Deutschland - man schaue auf die USA:
Man versucht auch, so ein bisschen amerikanischer zu werden, damit so eine Einheit entsteht und deswegen haben wir auch jetzt die Bachelor- und Masterteilung mit eingebracht.
Sie sei sich aber nicht sicher, ob das richtig sei - wie viele andere habe auch sie Angst vor zu viel Oberflächlichkeit durch das neue System, sagt Dominique Gillebeert. Man solle nicht zu schnell jeden Bildungstrend übernehmen, der gerade in anderen Ländern herrsche - da sind sich die Griechin und die Belgierin am Darmstädter Graduiertenkolleg einig. Und auch bei der Schaffung einheitlicher europäischer Bildungsstandards, um die sich zur Zeit die EU sehr intensiv bemüht, solle man nicht die liebenswerten Seiten der Unterschiede in den jeweiligen nationalen Bildungssystemen gering schätzen, mahnt Dominique Gillebeert:
Weil das ist es ja, warum du gerne mal eine andere Kultur oder ein anderes Land kennen lernt. Und es wäre schade, wenn das alles verloren geht, wenn man das alles so einheitlich macht.
Es gäbe doch zum Beispiel die international sehr geschätzten "deutschen Tugenden" im Wissenschaftsbetrieb, ergänzt Eleni Chatzimichali. Zum Beispiel die Liebe zur Form, zum methodischen Denken, zur Theorie:
Ich erinnere mich daran, als ich einem griechischen Professor in Griechenland gesagt habe, dass ich nach Darmstadt, nach Deutschland kommen möchte, um meine Dissertation hier zu schreiben. Er war sehr froh und hat mir gesagt, das sei eine sehr gute Idee, ich würde von Deutschland sehr viel bekommen, und eines davon würde die Methodologie sein.
Auch im Darmstädter Doktorandencamp werde sehr viel über wissenschaftliche Methoden diskutiert, versichert Eleni Chatzimichali. Manchmal gehen dabei nach ihrem Geschmack beinahe die Inhalte zu sehr verloren. Dann zieht sie sich bisweilen allein zum Lesen zurück - das fällt der Athenerin in Darmstadt nicht schwer:
Wenn viele Leute aus Griechenland mich fragen, wieso hast du entschieden, aus einer so großen Stadt wie Athen nach Darmstadt zu fahren, ich sage immer: Ich war von Athen so voll und dieser Unterschied gefällt mir. Es gefällt mit das alltägliche Leben in einer kleinen Stadt, wo man eigentlich viel Zeit hat, viele Sachen zu machen.
Eleni Chatzimichali:
Auf keinen Fall, ich weiß nicht was die anderen sagen! Ich freue mich nur, dass ich die Möglichkeit habe, hier weiter zu studieren und ich freue mich, dass ich auch ein Stipendium bekomme, von der DFG. Aber ich bin auch der Meinung, dass es besser wäre, wenn viele Leute die Möglichkeit hätten, so etwas zu machen.
Belgierin Dominique Gillebeert
Ich finde das eigentlich eher ein bisschen komisch. Ich würde es lieber hören, dass man versucht, die Universität und die Wissenschaft für so viele Leute wie möglich zugänglich zu machen. Ich würde sicher nicht so eine Elite-Sache machen.
Dass sich die europäischen Universitäten jetzt alle an Harvard oder Stanford orientieren sollten, findet Dominique Gillebeert, die aus der traditionsreichen Universitätsstadt Gent kommt , genauso befremdlich wie die Athenerin Eleni Chatzimichali, die auf dem klassischen europäischen Bildungsideal besteht:
Ich habe immer den Eindruck, in Amerika geht es immer um Weiterbildung und Spezialisierung, um eine bessere Arbeit zu finden. In Europa ist das nicht immer so, weil es gibt immer die Kultur, die sagt dass Bildung ein Wert ist, und alle Leute können und müssen Eingang zu diesem Wert finden. .
Während man in Deutschland zur Zeit vor allem nach Harvard und Stanford schaut, wenn es um universitäre Vorbilder geht, blicken die jungen griechischen Akademiker nach einer Phase der Amerikaeuphorie gerade wieder verstärkt nach Westeuropa, beobachtet Eleni Chatimichali. Auch sie, die in Darmstadt an einer geschichtswissenschaftlichen Dissertation sitzt, hat in den ersten Monaten am Graduiertenkolleg bereits die Vorzüge vor allem des deutschen Bibliothekssystems schätzen gelernt. Sie vergleicht es mit Athen:
Die Universität in Athen ist eine der größten, aber die Bibliotheken sind nicht sehr gut organisiert. Und es gibt auch dieses Fernleihe-System, das es bei uns nicht gibt.
Über die Universitätsbibliothek ihres Heimatortes Gent will Dominique Gillebeert, die ihre Doktorarbeit zu einem moralphilopischen Thema anfertigt, nun wirklich nicht klagen - die sei besser als in Darmstadt, sagt sie. Anders als in Griechenland sei es zur Zeit in Belgien aber grundsätzlich eher so wie in Deutschland - man schaue auf die USA:
Man versucht auch, so ein bisschen amerikanischer zu werden, damit so eine Einheit entsteht und deswegen haben wir auch jetzt die Bachelor- und Masterteilung mit eingebracht.
Sie sei sich aber nicht sicher, ob das richtig sei - wie viele andere habe auch sie Angst vor zu viel Oberflächlichkeit durch das neue System, sagt Dominique Gillebeert. Man solle nicht zu schnell jeden Bildungstrend übernehmen, der gerade in anderen Ländern herrsche - da sind sich die Griechin und die Belgierin am Darmstädter Graduiertenkolleg einig. Und auch bei der Schaffung einheitlicher europäischer Bildungsstandards, um die sich zur Zeit die EU sehr intensiv bemüht, solle man nicht die liebenswerten Seiten der Unterschiede in den jeweiligen nationalen Bildungssystemen gering schätzen, mahnt Dominique Gillebeert:
Weil das ist es ja, warum du gerne mal eine andere Kultur oder ein anderes Land kennen lernt. Und es wäre schade, wenn das alles verloren geht, wenn man das alles so einheitlich macht.
Es gäbe doch zum Beispiel die international sehr geschätzten "deutschen Tugenden" im Wissenschaftsbetrieb, ergänzt Eleni Chatzimichali. Zum Beispiel die Liebe zur Form, zum methodischen Denken, zur Theorie:
Ich erinnere mich daran, als ich einem griechischen Professor in Griechenland gesagt habe, dass ich nach Darmstadt, nach Deutschland kommen möchte, um meine Dissertation hier zu schreiben. Er war sehr froh und hat mir gesagt, das sei eine sehr gute Idee, ich würde von Deutschland sehr viel bekommen, und eines davon würde die Methodologie sein.
Auch im Darmstädter Doktorandencamp werde sehr viel über wissenschaftliche Methoden diskutiert, versichert Eleni Chatzimichali. Manchmal gehen dabei nach ihrem Geschmack beinahe die Inhalte zu sehr verloren. Dann zieht sie sich bisweilen allein zum Lesen zurück - das fällt der Athenerin in Darmstadt nicht schwer:
Wenn viele Leute aus Griechenland mich fragen, wieso hast du entschieden, aus einer so großen Stadt wie Athen nach Darmstadt zu fahren, ich sage immer: Ich war von Athen so voll und dieser Unterschied gefällt mir. Es gefällt mit das alltägliche Leben in einer kleinen Stadt, wo man eigentlich viel Zeit hat, viele Sachen zu machen.