Es ist eine Schande, dass sie nicht Roman-Autorin oder Schauspielerin geworden ist, denn das sind ihre Talente. Norma Khouri ist nicht in Jordanien aufgewachsen, sondern lebte seit sie drei Jahre alt war in Chicago. Ihre Freundin Dalia hat es nie gegeben. Statt mit ihr in Amman lebte sie mit Familie in den USA. Davon gibt es Fotos und andere Beweise, die sie nicht abstreiten kann.
Letztes Jahr kam "Du wirst mir fehlen, meine Schwester" bei einer Australien-weiten Umfrage nach den 100 beliebtesten Büchern aller Zeiten auf Rang 55 - jetzt fordern viele Leser empört ihr Geld zurück und immer mehr Buchhändler erstatten den Kaufpreis. Autor David Leser, der zahllose Vortragsabende mit Khouri bestritten hat fühlt sich hintergangen und benutzt.
Sie muss viel Zeit darauf verwendet haben ihre Geschichte vor dem Spiegel einzuüben, um dabei keine Miene zu verziehen. Sie konnte ihr Publikum zu Tränen rühren und echtes Mitgefühl erwecken. Sie war absolut Oscar-reif.
Vielleicht muss Norma Khouri für ihre Charade selbst am teuersten bezahlen. In Jordanien nach Veröffentlichung des Buches angeblich ihres Lebens nicht mehr sicher, bekam sie in Australien Asyl. Jetzt aber prüft das Einwanderungsministerium die Rechtmäßigkeit von Khouris Aufenthaltsgenehmigung. Doch der Literatur-Skandal in der westlichen Verlagswelt hat im mittleren Osten weit schwerwiegendere Folgen. Die Journalistin Leema Nabil prangert dort seit 25 Jahren die blutige Tradition familiärer Ehrenmorde an - doch von Norma Khouri und dem Tod ihrer Freundin hat sie noch nie gehört.
Wäre ihr Buch die Geschichte einer wahren Begebenheit, dann würde das unserer Sache helfen. Eine Fälschung aber bewirkt das Gegenteil. Jeder in Jordanien, der das Buch gelesen hat, war enttäuscht wie viele Widersprüche und Unwahrheiten es enthält.
Nicht existierende Schauplätze und Personen, Fiktion statt Fakten: Bereits vergangenes Jahr hatten jordanische Frauenverbände Kouhris Buch wegen dutzender offensichtlicher Ungereimtheiten kritisiert. Trotzdem wurde es ungeprüft in 15 Ländern als authentischer Augenzeugenbericht publiziert - auch in Deutschland. Der australische Literatur-Kritiker Malcolm Knox, der ihr vermeintliches Doppelleben aufgedeckt hat, glaubt, dass Norma Khouris wahre Geschichte wohl genauso spannend sein könnte wie die frei erfundene.
Ihre Beweggründe werden wohl irgendwann bekannt werden. Hoffentlich wird sie auch selbst erzählen, warum sie das alles getan hat. Aber was auch immer sie sagen wird: Die Wahrheit wird herauskommen.
Seit die Echtheit ihrer Memoiren bezweifelt wird, haben sich weder Norma Khouri noch ihr australischer Herausgeber zu den Vorwürfen geäußert. Doch das Erscheinen ihres zweiten Buches, das im November auf den Markt kommen sollte, wurde vorerst verschoben. Aus gutem Grund: Denn die Fortsetzung von Khouris vermeintlicher Lebenslüge trägt den Titel: "Eine Frage der Ehre".
Letztes Jahr kam "Du wirst mir fehlen, meine Schwester" bei einer Australien-weiten Umfrage nach den 100 beliebtesten Büchern aller Zeiten auf Rang 55 - jetzt fordern viele Leser empört ihr Geld zurück und immer mehr Buchhändler erstatten den Kaufpreis. Autor David Leser, der zahllose Vortragsabende mit Khouri bestritten hat fühlt sich hintergangen und benutzt.
Sie muss viel Zeit darauf verwendet haben ihre Geschichte vor dem Spiegel einzuüben, um dabei keine Miene zu verziehen. Sie konnte ihr Publikum zu Tränen rühren und echtes Mitgefühl erwecken. Sie war absolut Oscar-reif.
Vielleicht muss Norma Khouri für ihre Charade selbst am teuersten bezahlen. In Jordanien nach Veröffentlichung des Buches angeblich ihres Lebens nicht mehr sicher, bekam sie in Australien Asyl. Jetzt aber prüft das Einwanderungsministerium die Rechtmäßigkeit von Khouris Aufenthaltsgenehmigung. Doch der Literatur-Skandal in der westlichen Verlagswelt hat im mittleren Osten weit schwerwiegendere Folgen. Die Journalistin Leema Nabil prangert dort seit 25 Jahren die blutige Tradition familiärer Ehrenmorde an - doch von Norma Khouri und dem Tod ihrer Freundin hat sie noch nie gehört.
Wäre ihr Buch die Geschichte einer wahren Begebenheit, dann würde das unserer Sache helfen. Eine Fälschung aber bewirkt das Gegenteil. Jeder in Jordanien, der das Buch gelesen hat, war enttäuscht wie viele Widersprüche und Unwahrheiten es enthält.
Nicht existierende Schauplätze und Personen, Fiktion statt Fakten: Bereits vergangenes Jahr hatten jordanische Frauenverbände Kouhris Buch wegen dutzender offensichtlicher Ungereimtheiten kritisiert. Trotzdem wurde es ungeprüft in 15 Ländern als authentischer Augenzeugenbericht publiziert - auch in Deutschland. Der australische Literatur-Kritiker Malcolm Knox, der ihr vermeintliches Doppelleben aufgedeckt hat, glaubt, dass Norma Khouris wahre Geschichte wohl genauso spannend sein könnte wie die frei erfundene.
Ihre Beweggründe werden wohl irgendwann bekannt werden. Hoffentlich wird sie auch selbst erzählen, warum sie das alles getan hat. Aber was auch immer sie sagen wird: Die Wahrheit wird herauskommen.
Seit die Echtheit ihrer Memoiren bezweifelt wird, haben sich weder Norma Khouri noch ihr australischer Herausgeber zu den Vorwürfen geäußert. Doch das Erscheinen ihres zweiten Buches, das im November auf den Markt kommen sollte, wurde vorerst verschoben. Aus gutem Grund: Denn die Fortsetzung von Khouris vermeintlicher Lebenslüge trägt den Titel: "Eine Frage der Ehre".