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Eine kosmische Todesspirale

In einer Entfernung von Milliarden von Lichtjahren sind zwei Schwarze Löcher in einer Todesspirale gefangen. Sie wohnen in den Zentren von zwei verschmelzenden Galaxien. Dieser Prozess leitet große Mengen von Gas und Staub in die Schwarzen Löcher und schafft eine Materiescheibe, die Billionen mal heller ist als unsere Sonne. Man bezeichnet derartig hell leuchtende Galaxien als Quasare. Sie zählen zu den leuchtkräftigsten Objekten im Universum.

Damond Benningfield |
    Bis vor kurzem glaubten Astronomen, es handele sich um einen einzelnen Quasar. Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops enthüllten jedoch, dass es zwei sind. Getrennt sind sie nur durch etwa 7000 Lichtjahre - auf der astronomischen Skala also praktisch nebenan. Damit sind sie die das einander nächste Quasarenpaar, das wir bisher entdeckt haben.

    Jeder Quasar besteht aus einem zentralen Schwarzen Loch mit der milliardenfachen Masse der Sonne, das von einer Scheibe aus glühendem Gas umgeben ist. Im Laufe von vielen hundert Millionen Jahren zogen ihre Galaxien wahrscheinlich mehrmals zu nahe aneinander vorbei. Jede Begegnung brachte sie näher zusammen und ließ mehr Materie in die Schwarzen Löcher strömen. Dadurch flammten die Quasare auf.

    In Laufe einiger Millionen Jahre werden sie sich immer mehr annähern und dadurch bei jeder Begegnung schneller werden. Irgendwann werden sie sich mit annähernd Lichtgeschwindigkeit umkreisen. Schließlich könnten sie zusammenstoßen und ein noch größeres Schwarzes Loch entstehen lassen - das Herz zweier miteinander vermischter Galaxien.