Tatsächlich ist es nicht sehr schwer, die Weihnachtsgeschichte von Bethlehem hier nach Rovaniemi zu übertragen. Auch wir haben Hirten, Rentier-Hirten. Und es gibt zwar keinen Weihnachtsstern, der den drei Königen aus dem Osten den Weg weist, doch den Polarstern und das Nordlicht.
Und der Joulupukki, der finnische Weihnachtsmann, der eine kleine finnische Stadt zu Weltruhm gebracht hat:
Mein richtiges Zuhause ist der Korvatunturi- oder Ohren-Berg nahe der russischen Grenze. Dort aber bewahre ich alle Weihnachtsgeheimnisse auf, und deswegen haben meine kleinen Helfer und ich beschlossen, diese Hütte hier am Polarkreis zu bauen.
Gesichter Europas: 66. Breitengrad, Rovaniemi, Finnland -Weihnachten am Polarkreis. Eine Sendung von Marc-Christoph Wagner. Am Mikrophon begrüßt Sie Simonetta Dibbern.
Noch zwanzig Minuten bis zur Landung. Nur etwa dreißig Passagiere sitzen in der Mittagsmaschine aus Helsinki. In der ersten Reihe eine Mutter mit ihrem erst wenige Wochen alten Kind. In der Sitzreihe gegenüber ist ein älterer Herr in das Land der Träume versunken.
Mit mehreren hundert Kilometern in der Stunde geht es Richtung Norden. Aus dem Fenster sind die Küstenlinie und der zugefrorene bottnische Meerbusen zu erkennen. Aus den Schornsteinen der Stadt Oulu steigen kurze weiße Rauchfahnen, die Landschaft liegt in blau-grauem Dunst. Vielleicht als Entschädigung für den kurzen Tag brennt der Horizont in orange-roten Farben.
Die Maschine schwenkt leicht Richtung Osten. Immer dicker wird der Schnee, der die Erde bedeckt, immer dichter die Wälder, immer größer die Abstände zwischen den Ortschaften. Nur ab und an durchtrennt eine wie mit dem Rasiermesser gezogene Straße oder Trasse die Landschaft.
Hier also, in den Wäldern Lapplands hinter dem Polarkreis, ist er zuhause, davon sind zumindest die Finnen überzeugt. Nicht Santa Claus oder irgendeine andere Kopie, sondern joulupukki, der wahre, originale, einzig echte Weihnachtsmann mit seinen Rentieren und seinen fleißigen Helfern, den Zwergen. Ein einfacher, naturverbundener Mann soll er sein mit grau-braunen Kleidern, von einem Waldarbeiter kaum zu unterscheiden. Auch seine Geschenke sind schlicht – handgemachte Spielzeuge aus Holz, mal eine Orange, mal ein Apfel. Mit dem Rentierschlitten fährt er durch die dunklen Wälder, und klopft an die Türen der Häuser. Gesehen wurde er noch nie. Ob es diesen joulupukki wirklich gibt? Die junge Mutter in der ersten Reihe fände wahrscheinlich allein die Frage blasphemisch.
Natur, Wildnis, Einsamkeit. Kaum eine Region der Welt ist so dünn besiedelt: nicht einmal zwei Menschen pro Quadratkilometer leben in Finnisch Lappland. Sie sind gewöhnt an die Extreme der Natur: kurze, warme Sommer, lange, kalte Winter. Ein halbes Jahr Tag, ein halbes Jahr Nacht. Direkt am Polarkreis liegt die Hauptstadt der nördlichsten finnischen Provinz: Rovaniemi, 33.000 Einwohner. Eine Metropole für Abenteuerlustige, die von hier aus weiterreisen ans Nordkap. Für Eis- und Polarnachtsüchtige. Und für alle, die an den Weihnachtsmann glauben. Denn hier in Rovaniemi, so sagt man nicht nur in Finnland: ist der offizielle Wohnort von Joulupukki, dem finnischen Weihnachtsmann.
Und der Joulupukki, der finnische Weihnachtsmann, der eine kleine finnische Stadt zu Weltruhm gebracht hat:
Mein richtiges Zuhause ist der Korvatunturi- oder Ohren-Berg nahe der russischen Grenze. Dort aber bewahre ich alle Weihnachtsgeheimnisse auf, und deswegen haben meine kleinen Helfer und ich beschlossen, diese Hütte hier am Polarkreis zu bauen.
Gesichter Europas: 66. Breitengrad, Rovaniemi, Finnland -Weihnachten am Polarkreis. Eine Sendung von Marc-Christoph Wagner. Am Mikrophon begrüßt Sie Simonetta Dibbern.
Noch zwanzig Minuten bis zur Landung. Nur etwa dreißig Passagiere sitzen in der Mittagsmaschine aus Helsinki. In der ersten Reihe eine Mutter mit ihrem erst wenige Wochen alten Kind. In der Sitzreihe gegenüber ist ein älterer Herr in das Land der Träume versunken.
Mit mehreren hundert Kilometern in der Stunde geht es Richtung Norden. Aus dem Fenster sind die Küstenlinie und der zugefrorene bottnische Meerbusen zu erkennen. Aus den Schornsteinen der Stadt Oulu steigen kurze weiße Rauchfahnen, die Landschaft liegt in blau-grauem Dunst. Vielleicht als Entschädigung für den kurzen Tag brennt der Horizont in orange-roten Farben.
Die Maschine schwenkt leicht Richtung Osten. Immer dicker wird der Schnee, der die Erde bedeckt, immer dichter die Wälder, immer größer die Abstände zwischen den Ortschaften. Nur ab und an durchtrennt eine wie mit dem Rasiermesser gezogene Straße oder Trasse die Landschaft.
Hier also, in den Wäldern Lapplands hinter dem Polarkreis, ist er zuhause, davon sind zumindest die Finnen überzeugt. Nicht Santa Claus oder irgendeine andere Kopie, sondern joulupukki, der wahre, originale, einzig echte Weihnachtsmann mit seinen Rentieren und seinen fleißigen Helfern, den Zwergen. Ein einfacher, naturverbundener Mann soll er sein mit grau-braunen Kleidern, von einem Waldarbeiter kaum zu unterscheiden. Auch seine Geschenke sind schlicht – handgemachte Spielzeuge aus Holz, mal eine Orange, mal ein Apfel. Mit dem Rentierschlitten fährt er durch die dunklen Wälder, und klopft an die Türen der Häuser. Gesehen wurde er noch nie. Ob es diesen joulupukki wirklich gibt? Die junge Mutter in der ersten Reihe fände wahrscheinlich allein die Frage blasphemisch.
Natur, Wildnis, Einsamkeit. Kaum eine Region der Welt ist so dünn besiedelt: nicht einmal zwei Menschen pro Quadratkilometer leben in Finnisch Lappland. Sie sind gewöhnt an die Extreme der Natur: kurze, warme Sommer, lange, kalte Winter. Ein halbes Jahr Tag, ein halbes Jahr Nacht. Direkt am Polarkreis liegt die Hauptstadt der nördlichsten finnischen Provinz: Rovaniemi, 33.000 Einwohner. Eine Metropole für Abenteuerlustige, die von hier aus weiterreisen ans Nordkap. Für Eis- und Polarnachtsüchtige. Und für alle, die an den Weihnachtsmann glauben. Denn hier in Rovaniemi, so sagt man nicht nur in Finnland: ist der offizielle Wohnort von Joulupukki, dem finnischen Weihnachtsmann.