Indien
Eine Million Ärzte im Streik nach tödlicher Vergewaltigung einer Kollegin am Arbeitsplatz

In Indien sind bis zu eine Million Ärzte in einen 24-stündigen Streik getreten.

    Viele junge Frauen sitzen auf dem Boden und halten Plakate. Auf mehreren von ihnen ist zu lesen "No Safety - No Duty".
    In der indischen Millionenstadt Kolkata streiken Ärztinnen und Ärzte für besseren Schutz von medizinischem Personal, nachdem eine Ärztin vergewaltigt und ermordet wurde. (picture alliance / NurPhoto / Rupak De Chowdhuri)
    Anlass ist der Tod einer angehenden Medizinerin, die an ihrem Arbeitsplatz in einem Krankenhaus in Kalkutta vergewaltigt und getötet wurde. Ihre Familie gab an, sie sei Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden. Der Fall löste landesweite Proteste aus. Mit ihrem Streik wollen sich die Ärztinnen und Ärzte für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz einsetzen. Der Präsident der Ärztekammer sagte, Frauen machten die Mehrheit des Berufsstandes in Indien aus. Man habe auch in der Vergangenheit immer wieder ihre Sicherheit gefordert.
    Während des Streiks dürfte die medizinische Versorgung im bevölkerungsreichsten Land der Welt weitgehend lahmgelegt sein. Die Krankenhäuser teilten mit, dass man mit Lehrpersonal der medizinischen Hochschulen eine Notversorgung aufrecht erhalten wolle.
    Nach offiziellen Daten wird in Indien alle 15 Minuten ein neuer Fall von Vergewaltigung gemeldet. Premierminister Modi forderte angesichts der Proteste, Verbrechen gegen Frauen mit einer größeren Dringlichkeit zu untersuchen.
    Diese Nachricht wurde am 17.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.