"Wenn Armstrong wiederkommt, dann komme auch ich wieder..."
…, sagt Pierre Ballester schmunzelnd und blickt auf seinen Computer, in dem das Manuskript seines dritten Buchs über den texanischen Radprofi schlummert, in dem er unter anderem versucht hat, hinter die Kulissen von Lance Armstrongs Stiftung zur Krebsbekämpfung zu schauen:
"Armstrong versteckt sich hinter einer tugendhaften spanischen Wand, die da heißt 'Kampf gegen den Krebs'. Das ist eine sehr intelligente Strategie, niemand fragt mehr, was er gemacht hat, als er sieben Jahre lang die Tour de France gewonnen hat. Jetzt kommt er zurück und scheint auf Grund dieser dicken Rauchwolke, die er verbreitet, unantastbar. Denn man kann schließlich nicht jemanden attackieren, der den Krebs bekämpft, das ist die klare Message."
Pierre Ballester aber ist nicht bereit, Armstrongs Strategie zu akzeptieren - nämlich eben Krebsbekämpfung und Sport miteinander zu vermengen
"Ich bin Sportjournalist und kein Onkologe, und was das Sportliche angeht muss man daran erinnern , dass Armstrong bei der Tour '99 sechs Mal positiv war mit EPO, dass er '99 auch positiv auf Kortikoide getestet wurde und zwei Mal dank der Milde des internationalen Radsportverbands weißgewaschen wurde. Vor allem aber: 20 Zeugen haben gegen Lance Armstrong ausgesagt, darunter sieben in den USA unter Eid, bei einem Prozess Anfang 2006. Man muss bedenken: In den USA unter Eid aussagen und lügen, das zieht eine Gefängnisstrafe nach sich. Trotzdem haben sieben gegen ihn ausgesagt und versichert, dass Armstrong mit Doping in Verbindung steht. Dabei darf man nicht vergessen, dass Armstrong auf viele dieser Zeugen Druck ausgeübt hat."
Vergessen haben aber viele, so Ballester, dass Lance Armstrong zum Beispiel bereits 1996, nur drei Wochen nach seiner letzten Chemotherapie im Anschluss an seinen Hodenkrebs, Kontakt mit dem inzwischen hinreichend bekannten und anrüchigen italienischen Arzt, Professor Ferrari aufgenommen hatte und dass sich weltweit ein knappes Dutzend Wissenschaftler mit Armstrongs Fall beschäftig haben und zu ziemlich übereinstimmenden Ergebnissen gekommen sind:
"Nicht nur Franzosen, wir werden da nicht unser Fähnchen raushängen, es sind Australier dabei, Südafrikaner, Amerikaner und so weiter, die mit ihren Studien und den physiologischen Daten versichern, dass Armstrongs Leistungen unmenschlich sind, dass er sie nicht bringen konnte ohne Doping."
Dabei wäre es für Lance Armstrong, der immer betont, dass er während seiner Karriere offiziell nie positiv getestet wurde, ein Leichtes gewesen, einige Zweifel auszuräumen - zumindest, was die EPO Spuren in seinem Urin von der Tour '99 angeht:
"Die französische Anti-Doping-Agentur hatte ihm vorgeschlagen, seine Urinproben der Tour '99 noch einmal zu testen. Der Präsident der Anti-Doping-Agentur schlug ihm vor: Wir testen noch mal, im Labor ihrer Wahl, mit Experten ihrer Wahl - Armstrong sagte nein."
Nicht mal zwei Monate vor dem Start der Tour de France ist für Pierre Ballester immer noch schleierhaft, wie widerstandslos die Tourveranstalter letztlich Armstrongs Ansinnen akzeptiert haben, bei der großen Schleife noch ein Mal an den Start zu gehen:
"Der neue Chef der Tour-Veranstalter, Jean Etienne Amaury, hat anfangs durchblicken lassen, dass die Geschichte zwischen der Tour und Lance Armstrong ein wenig kompliziert, problematisch sei und dass man in einer etwas schwierigen Lage ist - Armstrong ist sofort aufs hohe Ross gestiegen, hat getönt: Was für eine schwierige Lage, was soll das Ganze - im Großen und Ganzen sagte er: Halt die Klappe. Zuvor, bei der Ankündigung seiner Rückkehr in den Radsport, hatte Armstrong sehr wohl gesagt: Wenn die Tour de France mich nicht einlädt, akzeptiere ich diese Entscheidung. Dieser Typ hat eine derartige Aura und ist in der Lage, selbst die Organisatoren so einzuschüchtern, dass sie nicht mal machen können, was sie wollen. Der juristische Begriff der Imageschädigung der Tour de France existiert nach wie vor, die Veranstalter könnten sich sehr wohl darauf berufen, aber sie tun es nicht. Dabei ist es doch so: Wenn es auf der Welt einen einzigen Radprofi gibt, der sämtliche Probleme verkörpert, denen der Radsport gerne entkommen möchte, dann ist das Lance Armstrong."
…, sagt Pierre Ballester schmunzelnd und blickt auf seinen Computer, in dem das Manuskript seines dritten Buchs über den texanischen Radprofi schlummert, in dem er unter anderem versucht hat, hinter die Kulissen von Lance Armstrongs Stiftung zur Krebsbekämpfung zu schauen:
"Armstrong versteckt sich hinter einer tugendhaften spanischen Wand, die da heißt 'Kampf gegen den Krebs'. Das ist eine sehr intelligente Strategie, niemand fragt mehr, was er gemacht hat, als er sieben Jahre lang die Tour de France gewonnen hat. Jetzt kommt er zurück und scheint auf Grund dieser dicken Rauchwolke, die er verbreitet, unantastbar. Denn man kann schließlich nicht jemanden attackieren, der den Krebs bekämpft, das ist die klare Message."
Pierre Ballester aber ist nicht bereit, Armstrongs Strategie zu akzeptieren - nämlich eben Krebsbekämpfung und Sport miteinander zu vermengen
"Ich bin Sportjournalist und kein Onkologe, und was das Sportliche angeht muss man daran erinnern , dass Armstrong bei der Tour '99 sechs Mal positiv war mit EPO, dass er '99 auch positiv auf Kortikoide getestet wurde und zwei Mal dank der Milde des internationalen Radsportverbands weißgewaschen wurde. Vor allem aber: 20 Zeugen haben gegen Lance Armstrong ausgesagt, darunter sieben in den USA unter Eid, bei einem Prozess Anfang 2006. Man muss bedenken: In den USA unter Eid aussagen und lügen, das zieht eine Gefängnisstrafe nach sich. Trotzdem haben sieben gegen ihn ausgesagt und versichert, dass Armstrong mit Doping in Verbindung steht. Dabei darf man nicht vergessen, dass Armstrong auf viele dieser Zeugen Druck ausgeübt hat."
Vergessen haben aber viele, so Ballester, dass Lance Armstrong zum Beispiel bereits 1996, nur drei Wochen nach seiner letzten Chemotherapie im Anschluss an seinen Hodenkrebs, Kontakt mit dem inzwischen hinreichend bekannten und anrüchigen italienischen Arzt, Professor Ferrari aufgenommen hatte und dass sich weltweit ein knappes Dutzend Wissenschaftler mit Armstrongs Fall beschäftig haben und zu ziemlich übereinstimmenden Ergebnissen gekommen sind:
"Nicht nur Franzosen, wir werden da nicht unser Fähnchen raushängen, es sind Australier dabei, Südafrikaner, Amerikaner und so weiter, die mit ihren Studien und den physiologischen Daten versichern, dass Armstrongs Leistungen unmenschlich sind, dass er sie nicht bringen konnte ohne Doping."
Dabei wäre es für Lance Armstrong, der immer betont, dass er während seiner Karriere offiziell nie positiv getestet wurde, ein Leichtes gewesen, einige Zweifel auszuräumen - zumindest, was die EPO Spuren in seinem Urin von der Tour '99 angeht:
"Die französische Anti-Doping-Agentur hatte ihm vorgeschlagen, seine Urinproben der Tour '99 noch einmal zu testen. Der Präsident der Anti-Doping-Agentur schlug ihm vor: Wir testen noch mal, im Labor ihrer Wahl, mit Experten ihrer Wahl - Armstrong sagte nein."
Nicht mal zwei Monate vor dem Start der Tour de France ist für Pierre Ballester immer noch schleierhaft, wie widerstandslos die Tourveranstalter letztlich Armstrongs Ansinnen akzeptiert haben, bei der großen Schleife noch ein Mal an den Start zu gehen:
"Der neue Chef der Tour-Veranstalter, Jean Etienne Amaury, hat anfangs durchblicken lassen, dass die Geschichte zwischen der Tour und Lance Armstrong ein wenig kompliziert, problematisch sei und dass man in einer etwas schwierigen Lage ist - Armstrong ist sofort aufs hohe Ross gestiegen, hat getönt: Was für eine schwierige Lage, was soll das Ganze - im Großen und Ganzen sagte er: Halt die Klappe. Zuvor, bei der Ankündigung seiner Rückkehr in den Radsport, hatte Armstrong sehr wohl gesagt: Wenn die Tour de France mich nicht einlädt, akzeptiere ich diese Entscheidung. Dieser Typ hat eine derartige Aura und ist in der Lage, selbst die Organisatoren so einzuschüchtern, dass sie nicht mal machen können, was sie wollen. Der juristische Begriff der Imageschädigung der Tour de France existiert nach wie vor, die Veranstalter könnten sich sehr wohl darauf berufen, aber sie tun es nicht. Dabei ist es doch so: Wenn es auf der Welt einen einzigen Radprofi gibt, der sämtliche Probleme verkörpert, denen der Radsport gerne entkommen möchte, dann ist das Lance Armstrong."