Mitten auf der Straße im wohlhabenden Stadtteil Chiswick bietet der Garten-Verein Abundance einen Kurs zum Basteln von Saatbomben:
"” What are these Seedbombs? – Vereinsdame: They are a mixture of seeds and chili and clay...”"
Besonders die älteren Damen Chiswicks freuen sich darüber...
"”How exciting! I want to buy one!”"
Der Kurs gehört zur Chelsea Fringe:
"”The Chelsea Fringe is an alternative gardening festival across London and beyond and its all about harnessing some of the great energy and excitement and action around community and guerilla gardening and artists and designers working in the realm of plants and landscape and all other kinds of things that come into us.
Die Chelsea Fringe ist ein alternatives Gartenfestival in ganz London, bei dem es darum geht, die Energie, Begeisterung und Aktionen von Gemeinschafts- und Guerilla-Gartengruppen sowie von Künstlern und Designern, die mit Pflanzen und Landschaften arbeiten, zusammenzubringen. ""
sagt Festival-Gründer Tim Richardson.
Der steht an der Themse in einem Pop Up-Garten im Schatten der Battersea Power Station. Das ist ein stillgelegtes Kraftwerk: geschwärztes Mauerwerk, vier modernistische Türme, die in den Himmel ragen. Und, eigens für die Fringe, ein frisch gemähter Rasen davor, auf dem ein Mann, verkleidet wie der Hutmacher in Alice im Wunderland, gerade neben einer großen, pinken Plastikskulptur tanzt. Fringe eben:
"”We don’t commission or curate, we don’t have any prizes. It’s all about freedom, giving the people the freedom to express themselves.
Wir geben keine Werke in Auftrag und wir vergeben auch keine Preise. Hier geht es allein um Freiheit; darum, Menschen die Freiheit zu geben, sich auszudrücken.""
Wie die 50 Menschen aus kleinen Wissenschafts- und Kunstorganisationen, die sich in Battersea bis zu den Knien in Erde einpflanzen ließen und in einer Mischung aus Freilichttheater und Speaker’s Corner Reden über Themen wie "How to be an artist in uncertain times" und "crowd-sourcing solar data" hielten. Oder die Künstlerin Adele Howitt, die für die Fringe einen Garten in einem Taxi gepflanzt hat.
An einer Hauptstraße an der Victoria Station läuft man leicht an dem winzigen Office Garden vorbei.
"”I would not have noticed it...”"
Die Installation steht vor einem Bürohaus hinter einer schwarzen Reling. Aus den Schubladen eines Schreibtisches spießen Lupinen und Geranien.
"I can see plants, I can see greenery everywhere. Why not, it brightens the place up!"
Eine Reise zur Chelsea Fringe ist wie eine Schatzsuche.
Einmal mit der Bahn quer durch die Stadt ins Südlondoner Peckham...
...Im Hof einer alten Kofferfabrik steht Gartendesignerin Anna Rose Hughes.
"”I’m just opening the door of the loo, into which a farn has been planted, it’s taking over completely...”"
Hughes hat einen Garten in der Herrentoilette einer ehemaligen Koffer-Fabrik gepflanzt.
Farnen bersten aus Wassertanks und Kloschüsseln. Draußen im kleinen Hof vor dem Toilettenblock säumen Beete mit Waldblumen die alten Gemäuer.
"”It doesn’t smell of toilet!”"
Der Garten ist eine richtige Oase und wird von den Künstlern aus den benachbarten, heruntergekommenen Studios genutzt. Hughes hat für ihr Projekt einen Container voll Bauschutt aus dem Hof geschleppt.
"”For me it was a real chance to showcase myself and my ideas. I didn’t have a brief!
Dieser Garten ist für mich eine richtige Chance, meine Ideen zu präsentieren.""
Klimawandel, Großbritannien in Zeiten umfangreicher Sozialstaatsreformen, die Isolation der Menschen in einer unablässig wachsenden Großstadt: Diese Themen kommentiert die Fringe in ihrer eigenen, verspielten Art. Ist sie deshalb die Anti-Chelsea Flower Show? Eher eine Erweiterung, finden die Macher der Fringe.
Gründer Tim Richardson nochmal:
"”If you think of the Chelsea Flower Show as high fashion, haute couture, we are the street style equivalent.
Die Chelsea Fringe ist der "Street Style" zur "Haute Couture" der Chelsea Flower Show.""
Dass Street Style den Glamour nicht ausschließt, beweist "the cocktail gardener" Lottie Muir. Auf dem Dach des winzigen Brunel Museums steht ihre selbst gebastelte Bar, behangen mit dem an englischen Wegesrändern allgegenwärtigen Wiesenkerbel.
Mittdreißiger, Studenten und Bewohner des wenig bekannten Stadtteils Rotherhithe sitzen davor, umgeben von Jasmin, Edelwicke und Erdbeerbeeten.
Alle Cocktails werden mit Kräutern direkt aus dem Dachgarten gemixt.
"”The essence of gardening is primarily getting your hands dirty, if you get to eat something at the end of it, even better drink something, then that to me is gardening at it’s best!
Für mich geht es beim Gärtnern darum, die Hände schmutzig zu machen; wenn man am Ende etwas zu essen oder sogar zu trinken ernten kann, um so besser!""
Eine Gemeinsamkeit gibt es also doch zwischen der Chelsea Fringe und der Chelsea Flower Show, bei der in vier Tagen traditionell mehr als 1.000 Champagnerflaschen geleert werden.
"”We are an obsessed Nation. Gardening and alcohol are probably our two greatest obsessions. So to put them together seems to be perfect for your average eccentric Englishman!
Wir sind eine Nation, die vom Gärtnern und von Alkohol besessen ist. Die Kombination ist für viele Briten perfekt! ”"
"” What are these Seedbombs? – Vereinsdame: They are a mixture of seeds and chili and clay...”"
Besonders die älteren Damen Chiswicks freuen sich darüber...
"”How exciting! I want to buy one!”"
Der Kurs gehört zur Chelsea Fringe:
"”The Chelsea Fringe is an alternative gardening festival across London and beyond and its all about harnessing some of the great energy and excitement and action around community and guerilla gardening and artists and designers working in the realm of plants and landscape and all other kinds of things that come into us.
Die Chelsea Fringe ist ein alternatives Gartenfestival in ganz London, bei dem es darum geht, die Energie, Begeisterung und Aktionen von Gemeinschafts- und Guerilla-Gartengruppen sowie von Künstlern und Designern, die mit Pflanzen und Landschaften arbeiten, zusammenzubringen. ""
sagt Festival-Gründer Tim Richardson.
Der steht an der Themse in einem Pop Up-Garten im Schatten der Battersea Power Station. Das ist ein stillgelegtes Kraftwerk: geschwärztes Mauerwerk, vier modernistische Türme, die in den Himmel ragen. Und, eigens für die Fringe, ein frisch gemähter Rasen davor, auf dem ein Mann, verkleidet wie der Hutmacher in Alice im Wunderland, gerade neben einer großen, pinken Plastikskulptur tanzt. Fringe eben:
"”We don’t commission or curate, we don’t have any prizes. It’s all about freedom, giving the people the freedom to express themselves.
Wir geben keine Werke in Auftrag und wir vergeben auch keine Preise. Hier geht es allein um Freiheit; darum, Menschen die Freiheit zu geben, sich auszudrücken.""
Wie die 50 Menschen aus kleinen Wissenschafts- und Kunstorganisationen, die sich in Battersea bis zu den Knien in Erde einpflanzen ließen und in einer Mischung aus Freilichttheater und Speaker’s Corner Reden über Themen wie "How to be an artist in uncertain times" und "crowd-sourcing solar data" hielten. Oder die Künstlerin Adele Howitt, die für die Fringe einen Garten in einem Taxi gepflanzt hat.
An einer Hauptstraße an der Victoria Station läuft man leicht an dem winzigen Office Garden vorbei.
"”I would not have noticed it...”"
Die Installation steht vor einem Bürohaus hinter einer schwarzen Reling. Aus den Schubladen eines Schreibtisches spießen Lupinen und Geranien.
"I can see plants, I can see greenery everywhere. Why not, it brightens the place up!"
Eine Reise zur Chelsea Fringe ist wie eine Schatzsuche.
Einmal mit der Bahn quer durch die Stadt ins Südlondoner Peckham...
...Im Hof einer alten Kofferfabrik steht Gartendesignerin Anna Rose Hughes.
"”I’m just opening the door of the loo, into which a farn has been planted, it’s taking over completely...”"
Hughes hat einen Garten in der Herrentoilette einer ehemaligen Koffer-Fabrik gepflanzt.
Farnen bersten aus Wassertanks und Kloschüsseln. Draußen im kleinen Hof vor dem Toilettenblock säumen Beete mit Waldblumen die alten Gemäuer.
"”It doesn’t smell of toilet!”"
Der Garten ist eine richtige Oase und wird von den Künstlern aus den benachbarten, heruntergekommenen Studios genutzt. Hughes hat für ihr Projekt einen Container voll Bauschutt aus dem Hof geschleppt.
"”For me it was a real chance to showcase myself and my ideas. I didn’t have a brief!
Dieser Garten ist für mich eine richtige Chance, meine Ideen zu präsentieren.""
Klimawandel, Großbritannien in Zeiten umfangreicher Sozialstaatsreformen, die Isolation der Menschen in einer unablässig wachsenden Großstadt: Diese Themen kommentiert die Fringe in ihrer eigenen, verspielten Art. Ist sie deshalb die Anti-Chelsea Flower Show? Eher eine Erweiterung, finden die Macher der Fringe.
Gründer Tim Richardson nochmal:
"”If you think of the Chelsea Flower Show as high fashion, haute couture, we are the street style equivalent.
Die Chelsea Fringe ist der "Street Style" zur "Haute Couture" der Chelsea Flower Show.""
Dass Street Style den Glamour nicht ausschließt, beweist "the cocktail gardener" Lottie Muir. Auf dem Dach des winzigen Brunel Museums steht ihre selbst gebastelte Bar, behangen mit dem an englischen Wegesrändern allgegenwärtigen Wiesenkerbel.
Mittdreißiger, Studenten und Bewohner des wenig bekannten Stadtteils Rotherhithe sitzen davor, umgeben von Jasmin, Edelwicke und Erdbeerbeeten.
Alle Cocktails werden mit Kräutern direkt aus dem Dachgarten gemixt.
"”The essence of gardening is primarily getting your hands dirty, if you get to eat something at the end of it, even better drink something, then that to me is gardening at it’s best!
Für mich geht es beim Gärtnern darum, die Hände schmutzig zu machen; wenn man am Ende etwas zu essen oder sogar zu trinken ernten kann, um so besser!""
Eine Gemeinsamkeit gibt es also doch zwischen der Chelsea Fringe und der Chelsea Flower Show, bei der in vier Tagen traditionell mehr als 1.000 Champagnerflaschen geleert werden.
"”We are an obsessed Nation. Gardening and alcohol are probably our two greatest obsessions. So to put them together seems to be perfect for your average eccentric Englishman!
Wir sind eine Nation, die vom Gärtnern und von Alkohol besessen ist. Die Kombination ist für viele Briten perfekt! ”"