Auf dem Gelände des Schulzentrums im niedersächsischen Dörpen werden nicht nur Lerninhalte festgeklopft. Bauarbeiter hämmern und stemmen Stahlträger über Baugerüste: eine Mensa soll hier entstehen. Noch ist alles im Rohbau- aber daran sind die zum Unterricht vorbeiströmenden Lehrer und Schüler allmählich gewöhnt. Wie die Bauarbeiter werkeln auch sie an einem riesigen Reformprojekt herum. Das Emsland kämpft als Bildungsregion in Niedersachsen an vorderster Front einer Qualifizierungsmaßnahme, die vor allem von der Lehrerschaft Opfer fordert. Bernd Schwarz leitet die Haupt- und Realschule in Bernd Busemanns Heimatort Dörpen.
" Es war wirklich so, dass in zwei Jahren sehr viel an Reformen - die so genannten Blitzeinschläge von oben -gekommen sind, was dann in die Schulen rein gebracht worden ist. Das hat auch zu vielen Irritationen geführt: Dass Lehrkräfte sich häufig überfordert fühlten und alles auf einmal in die Schulen rein kam. So dass die Hauptaufgabe darin bestanden hat, dass wir versucht haben zu kanalisieren: Was ist Priorität? Wo fangen wir an? Und was versuchen wir systematisch dann weiterzuentwickeln. "
Reformprojekt Nummer eins: Die Entwicklung zur eigenverantwortlichen Schule. Hier soll sich die Schule selbst auf den Prüfstand heben. In so genannten Selbstevaluationstests geben Lehrer, Schüler und Eltern in anonymen Fragebögen Anregungen und Kritik zu ihrer Schule ab. Diese werden von der Bertelsmannstiftung wissenschaftlich ausgewertet und dann wieder in die Schule zurückgetragen.
" Wir bekommen praktisch einen Spiegel vorgehalten über unsere Arbeit an der Schule. Qualitativ: Wie gut sind wir oder wo haben wir etwas zu verbessern. Eltern werden zum Beispiel danach gefragt: Würden Sie ihr Kind auf diese Schule schicken ? Würden Sie auch Bekannten empfehlen, ihr Kind auf diese Schule zu schicken? Und gerade in diesem Bereich haben wir eine 89-prozentige Zufriedenheit feststellen können, was uns ermutigt, so weiterzumachen. "
Projekt Nummer zwei: Ganztagsangebote. Dafür wird nicht nur auf dem Rohbau der Mensa gestemmt: Ganz ohne zusätzliche Lehrkräfte soll das Angebot vorerst laufen. Das Schulzentrum in Dörpen erfüllt deshalb zur Zeit nur die Minimalanforderung von drei Tagen in der Woche, bedauert Bernd Schwarz.
" Da war die Elternschaft gefordert: Wir haben mit dem Schulelternrat überlegt: Wie kriegen wir das überhaupt hin? Und das konnten wir nur mit Hilfe unseres Schulträgers, der zusätzliche Mittel zur Verfügung stellt für externe Kräfte den Ganztagsbetrieb zu fahren. Wir haben jetzt vom MK die Nachricht bekommen, dass ab dem 1.8.2008 ja die Ganztagsschule auch Lehrerstunden zur Verfügung gestellt bekommt, wie wir das auch schon immer gewünscht haben. "
Rund 600 und damit die Hälfte aller Schüler und Schülerinnen des gesamten Schulzentrums nehmen das Angebot mittlerweile an. Beispiel Heiko Blaschke: der Schüler lernt nachmittags Erste Hilfe und wendet das Erlernte vormittags als Pausensanitäter an.
" Wir laufen so mit den Westen übern Schulhof und wenn dann was passiert, helfen wir. Es ist letztens einer zusammengebrochen, haben wir den Krankenwagen gerufen. Bis zur zehnten Klasse müssen wir das zu Ende machen, dann haben wir den Erste Hilfe Schein. "
Immer neue Projekte: Um das leisten zu können, müssen auch die Lehrer Fortbildungsmaßnahmen besuchen und viele stöhnen unter der Mehrbelastung. Von der größten Bildungsreform aller Zeiten wird da gesprochen. Stellvertretende Schulleiterin Mathilde Uhlenberg:
" Dass das erheblich mehr Arbeit ist, lässt sich gar nicht verleugnen. Aber wir sehen das auch positiv und hoffen auf bessere Unterrichtsqualität und auf bessere Abschlüsse, die unsere Schüler dadurch erreichen werden. "
Der Bau der Mensa in Dörpen soll Mitte des Jahres abgeschlossen sein, das Großprojekt Bildungsreform wird aber wohl noch wesentlich länger eine Baustelle bleiben.
" Es war wirklich so, dass in zwei Jahren sehr viel an Reformen - die so genannten Blitzeinschläge von oben -gekommen sind, was dann in die Schulen rein gebracht worden ist. Das hat auch zu vielen Irritationen geführt: Dass Lehrkräfte sich häufig überfordert fühlten und alles auf einmal in die Schulen rein kam. So dass die Hauptaufgabe darin bestanden hat, dass wir versucht haben zu kanalisieren: Was ist Priorität? Wo fangen wir an? Und was versuchen wir systematisch dann weiterzuentwickeln. "
Reformprojekt Nummer eins: Die Entwicklung zur eigenverantwortlichen Schule. Hier soll sich die Schule selbst auf den Prüfstand heben. In so genannten Selbstevaluationstests geben Lehrer, Schüler und Eltern in anonymen Fragebögen Anregungen und Kritik zu ihrer Schule ab. Diese werden von der Bertelsmannstiftung wissenschaftlich ausgewertet und dann wieder in die Schule zurückgetragen.
" Wir bekommen praktisch einen Spiegel vorgehalten über unsere Arbeit an der Schule. Qualitativ: Wie gut sind wir oder wo haben wir etwas zu verbessern. Eltern werden zum Beispiel danach gefragt: Würden Sie ihr Kind auf diese Schule schicken ? Würden Sie auch Bekannten empfehlen, ihr Kind auf diese Schule zu schicken? Und gerade in diesem Bereich haben wir eine 89-prozentige Zufriedenheit feststellen können, was uns ermutigt, so weiterzumachen. "
Projekt Nummer zwei: Ganztagsangebote. Dafür wird nicht nur auf dem Rohbau der Mensa gestemmt: Ganz ohne zusätzliche Lehrkräfte soll das Angebot vorerst laufen. Das Schulzentrum in Dörpen erfüllt deshalb zur Zeit nur die Minimalanforderung von drei Tagen in der Woche, bedauert Bernd Schwarz.
" Da war die Elternschaft gefordert: Wir haben mit dem Schulelternrat überlegt: Wie kriegen wir das überhaupt hin? Und das konnten wir nur mit Hilfe unseres Schulträgers, der zusätzliche Mittel zur Verfügung stellt für externe Kräfte den Ganztagsbetrieb zu fahren. Wir haben jetzt vom MK die Nachricht bekommen, dass ab dem 1.8.2008 ja die Ganztagsschule auch Lehrerstunden zur Verfügung gestellt bekommt, wie wir das auch schon immer gewünscht haben. "
Rund 600 und damit die Hälfte aller Schüler und Schülerinnen des gesamten Schulzentrums nehmen das Angebot mittlerweile an. Beispiel Heiko Blaschke: der Schüler lernt nachmittags Erste Hilfe und wendet das Erlernte vormittags als Pausensanitäter an.
" Wir laufen so mit den Westen übern Schulhof und wenn dann was passiert, helfen wir. Es ist letztens einer zusammengebrochen, haben wir den Krankenwagen gerufen. Bis zur zehnten Klasse müssen wir das zu Ende machen, dann haben wir den Erste Hilfe Schein. "
Immer neue Projekte: Um das leisten zu können, müssen auch die Lehrer Fortbildungsmaßnahmen besuchen und viele stöhnen unter der Mehrbelastung. Von der größten Bildungsreform aller Zeiten wird da gesprochen. Stellvertretende Schulleiterin Mathilde Uhlenberg:
" Dass das erheblich mehr Arbeit ist, lässt sich gar nicht verleugnen. Aber wir sehen das auch positiv und hoffen auf bessere Unterrichtsqualität und auf bessere Abschlüsse, die unsere Schüler dadurch erreichen werden. "
Der Bau der Mensa in Dörpen soll Mitte des Jahres abgeschlossen sein, das Großprojekt Bildungsreform wird aber wohl noch wesentlich länger eine Baustelle bleiben.