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Eine süße Entdeckung im Weltraum

Die Bausteine von Sternen und Planeten findet man in riesigen Wolken aus Gas und Staub. Diese Wolken bestehen vorwiegend aus Wasserstoff- und Heliumteilchen, den leichtesten und einfachsten chemischen Elementen. Zwar sind die Teilchen weit verteilt, doch können solche Wolken sich über viele Lichtjahre ausdehnen. So gibt es viel Materie – genug, dass viele Sterne aus einer Wolke geboren werden.

Damond Benningfield |
    Auch haben Astronomen die chemischen "Unterschriften" von mehr als 100 verschiedenen Molekülen in diesen Wolken entdeckt – solche, die für die Entstehung von Leben auf der Erde sorgten eingeschlossen. Eine der neuesten Entdeckungen ist Glycolaldehyd – eine einfache Form des Zuckers, die mit unserem normalen Zucker verwandt ist.

    Im Mai entdeckten die Astronomen Frank Lovas, Jan Hollis und Philip Jewell das Molekül. Sie fanden es in einer Wolke, die etwa 26 000 Lichtjahre von uns entfernt ist – in der Nähe des Milchstraßenzentrums. Mit Radioteleskopen im US-Bundesstaat Arizona entdeckten sie den "süßen" Fingerabdruck.

    Glycolaldehyd kann sich mit anderen Molekülen zu Glukose verbinden – dem Fruchtzucker, und zu Ribose – einem Bestandteil in den Säuren der DNA.

    In ähnlichen Wolken hat man zuvor andere Moleküle entdeckt, die Bausteine fürs Leben sind. Die Entdeckungen lassen darauf schließen, dass mindestens ein Teil der Materie, die für die Entwicklung von Leben nötig ist, bereits im Weltraum entsteht – lange bevor Sterne und Planeten aus solchen Wolken geboren werden. Die Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Leben war also schon da, lange bevor unsere Erde entstanden ist.