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Eine Werbeagentur für alle Hochschulen?

    Der Überlebenskampf der Unis hat gerade erst begonnen, denn die jahrzehntelang zugesicherten öffentlichen Gelder - unabhängig vom Marktwert der jeweiligen Uni - gehören der Vergangenheit an. Zusätzlich müsen sich die deutschen Hochschulen zunehmend auch dem internationalen Wettbewerb stellen, da immer mehr ausländische Universitäten auf den Markt drängen. "Die fetten Jahre sind vorbei", konstatiert dann auch Lutz Thieme von der Technischen Universität Dresden. Die Lösung hat der Kommunikations-Experte aber gleich vor Augen. Professionelle Beratung und Unterstützung beim Wettbewerb um Studierende, Wissenschaftler und Forschungsgelder kann am besten eine Art Werbe-Agentur in eigener Sache leisten. Unter Federführung der TU Dresden wollen sich nun die Berliner Hochschule der Künste, die Uni Dortmund, die TU Hamburg-Harburg, die Uni Mannheim und die FH Potsdam zu einem Verbund zusammenschließen, um ihre eigenen PR-Erfahrungen weiter zu streuen und ein Kompetenzzentrum für Hochschulmarketing zu gründen.

    Weniger auf Broschüren, auffällige Events und Internet-Auftritte will man sich stützen, sondern viel mehr auf die seriöse Arbeit eines Beratungsbüro. Und eines ist sicher: das Insider-Wissen der Hochschul-Experten ist von entscheidender Bedeutung. Christine Faber von der Berliner Hochschule der Künste: "Ganz viele Entscheidungen an einer Uni fallen in Gremien. Niemand von außen weiß, wie man entsprechende Anträge an den Akademischen Senat oder den Institutsrat schreibt". Allen Beteiligten ist klar, dass es zwar Beratungsbedarf gibt, ob die Hochschulen aber auch über ein entsprechendes Budget verfügen, solche Beratungsleistungen dann einzukaufen, das wird man erst am Ende der Testphase beurteilen können. Doch erst einmal bietet das Kompetenzzentrum ab Herbst Hochschulen in ganz Deutschland professionelle Beratung und Unterstützung.

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