Beim Klavierspielen und bei vielen Alltagstätigkeiten, ist die Sensibilität der Finger – unser Tastsinn – entscheidend. Wie es ist, wenn der Tastsinn fehlt, weiß jeder, der schon einmal mit einer betäubten Backe vom Zahnarzt kam. "Man kann kaum noch richtig sprechen, doch der Grund ist nicht, dass die Muskulatur beeinträchtig ist, sondern die Sensorik und damit die Rückmeldung", erklärt Hubert Dinse, Neurobiologe an der Universität Bochum. Er meint, dass gleiches auch für die Finger gilt, und daher der schwindende Tastsinn im Alter weitergehende Folgen für die Feinmotorik hat. Daher hat Dinse ein Trainingsprogramm für den Tastsinn entwickelt. Dinse: "Wir kleben eine kleine Lautsprechermembran von etwa einem Zentimeter Durchmesser den Versuchspersonen mit so einer Art Tesaband um den Finger und diese Membran stimuliert jetzt zeitgleich die Hautpunkte, die darunter liegen." Die Membran wird durch einen umgebauten Walkman einmal pro Sekunde angeregt. Das ganze geht für ein paar Stunden und ist für die Versuchspersonen kaum spürbar. Trotzdem hat das harmlose Experiment beeindruckende Folgen. Dinse: "Wir konnten zeigen, dass sich selbst bei 90jährigen Versuchspersonen das Tastvermögen verbesserte. Wir konnten dadurch das Tastvermögen von 80jährigen auf den Stand von 50jährigen bringen."
Dinse suchte auch nach der neurologischen Ursache der Verbesserung und fand sie im für den Tastsinn des Zeigefingers zuständigen Hirnareal. Das wurde durch das Training immer größer und aktiver. Ein weiterer Versuch zeigte, dass dieser Effekt noch gesteigert werden kann, wenn zusätzlich zum Trainingsprogramm auch noch Amphetamine geschluckt werden. Dinse: "Unter dieser Amphetamingabe verdoppelte sich das Lernvermögen des Tastsinns wie ohne das Amphetamin." Einen allgemeinen Ratschlag, zur Verbesserung der Lernleistungen Amphetamine zu schlucken, will Dinse damit aber nicht verbinden.
[Quelle: Kristin Raabe]
Dinse suchte auch nach der neurologischen Ursache der Verbesserung und fand sie im für den Tastsinn des Zeigefingers zuständigen Hirnareal. Das wurde durch das Training immer größer und aktiver. Ein weiterer Versuch zeigte, dass dieser Effekt noch gesteigert werden kann, wenn zusätzlich zum Trainingsprogramm auch noch Amphetamine geschluckt werden. Dinse: "Unter dieser Amphetamingabe verdoppelte sich das Lernvermögen des Tastsinns wie ohne das Amphetamin." Einen allgemeinen Ratschlag, zur Verbesserung der Lernleistungen Amphetamine zu schlucken, will Dinse damit aber nicht verbinden.
[Quelle: Kristin Raabe]