
Der Gouverneur der südrussischen Region Lipetsk hat die Bevölkerung aufgerufen, nicht mehr ihre Häuser zu verlassen. In dieser Region befinden sich Einheiten Prigoschins. Aus der Ukraine kommend hatte er mit seinen Kämpfern zunächst Rostow am Don erreicht. Dort befindet sich das Befehlszentrum der russischen Armee für den Angriffskrieg auf die Ukraine. Inzwischen werden russische Luftangriffe auf einen Konvoi der Söldner in der Nähe von Woronesch gemeldet. Diese Stadt liegt zwischen Rostow und Moskau etwa 500 Kilometer von der russischen Hauptstadt entfernt. Die britische BBC verifizierte ein Video, das einen LKW-Konvoi der Privatarmee auf der Autobahn Richtung Moskau zeigt.
Der Machtkampf zwischen Prigoschin und Putin ist damit offen entbrannt. Der Kreml-Chef hatte am Vormittag in einer Fernsehansprache Prigoschins Söldnergruppe als "Verräter" bezeichnet. Prigoschin hielt daraufhin Putin vor, die Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Söldner falsch einzuschätzen. Sie alle seien "Patrioten ihrer Heimat". Prigoschins hatte zuletzt die russische Armee bei ihren Angriffen auf die Ukraine unterstützt - zugleich aber scharfe Kritik an der Strategie des Kreml geübt. Er warf der russischen Armee zudem vor, seine Söldner beschossen zu haben.
Diese Nachricht wurde am 24.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.