Mitte/ Ende April ist es wieder so weit, dann werden für weitere Versuche erneut Heilpflanzenarten aus China ins Freie gesetzt. Seit 1999 zieht der Agrarwissenschaftler Ulrich Bomme die exotischen Gewächse auf. Sie tragen Namen wie "chinesisches Hasenohr", "sibirisches Herzgespann" oder "Fang Feng" - Pflanzenarten, die in der Medizin auch hierzulande Verwendung finden. Ulrich Bomme von der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft hat in Zusammenarbeit mit Kollegen aus der Botanik und Medizin von etwa 600 bekannten chinesischen Heilpflanzen 16 für den Anbau in Deutschland ausgewählt.
Wir haben diese Arten ausgesucht aufgrund der ungefähren Bedarfsmengen in Deutschland, aufgrund eventueller Probleme bei den Importen und natürlich auch aufgrund ihrer Machbarkeit, das heißt, es mussten Pflanzenarten sein, die unter unseren Klimabedingungen überhaupt anbaubar sind.
Ein Blick auf die Versuchsreihen im Gewächshaus zeigt, wie unterschiedlich die Setzlinge sprießen. Zur besseren Keimung wurden bei manchen Arten die Samen vorgequollen. Auch das Einhalten bestimmter Temperaturen während der Keimphase tat dem weiteren Wachstum gut. Qualität und Herkunft des Saatguts sind weitere Themen, mit denen sich Ulrich Bomme in den letzten Jahren beschäftigt hat. Die Vielfalt der Probleme war enorm und wäre für heimische Landwirte kaum zu meistern gewesen. Schon wegen des teuren, oft wenig keimfähigen Saatguts sowie dem großen Zeitaufwand. Bald soll jedoch eine Anleitung über Anbau und Pflege chinesischer Heilpflanzen herausgegeben werden. Außerdem wird es in Deutschland produziertes Saatgut geben. Für Landwirte mit Erfahrung könnte es dann interessant werden, selber den Anbau zu wagen.
"Zunächst einmal müssen es wirklich versierte, etablierte Betriebe sein, die schon seit vielen Jahren übliche Heilpflanzen wie Baldrian, wie Pfefferminze, wie Zitronenmelisse kultivieren und auch über die entsprechenden Aufbereitungsanlagen, Trocknungsanlagen, Schneideanlagen usw. verfügen. Ganz wichtig ist selbstverständlich das pflanzenbauliche Know-how dieser Arten. Dann gehört dazu, dass selbstverständlich nur dieses geprüfte und definierte Ausgangssaatgut verwendet wird, weil anderes Material, wie wir selber leidvoll erkennen mussten, durchaus nicht immer den Anforderungen entsprechen muss."
Neben der Freude an den fremden Pflanzen, die nun auch in Deutschland wachsen, muss ein Anbau gut durchdacht sein. Denn der Markt hierfür ist eng, die Zahl der Abnehmer sehr begrenzt und die Partner für einen festen Vertragsanbau, etwa Kliniken und Großhändler, müssen erst noch gewonnen werden. Vorteile der heimischen Produktion gegenüber Importware gibt es jedoch und die könnten in Zukunft für den Erfolg des Projekts eine Rolle spielen.
"Das gilt insbesondere für Schwermetalle. Hier haben wir immer wieder Informationen bekommen, dass bei manchen Importchargen doch diese Schwermetalle in erschreckend hohen Mengen zu finden sind und das bedeutet für die jeweiligen Abnehmer immense Untersuchungskosten, die bei uns von vornherein eigentlich auszuschließen sind. Im Klartext bedeutet das, dass Abnehmer, die hier im Inland solche Pflanzen anbauen lassen sicherlich von einem höheren Sicherheitsstandard ausgehen können als bei der Originalimportware, wo sie ja die Vorgeschichte des Anbaus überhaupt nicht kennen. Bei uns ist solch eine lückenlose Dokumentation dann möglich und kann auch vorgeschrieben werden, sodass also die Geschichte dieser Pflanze vom Saatkorn bis zur fertigen Droge absolut transparent dargestellt werden kann."
Von ernsthafter Konkurrenz gegenüber der Produktion von Heilpflanzen in China, wird seitens der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft nicht gesprochen. Es geht vielmehr um Zusammenarbeit. Auch fehlen noch manche Forschungsergebnisse zur Heilkraft der in Deutschland angepflanzten Arten. Ein in China geernteter Medizinalrhabarber oder Fang Feng muss in seiner Wirkung nicht identisch sein mit dem in Deutschland aufgezogenen. Boden und Klimaeinflüsse können hier eine wichtige Rolle spielen.
Wir haben diese Arten ausgesucht aufgrund der ungefähren Bedarfsmengen in Deutschland, aufgrund eventueller Probleme bei den Importen und natürlich auch aufgrund ihrer Machbarkeit, das heißt, es mussten Pflanzenarten sein, die unter unseren Klimabedingungen überhaupt anbaubar sind.
Ein Blick auf die Versuchsreihen im Gewächshaus zeigt, wie unterschiedlich die Setzlinge sprießen. Zur besseren Keimung wurden bei manchen Arten die Samen vorgequollen. Auch das Einhalten bestimmter Temperaturen während der Keimphase tat dem weiteren Wachstum gut. Qualität und Herkunft des Saatguts sind weitere Themen, mit denen sich Ulrich Bomme in den letzten Jahren beschäftigt hat. Die Vielfalt der Probleme war enorm und wäre für heimische Landwirte kaum zu meistern gewesen. Schon wegen des teuren, oft wenig keimfähigen Saatguts sowie dem großen Zeitaufwand. Bald soll jedoch eine Anleitung über Anbau und Pflege chinesischer Heilpflanzen herausgegeben werden. Außerdem wird es in Deutschland produziertes Saatgut geben. Für Landwirte mit Erfahrung könnte es dann interessant werden, selber den Anbau zu wagen.
"Zunächst einmal müssen es wirklich versierte, etablierte Betriebe sein, die schon seit vielen Jahren übliche Heilpflanzen wie Baldrian, wie Pfefferminze, wie Zitronenmelisse kultivieren und auch über die entsprechenden Aufbereitungsanlagen, Trocknungsanlagen, Schneideanlagen usw. verfügen. Ganz wichtig ist selbstverständlich das pflanzenbauliche Know-how dieser Arten. Dann gehört dazu, dass selbstverständlich nur dieses geprüfte und definierte Ausgangssaatgut verwendet wird, weil anderes Material, wie wir selber leidvoll erkennen mussten, durchaus nicht immer den Anforderungen entsprechen muss."
Neben der Freude an den fremden Pflanzen, die nun auch in Deutschland wachsen, muss ein Anbau gut durchdacht sein. Denn der Markt hierfür ist eng, die Zahl der Abnehmer sehr begrenzt und die Partner für einen festen Vertragsanbau, etwa Kliniken und Großhändler, müssen erst noch gewonnen werden. Vorteile der heimischen Produktion gegenüber Importware gibt es jedoch und die könnten in Zukunft für den Erfolg des Projekts eine Rolle spielen.
"Das gilt insbesondere für Schwermetalle. Hier haben wir immer wieder Informationen bekommen, dass bei manchen Importchargen doch diese Schwermetalle in erschreckend hohen Mengen zu finden sind und das bedeutet für die jeweiligen Abnehmer immense Untersuchungskosten, die bei uns von vornherein eigentlich auszuschließen sind. Im Klartext bedeutet das, dass Abnehmer, die hier im Inland solche Pflanzen anbauen lassen sicherlich von einem höheren Sicherheitsstandard ausgehen können als bei der Originalimportware, wo sie ja die Vorgeschichte des Anbaus überhaupt nicht kennen. Bei uns ist solch eine lückenlose Dokumentation dann möglich und kann auch vorgeschrieben werden, sodass also die Geschichte dieser Pflanze vom Saatkorn bis zur fertigen Droge absolut transparent dargestellt werden kann."
Von ernsthafter Konkurrenz gegenüber der Produktion von Heilpflanzen in China, wird seitens der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft nicht gesprochen. Es geht vielmehr um Zusammenarbeit. Auch fehlen noch manche Forschungsergebnisse zur Heilkraft der in Deutschland angepflanzten Arten. Ein in China geernteter Medizinalrhabarber oder Fang Feng muss in seiner Wirkung nicht identisch sein mit dem in Deutschland aufgezogenen. Boden und Klimaeinflüsse können hier eine wichtige Rolle spielen.