Die Delegation des Auswärtigen Ausschusses, die heute einen dreitägigen Besuch beginnen wollte, kritisierte die Entscheidung scharf und verlangte eine Erklärung. Das tunesische Außenministerium hatte laut Delegation lediglich mitgeteilt, die Einreise sei wegen nicht näher benannter Vorbehalte verweigert worden. Die Delegation wollte sich mit Vertretern der Zivilgesellschaft, Gewerkschaften und der Opposition treffen.
Die EU und Tunesien hatten Mitte Juli ein umfassendes Migrationsabkommen geschlossen. Es soll Menschen von irregulärer Migration in die EU abhalten und den gemeinsamen Kampf gegen Schleuser verbessern. Tunesien soll finanzielle Unterstützung in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro erhalten. In einer Debatte im Europaparlament hatten Abgeordnete mehrerer Fraktionen das Abkommen kritisiert. Der Regierung in Tunis wurde vorgeworfen, Flüchtlinge aus Subsahara-Afrika zu misshandeln.
Diese Nachricht wurde am 15.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.