
Man sollte nichts ausschließen, sagte die frühere estnische Ministerpräsidentin am Rande eines Gesprächs mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Kiew. Die Einheiten für eine mögliche Friedenstruppe könnten nach Kallas' Einschätzung aus EU-Ländern kommen, die bereits eine Truppenentsendung unter bestimmten Bedingungen signalisiert haben. Dazu zählen zum Beispiel Frankreich oder die baltischen Staaten.
Selenskyj hatte sich in der abgelaufenen Woche erstmals zu Verhandlungen mit Russland bereit erklärt, auch wenn Moskau die besetzten Gebiete nicht sofort zurückgeben sollte. Voraussetzung sei allerdings, dass die NATO den übrigen Teil der Ukraine unter ihren Schutzschirm stelle.
Unterdessen wurden weitere Todesopfer durch die russischen Angriffe gemeldet. Russlands Armee soll laut Kiew im November die bisher höchsten Verluste innerhalb eines Monats seit Beginn des Krieges verzeichnet haben. Insgesamt seien es fast 46.000 Gefallene oder Verwundete, hieß es. Überprüfen lassen sich die Angaben derzeit nicht.
Laut neueren, von Experten als glaubwürdig bewertete Darstellungen unter anderem der BBC sind im Ukrainekrieg bisher insgesamt weit mehr als 100.000 Soldaten und Kämpfer gefallen. Hinzu kommen mehrere Hunderttausend Schwerverletzte und mehr als 10.000 getötete Zivilisten. Beide Kriegsseiten machen keine detaillierten Angaben, auch um die Kriegsmoral nicht zu schwächen. Zugleich wollen Russland und die Ukraine möglichst niedrige Angaben über die eigenen Verluste und möglichst hohe über die des Gegners im Umlauf wissen.
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Diese Nachricht wurde am 02.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.