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Einschlagendes Leben

Alles Gute kommt bekanntlich von oben. Zumindest, wenn man dem Sprichwort Glauben schenkt. Nach Ansicht zahlreicher Forscher trifft diese ursprünglich biblische Aussage auch auf ganz weltliche Dinge zu.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Ein Beispiel dafür sind die seit langem kursierenden Ideen, dass wesentliche Zutaten für die Entstehung des Lebens von außen - und damit von oben - auf die Erde gekommen sind, etwa durch den Aufprall von Kometen und Meteoriten. Sie haben jetzt durch neue Untersuchungen weiteren Auftrieb erfahren.

    Jüngstes Beispiel ist der Nachweis, dass Meteoriten vom Renazzo-Typ - benannt nach einem der Fundorte nördlich von Bologna - unter anderem größere Mengen an Ammoniak enthalten. Diese an sich kohlenstoffreichen Renazzo-Meteoriten zeichnen sich nicht nur durch einen auffallend hohen Gehalt an Nickel-Eisen und Eisensulfid aus. Sie enthalten darüber hinaus auch Aminosäure-Moleküle wie Glyzin und Alanin.

    Jetzt konnten Forscher bei ihnen auch Ammoniak in größeren Mengen nachweisen. Ammoniak gilt als wichtiger Baustein komplexer biologischer Moleküle und könnte deren Entstehung auf der frühen Erde angeregt haben.

    Als möglicher Ursprungsort der Renazzo-Meteoriten gilt übrigens der Kleinplanet Pallas, der 1802 als zweites Objekt zwischen Mars- und Jupiterbahn gefunden wurde.

    Mit einem Amateurteleskop ist Pallas derzeit ab etwa Mitternacht am Osthimmel im Sternbild Delfin zu finden. Ende Juli erreicht er oberhalb von Atair im Adler seine Oppositionsstellung. Wann weitere Meteoriten von ihm bei uns einschlagen, ist jedoch völlig offen.

    Zum Nachweis von außerirdischem Ammoniak in speziellen Meteoriten

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